Glauben leben und Verantwortung teilen

Begegnung mit dem Team des Pastoralinstituts Bukal ng Tipan (Philippinen) am 4. Oktober in Dresden

Gäste aus Bukal ng Tipan
Die philippinischen Gäste aus dem Pastoralinstitut Bukal ng Tipan in Dresden: Father Mark Lesage (r.), Aleli Gutierrez (3.v.r.) und Dr. Estela Padilla (4.v.r.) - hier zusammen mit Alexander Narr (2.v.r.), der vom Englischen ins Deutsche und umgekehrt übersetzte, sowie Pfarrer Ludger Kauder aus Crimmitschau-Werdau (l.) und Gemeindereferentin Claudia Böhme aus Leutersdorf (2.v.r).

Dresden, 05.10.2016: Wie kann das pastorale Leben in den Pfarreien so gestaltet werden, dass möglichst alle Gläubigen mit ihren Gaben und Talenten daran beteiligt sind? Mit dieser und ähnlichen Fragen setzt sich seit langem auf den Philippinen das Pastoralinstitut „Bukal ng Tipan“ auseinander. Zu einem Workshop und einem Begegnungsabend mit drei Mitgliedern des Leitungsteams dieses Pastoralinstituts waren gestern, am 4. Oktober, interessierte Haupt- und Ehrenamtliche aus dem Bistum Dresden-Meißen nach Dresden eingeladen.

Im Workshop (9-16 Uhr) ging es darum, die Möglichkeiten und Grenzen einer Übertragung des partizipatorischen Ansatzes auf die pastorale Situation im Bistum Dresden-Meißen zu reflektieren. Als Grundlage dazu dienten zwei thematische Einheiten, in denen das Team sowohl seinen Ansatz vorstellte, pastorale Prozesse zu gestalten und zu begleiten, als auch darum, wie Leitung gestaltet werden muss, um Partizipation in der Kirche zu ermöglichen.

„Beeindruckend fand ich, dass das Team aus Bukal nicht einfach nur einen Bibeltext oder das Bibelteilen an den Anfang stellte, sondern den Verlauf des gesamten Workshops von dieser Bibelstelle bestimmen ließ“, resümiert Ulrike Wicklein, Referentin für Erwachsenen- und Gemeindepastoral im Bistum Dresden-Meißen.

Der Weg der Emmaus-Jünger

Dazu hatten die philippinischen Gäste auf dem Fußboden einen Weg gestaltet (s. Foto), der die einzelnen Phasen der Emmaus-Jünger darstellte (vgl. Lk 24,13-35). Entlang der Stationen dieses Weges wurde der Bibeltext vorgelesen. Anschließend waren die etwa 30 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus dem Bistum Dresden-Meißen eingeladen, diesen Weg in Ruhe für sich zu gehen und sich dabei an die jeweiligen Sätze aus dem Evangelium zu erinnern – um dann an der Stelle des Weges sich hinzustellen, von der sie momentan angesprochen wurden. Zeit für das persönliche Gebet gehörte zu dieser Einheit ebenso dazu wie der Austausch mit denjenigen, die sich am gleichen Wegabschnitt positioniert hatten.

Der Abend stand unter dem Zeichen des Austauschs. Nicht nur das Team aus Bukal ng Tipan berichtete von seinen Erfahrungen, sondern auch haupt- und ehrenamtlich in verschiedenen Verantwortungsgemeinschaften des Bistums Dresden-Meißen Engagierte. Deutlich wurde, dass der Prozess, mehr Partizipation innerhalb der Kirche bzw. der Gemeinden zu ermöglichen, sehr viel Geduld braucht – und das Eingeständnis von Fehlern. Es habe viele Enttäuschungen unterwegs gegeben, so Father Marc. Aber wichtig sei es, „miteinander zu beten und Gott zu fragen: Was will Er mit uns?“

Begegnungsabend mit den Gästen aus Bukal ng Tipan
Interessierte Zuhörerinnen und Zuhörer beim Begegnungsabend mit den Gästen aus Bukal ng Tipan.

Im Februar 2015 besuchten vier Männer aus dem Bistum Dresden-Meißen einen Kurs in Bukal ng Tipan - den Reisebericht können Sie hier nachlesen.

Text: Elisabeth Meuser
Fotos: Pfr. Thaddäus Posielek (1), Elisabeth Meuser (2)



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