Zur Geschichte der Propsteikirche in Leipzig

ein Überblick in Stichpunkten

Um 1160 - Leipzig erhält das Stadtrecht. Beginn der Periode der mittelalterlichen Kirchen- und Klosterbauten in der Stadt
erste Leipziger Trinitatis-Kirche aus dem Jahr 1847
1539 - Zu Pfingsten allgemeine Einführung der Reformation in der Stadt

1710 - Am Pfingstsonntag erster öffentlicher katholischer Gottesdienst nach der Reformation in einem zur Kapelle hergerichteten Raum im Torhaus der Pleißenburg

19.9.1847 - Kirchweihe der ersten Trinitatiskirche in der Rudolphstraße (100 Meter westlich des heutigen Neuen Rathauses)

4.7.1917 - Die Gemeinde muss die beiden großen Glocken abliefern. Diese werden zerschlagen und abtransportiert. 


Foto rechts: Die Propsteikirche in der Rudolphstraße.


29.6.1921 - Nuntius Pacelli, der spätere Papst Pius XII., besucht die Gemeinde und die Stadt.

24.-27.7.23 - Der Bischof erhebt die Trinitatiskirche "zur Würde und zum Ehrenrang einer Propsteikirche". Der jeweilige Pfarrer trägt den Ehrentitel "Propst" (praepositus = Vorsteher).

22.3.1925/12.6.1938 - Glockenweihe für neue Glocken an Stelle der im Krieg abgelieferten Vorgängerinnen

4.12.1941 - 3 der 4 Glocken der Propsteikirche müssen für den Krieg abgegeben werden.

4.12.1943 - An diesem Samstagmorgen um 4 Uhr wird die Propsteikirche durch einen Bombenangriff schwer beschädigt. Stehen bleiben nur die Außenmauern und der Kirchturm.

Die zerstörte Propsteikirche nach der Bombardierung im Zweiten Weltkrieg.

Foto links: Im Krieg wird die Propsteikirche in der Rudolphstraße schwer beschädigt.

Ende 1943 - Beginn des Umbaues eines Saales des Kolpinghauses als Gottesdienstraum für die Gemeinde.

20.2.1944 - Ein weiterer großer Bombenangriff beschädigt das St. Josephshaus und zerstört das Presbyterium (Altarraum) der Propsteikirche.

27.2.1945 - Zerstörung des Josephshauses und Pfarramtes durch einen Bombenangriff; Beschädigung des Kolpinghauses

5.5.1946 - Erster Sonntagsgottesdienst der Gemeinde in der Dominikanerkirche St. Pauli, genannt Universitätskirche (Interimslösung bis zum geplanten Wiederaufbau der zerstörten Propsteikirche)

Bemühungen um den Wiederaufbau der zerstörten Propsteikirche:

1950 - Beginn der Enttrümmerung der Ruine der Propsteikirche und deren Sicherung gegen Einsturz als Vorarbeit zu deren Wiederaufbau

21.10.1954 - Die schriftliche Standortgenehmigung zum Neubau der Propsteikirche am alten Standort wird erteilt.

Oktober 1954 - Tageszeitungen berichten vom „größten Kirchenneubau der DDR“

November/Dezember 1954 - Sprengung der Ruine der Propsteikirche zum Zweck der Schaffung der Baufreiheit für die neue Kirche

2.2.1955 - Rückziehung der Standortgenehmigung für den Kirchbau; die für den Dreifaltigkeitssonntag geplante Grundsteinlegung der neuen, größeren Kirche kann nicht stattfinden.

17.2.1955 - Eingabe der Propstei an Walter Ulbricht (damals Vorsitzender des Ministerrates)

24.2.1955 - Zusicherung von Walter Ulbricht, dass ein neuer Standort zur Verfügung gestellt wird.

7.4.1955 - Wieder wird Standortgenehmigung für das alte Propsteigrundstück erteilt, diesmal vom Ministerium für Aufbau in Berlin.

15.1.1957 - Standortgenehmigung wird von der Stadt Leipzig wieder entzogen.

17.6.1957 - Angebot eines neuen Grundstücks (Elsterstr./Zentralstr.)
August 1957 - Die Stadt beschlagnahmt das auf dem Kirchengrundstück gelagerte Baumaterial, ebnet die Fläche ein und begrünt sie.

5.1.1960 - Entzug des Standorts Elsterstr./Zentralstr.

1960 - Drei offengelegte Bebauungsvorschläge für den Karl-Marx-Platz (jetzt wieder: Augustusplatz) setzen die Abtragung der von der Gemeinde als Sonntags-Gottesdienstraum genutzten Universitätskirche voraus.

28.1.1966 - Zusage für Grundstück Friedrich-Ebert-Str. 77/79 (mündlich)

3.2.1966 - Ortsbesichtigung mit dem Stadtarchitekten am neuen vorgeschlagenen Kirchenstandort der künftigen Propsteikirche am Westplatz (Käthe-Kollwitz-Str./Friedrich-Ebert-Str.)

14.8.1967 - Umstellungen des Bebauungsplanes der Stadt stellen den Kirchenbau wieder in Frage.

14.9.1967 - Bauausführung wird auf unbestimmte Zeit verschoben.

18.5.1968 - Die Pfarrgemeinde wird mündlich davon in Kenntnis gesetzt, dass die Universitätskirche einem sozialistischen Neubau weichen müsse.

23.5.1968 - In der überfüllten Universitätskirche feiert die Gemeinde am Himmelfahrtstag um 19 Uhr den letzten Gottesdienst. Unmittelbar danach wird die Kirche durch die Volkspolizei gesperrt.

30.5.1968 - Die SED läßt die Universitätskirche gegen den Willen der Christen sprengen. Die Gemeinde nutzt fortan die Lutherkirche als sonntäglichen Gottesdienstort.

1972 / 1973 - Der Rat des Bezirkes Leipzig lehnt jedwede Kirchbauverhandlungen als "nutzlos" ab.

1975 - Das Ordinariat verhandelt mit dem Außenhandelsministerium wegen des Baus der Propsteikirche auf Devisenbasis. Der Rat der Stadt muss auf Weisung der DDR-Regierung einen Bauplatz anbieten.

7.7.1975 - Erneuter Antrag der Pfarrei nach Bau auf altem Propsteigrundstück.

1.12.1975 - Angebot des Grundstücks Oeserstr. 39 durch die Stadt. Ablehnung durch die Pfarrei (unannehmbarer Standort).

Oktober 1976 - Der Oberbürgermeister übergibt den Standortvorschlag "Emil-Fuchs-Straße 5-7" für den Kirchbau an Propst Elsner. Den alten Standort am Neuen Rathaus genehmigte die SED nicht.

11.10.1976 - Ordinariatssitzung empfiehlt die Annahme.

Ende 1978 - Grundstückstausch (kircheneigene Grundstücke Friedrich-Ebert-Str. und Rudolfstr. Werden dazu eingesetzt)

22.6.1979 - Beginn der Bauarbeiten am Gemeindezentrum

24.10.1980 - Bischof Gerhard Schaffran legt den Grundstein für die neue Propsteikirche und das Gemeindezentrum.


Die Propsteikirche am Rosental in Leipzig wies erhebliche Baumängel auf.

Die Propsteikirche in Leipzig am Rosental wies erhebliche Baumängel auf.


1982 - Am Pfingstmontag weiht Bischof Gerhard Schaffran 4 Bronzeglocken für die neue Propsteikirche.

21.11.1982 - Bischof Schaffran weiht die Propsteikirche. Die Baukosten in Höhe von 7 Mill. DM werden aus Spenden der Katholiken der Bundesrepublik beglichen. Die Kosten für die Inneneinrichtung trägt die Gemeinde.

1983 - Die Leipziger Gemeinden feiern ihren gemeinsamen Fronleichnamsgottesdienst erstmals im Rosental

09.10.1989 Am Vormittag beschließen die Priester des Dekanates eine Erklärung zur Lage in der Stadt, die beim 17-Uhr-Friedensgebet in allen Kirchen verlesen wird.

23.10.1989 - An diesem Montag ist das erste Friedensgebet in der überfüllten Propsteikirche. Damit finden in nunmehr sechs Kirchen der Stadt Friedensgebete statt.

10.11.2008 - Bischof Joachim Reinelt gibt den Neubau der Propsteikirche in der Leipziger Innenstadt im Rahmen einer Pressekonferenz bekannt.

22.08.2011 - Spatenstich für den Neubau der Propsteikirche mit Bischof Reinelt, Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung, Architekt Benedikt Schulz und dem Leipziger Propst Lothar Vierhock.

27.04.2013 - Grundsteinlegung durch Bischof Dr. Heiner Koch.

28.03.2014 - Richtfest auf der Propsteibaustelle.

05.04.2014 - Aufrichtung des Turmkreuzes.

09.05.2015 - Weihe der neuen Leipziger Propsteikirche St. Trinitatis durch Bischof Dr. Heiner Koch



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