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Bistum Dresden Meissen
Mit einer gemeinsamen Kampagne engagieren sich die Katholische und die Evangelische Kirche in Sachsen für die Beachtung der Werte von Menschenwürde, Nächstenliebe und Zusammenhalt im Wahljahr 2024.
06. Mai 2024

Keine Gewalt! Entschlossen Mut zeigen für unsere demokratische Gesellschaft

Statement der Länderbeauftragten der evangelischen und katholischen Kirchen in Sachsen zur aktuellen Lage

"Dresden, 6. Mai 2024. Wir sind entsetzt über den Ausbruch an Gewalt gegenüber politisch engagierten Menschen sowie Mandatsträgerinnen und Mandatsträgern. In dem brutalen Überfall auf das Mitglied des Europaparlamentes Matthias Ecke und seine Helferinnen und Helfer hat diese Gewalt am vergangenen Freitag hier in Dresden ihren gegenwärtigen Höhepunkt erreicht. Wir sind mit unseren Gedanken und im Gebet bei Matthias Ecke, seiner Familie und allen Betroffenen.

Zahlreiche Auseinandersetzungen, in denen Menschen bedrängt und bedroht worden sind, haben im Vorfeld stattgefunden. Ein Klima der Aggression und der Verrohung hat sich in den vergangenen Wochen und Monaten in unserer Gesellschaft aufgebaut. Wir nehmen wahr, dass diese Spannung oft schon mit verbaler Gewalt beginnt.

Niemand darf wegen seiner politischen Einstellung oder seines politischen Engagements gejagt, verfolgt, geschlagen oder verletzt werden. Wenn sich Einschüchterung und Angst breit machen, gerät unsere Demokratie in Gefahr.

Als christliche Kirchen erinnern wir mit der Initiative “Für alle. Mit Herz und Verstand“ daran, dass Menschenwürde, Nächstenliebe und Zusammenhalt drei zentrale Grundlagen für ein gelingendes gesellschaftliches Miteinander sind. Sie sind die Basis dafür, dass auch über Grenzen zwischen Menschen hinweg, die anders denken oder anderer Ansicht sind, ein friedlicher und wertschätzender Dialog sowie der Blick auf Gemeinsames und Verbindendes möglich sein kann. Menschenwürde, Nächstenliebe und Zusammenhalt lassen keine Gewalt jedweder Form zu.

Wir appellieren an das Gewissen der übrigen Täterinnen und Täter, die am Freitag gewalttätig gegenüber Matthias Ecke und seinen Helferinnen und Helfern vorgegangen sind, sich ebenfalls ihrer Verantwortung zu stellen.

Als Beauftragte der evangelischen Landeskirchen und der katholischen Bistümer im Freistaat Sachsen bitten wir alle Menschen – gleich an welcher Stelle – um einen fairen Umgang miteinander. Wir bitten, dafür Sorge zu tragen, dass das Klima der Spannung und Aggression nicht weiter angeheizt wird."

Christoph Seele, Oberkirchenrat      Dr. Daniela Pscheida-Überreiter, Ordinariatsrätin