Genaue Informationen zum Ablauf der Dresdner Urnenprozession

am 5. Februar in Dresden

Pressekonferenz zur Urnen-Prozession.

 

Auf einer gut besuchten Pressekonferenz im Bischöflichen Ordinariat informierten am 1. Februar Bischof Joachim Reinelt und der Leiter der Pastoralabteilung Benno Schäffel über den Ablauf der Urnen-Prozession in Dresden. Zeitzeuge Konrad Wagner berichtete über seine Erinnerungen an Alojs Andritzki.



ABLAUF DER URNENPROZESSION AM 5. FEBRUAR


Zu Beginn des Tages holt eine Abordnung die Urnen der drei Priester Alojs Andritzki, Aloys Scholze und Bernhard Wensch am Alten Katholischen Friedhof.

 

10 Uhr: Prozession vom Alten Katholischen Friedhof (Friedrichstraße)

 

Am Friedhof beginnt die Feier mit einem kurzen Gebet und Psalmgesang. Vertreter der Kapellknaben, der Pfarreien Radibor und Leutersdorf sowie der Bistumsjugendseelsorge bringen in kleiner Prozession die Urnen zur Schießgasse. Kapellknaben tragen die Urnen mit einem Tragegestell.

 

Wegverlauf: Friedrichstraße – Maxstraße – Ostraallee – Postplatz – Wilsdruffer Str./Fußweg – Landhaus.

 

 

Offizieller Teil / Beginn für alle Teilnehmer:

 

11 Uhr: Eröffnung am Polizeipräsidium (Schießgasse 7)

 

Die Urnen mit Tragegestell und vier Trägern (Leutersorf) stehen links vor dem Podest. Die drei Bilder der Märtyrer halten: Pfarrer Stephan Delan (aus Radibor, der Heimatpfarrei Alojs Andritzkis), Pfarrer Bertram Wolf (aus Leutersdorf, der Pfarrei, in der Pfarrer Aloys Scholze zuletzt tätig war), Pfarrer Ralph Kochinka (der heutige Bistumsjugendseelsorger, für seinen Vorgänger in diesem Amt, Dr. Bernhard Wensch).

 

- Bläser aus Radibor, dem sorbischen Heimatort Alojs Andritzkis, und die Dresdner Kapellknaben, deren Präfekt er war, eröffnen die Feier. Begrüßung: Bischof Joachim Reinelt.

- Der heutige Kaplan an der Hofkirche, Domvikar Markus Böhme, liest einen Auszug aus dem Brief Alojs Andritzkis vom 2.3.1941 aus dem Dresdner Polizeigefängnis:

 

„Der Segen und die Kraft des dreifaltigen Gottes begleitet uns durch die heilige Fastenzeit, damit wir teilhaben an der Auferstehung zum ewigen Leben. Zuvor aber müssen wir Staub werden, so wie Christus im Kreuzestod den Tribut an die Vergänglichkeit gezollt hat, da er in den Staub getreten wurde. Niemals habe ich diese Worte tiefer erfasst als gerade jetzt. (...) Ihr könnt mir´s glauben, dass es sehr schmerzlich ist.
Wenn die Tür meiner Zelle geschlossen wird, wenn Schloss und Riegel krachen, meine ich, ein Sarg wird geschlossen, und ich lebendig begraben: quia pulvis es [zu deutsch: weil du Staub bist]. Aber das ist ja noch halb so schlimm; schlimmer ist es, wenn der Mensch durch die Sünde, das Unrecht, die Bosheit zu Staub wird vor Gottes Thron und weggefegt wird ins ewige Verderben. Lasst uns Buße tun und um Gnade flehen. Alojs.“

 

- Die sorbischen Christen singen ein Loblied auf den auferstandenen Christus. 

- Es folgt die Einladung zur Prozession.

 

Dem Ehrengeleit der Polizei folgen das Kreuz mit den Kolpingbannern, dann die Ministranten, dann die Priester in Chorkleidung, darauf die Bilder der drei Märtyrer und ihre Urnen. Dem Bischof mit den Ehrengästen schließen sich die übrigen Teilnehmer an. Gesang: Kapellknaben. Über die Landhausstraße zur Frauenkirche. Vor der Frauenkirche bleibt die Prozession im Halbkreis um Eingang C stehen.

 

 

11.30 Uhr: Statio an der Frauenkirche

 

Der Radeberger Posaunenchor empfängt die Prozession an der Frauenkirche. Die Urnen werden an die Träger aus Radibor übergeben.

 

- Landesbischof Jochen Bohl richtet ein Grußwort an die Versammelten.

 

Mit gemeinsamem Gesang zieht die Prozession weiter zur Kathedrale. Geläut der Kathedrale.

 

 

11.50 Uhr: Wortgottesdienst in der Kathedrale

 

Orgelmusik empfängt die Eintretenden. Psalmgesang der Kapellknaben.

 

- Der Chor des sorbischen Gymnasiums Bautzen singt „Ow wola lubosće“ von Bert Handrick, ein Lied, das vom Vertrauen auf Gott handelt. Auch Alojs Andritzki hat in Bautzen das Abitur gemacht.

- Vorstellung der Kurzbiographien der drei Märtyrer.

- Predigt: Bischof Joachim Reinelt.

- Fürbittgebet

- Vaterunser und Segen

 

Die Urnen der drei Priester werden jetzt in die Grufträume der Kathedrale getragen. Währenddessen singt der Chor des sorbischen Gymnasiums das Lied „Knjezowy jandźel“ („Des Herren Engel begleite dich“) von Günter Schwarze. Nach der Seligsprechung Alojs Andritzkis werden die Urnen ihren Platz auf dem Altar des linken Seitenschiffs finden, der dem Andenken der Märtyrer gewidmet ist.

 

 

Mehr Informationen zur Urnenprozession in Dresden - hier klicken...

 

Erinnerungen eines Zeitzeugen: Konrad Wagner (81) lernte als zehnjähriger Junge bei den Kapellknaben Alojs Andritzki 1940 persönlich kennen... 

 

 


 

 

Im Johann-Adolph-Hasse-Saal in der Unterkirche kann die Installation „Andritzki. Bekenntnis“ von Sonja Toepfer besucht werden (D 2010, 21 min). Sie wird vom 8.-17. Februar 2011 im Lichthof des Dresdner Rathauses zu sehen sein.

In der Schloßstraße werden heiße Getränke ausgereicht.

 



Zurück Impressum