Brücken bauen zwischen Gorizia und Nova Gorica: Erzbischof Redaelli besuchte Chemnitz
Beim Kulturkirchenfest 2025 hat der Erzbischof von Gorizia über Besonderheiten der zweiten Kulturhauptstadt Europas gesprochen
Chemnitz. Gemeinsam mit ihrer slowenischen Nachbarstadt Nova Gorica ist das italienische Gorizia neben Chemnitz im Jahr 2025 Kulturhauptstadt Europas. Erzbischof Carlo Roberto Maria Redaelli (68) leitet seit 2012 das Erzbistum Gorizia in Norditalien. Wenn von der gesamten Stadt – wie sie bis 1947 als politische Einheit existierte – die Rede ist, wird im deutschen Sprachraum zumeist der Name Görz benutzt. Die Stadt Gorizia hat rund 34.000 Einwohner. Zum Kulturkirchenfest hat Erzbischof Redaelli Chemnitz einen Besuch abgestattet und dabei über Gemeinsamkeiten und Unterschiede der beiden Kulturhauptstädte Europas gesprochen.
Erzbischof Redaelli: „Hier merke ich, dass die Kirchen viel Aufmerksamkeit erhalten und sich stark engagieren. Bei uns hingegen sehen die meisten Menschen es als selbstverständlich an, katholisch zu sein, sodass dies weniger deutlich zum Ausdruck kommt.
Außerdem haben wir die Herausforderung, dass wir zwei Städte sind – eigentlich eine geteilte Stadt. Deshalb erfordert es größere Anstrengungen, zueinander zu finden.
Die Beziehungen sind gut, aber es gibt auch Verwundungen aus der Vergangenheit.
Deshalb ist ein behutsamer Umgang miteinander wichtig, denn die Stadtgesellschaft von Nova Gorica ist etwas schwächer organisiert als in Gorizia. Aber wir arbeiten daran.
Ein Beispiel: Im September wird es eine Begegnung der Italienischen Bischofskonferenz mit den Bischöfen aus Slowenien sowie einer Delegation aus Kroatien geben. Sie wird genau auf dem Platz stattfinden, wo früher die Grenze verlief, und dort werden wir ein Friedensgebet halten.“
bs/MB