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Bistum Dresden Meissen
25.03.2026 | 19:30 Uhr

Correggio durchs Fenster - Ein spektakulärer Gemäldediebstahl im Jahre 1788

Die Nachricht löste Entsetzen aus bei allen Kunstfreunden, nicht nur in Dresden: Eines der wie man damals glaubte kostbarsten Gemälde der Dresdner Galerie war gestohlen worden, „Die büßende Magdalena“. Damals wurde das kleine Bild als Meisterwerk von Correggio betrachtet, heute ist es als alte Kopie erkannt – und seit 1945 wird es vermisst. Der silberne Rahmen war mit Edelsteinen besetzt und hat sich im „Grünen Gewölbe“ erhalten – und nur auf die Steine hatte es der Dieb eigentlich abgesehen. Er wurde schnell gefasst. Fünf grafische Darstellungen, darunter ein Porträt des Täters Johann Georg Wogaz, gemalt von Traugott Lebrecht Pochmann und viele Schriftquellen zeugen vom spontanen Interesse des Publikums an diesem Aufsehen erregenden Kriminalfall, der noch Jahrzehnte später literarische Bearbeitung in einer Erzählung von Gustav Nieritz gefunden hat. Der Referent macht mit dem bewunderten und gestohlenen, schnell wieder beschafften Bild bekannt, schildert den Einbruch-Diebstahl durch ein zerschlagenes Fenster und die Reaktionen im 18. Jahrhundert.

Referent

Harald Marx war von 1991 bis 2009 Direktor der Gemäldegalerie Alte Meister der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden. 1971 wurde Marx mit seiner Dissertation Zur dekorativen Malerei des 18. Jahrhunderts in Sachsen an der Universität Halle promoviert. Er wurde 1996 Honorarprofessor für Kunstgeschichte an der Technischen Universität Dresden. Harald Marx war von 2001 bis 2004 Kurator der unter dem Titel Glaube und Macht – Sachsen im Europa der Reformationszeit in Torgau stattgefundenen 2. Sächsischen Landesausstellung. Er gestaltete Ausstellungen wie „Louis de Silvestre“, „Deutsche Kunst der Dürerzeit“ oder „Bergbau und Kunst in Sachsen“ und veröffentlichte Bücher über Kunstgeschichte und Galerien, zum Beispiel Gemäldegalerie Alte Meister Dresden: Sammlung, Bau, Geschichte. In seiner letzten Sonderausstellung „Wunschbilder. Sehnsucht und Wirklichkeit. Malerei für Dresden im 18. Jahrhundert“ 2009 in Dresden waren 217 Werke inklusive 50 Leihgaben unter anderem aus St. Petersburg, Paris, Versailles, Budapest, Brüssel, Graz, Wien, Berlin und Potsdam zu sehen, darunter Veduten, Porträts, Landschafts- und Historienmalereien, die vom bürgerlichen und höfischen Leben im 18. Jahrhundert in Sachsen künden und zum Teil noch nie oder seit vielen Jahrzehnten nicht mehr in Dresden zu sehen waren.

Holger Jacob-Friesen ist seit dem 1. März 2024 Direktor der Gemäldegalerie Alte Meister und der Skulpturensammlung bis 1800 in Dresden. Er studierte Kunstgeschichte, Mittlere und Neuere Geschichte sowie Historische Hilfswissenschaften in Göttingen, Basel und Berlin. 1999 wurde er an der Universität Basel mit der Dissertation Profile der Aufklärung promoviert und war in verschiedenen Funktionen an der Staatlichen Kunsthalle Karlsruhe tätig. Ab 2011 war er dort Leiter der Abteilung Sammlung und Wissenschaft sowie Kurator für deutsche, niederländische, französische und italienische Malerei des 14. bis 18. Jahrhunderts. Seit 2021 hat er eine Honorarprofessur am Karlsruher Institut für Technologie inne.

Die Veranstaltung findet in Kooperation mit dem Freundeskreis der Dresdner Synagoge e.V. und der Jüdischen Gemeinde statt.

Sekretariat

Nicole Petzold
Sekretariat Hauptabteilung Pastoral und Verkündigung
+49 (0)351 31 563-308
nicole.petzold@bddmei.de

Adresse

Schweriner Str. 27
01067 Dresden