Proviant für den Tag
Nahrung für die Seele
Die Seele wohnt dem Menschen inne, sie prägt seine Einmaligkeit. Ganz verschieden hören sich ihre Melodien an. Manchmal eher tragend, manchmal schwungvoll und energiegeladen. Manchmal ist nur ein leiser, fast stiller Klang zu vernehmen. Fast lässt sich dieser Klang überhören.
Spirituelle Impulse, Gebete und Meditationen können den Dialog mit der Seele anbahnen. In der Mitte seiner selbst berührt zu werden, ist nicht planbar, nicht machbar. Mögen sich die täglichen Impulse hin und wieder als gutes Weggeleit erweisen, durch das der Tisch des Inneren Menschen nahrhaft gedeckt wird.
Du, unser Leben
Du bist die Liebe. Du bist die Weisheit.
Du bist die Demut. Du bist die Geduld.
Du bist die Sicherheit. Du bist die Ruhe.
Du bist die Freude und das Frohlocken.
Du bist die Gerechtigkeit und das Maßhalten.
Du bist jeglicher Reichtum zur Genüge.
Du bist die Schönheit. Du bist die Milde.
Du bist der Beschützer.
Du bist der Wächter und der Beschirmer.
Du bist die Stärke. Du bist die Erquickung.
Du bist unsere Hoffnung. Du bist unser Glaube.
Du bist unsere große Wonne.
Du bist unser ewiges Leben, großer und wunderbarer Herr,
allmächtiger Gott, barmherziger Heiland.
Franz von Assisi in dem Buch Gott ist mir Zuflucht und Stärke Das evangelische Andachtsbuch von Georg Schwikart
Gott im eigenen Inneren vernehmen
Jeder Mensch kann eine Schale sein, in die hinein sich die Fülle des Lebens ergießt. Der Entfaltung des Lebens kann die Selbstverschlossenheit des Menschen entgegenstehen. Im Christentum steht Maria exemplarisch für Menschen, die gottoffen sind. Das, was sie in ihrem Inneren vernimmt, wird als Ansprache durch einen Engel beschrieben. „Maria erschrak über diese Ansprache und überlegte, was da vorgehe.“ (LK 1,26-38) Ermes Ronchi schreibt dazu in seinem Buch Die Weihnachtsüberraschung (S. 19f)
Das Höchste, was wir in diesem Leben erlangen können, so Meister Eckhart, ist das Verharren im Schweigen, sodass Gott in unserem Inneren sprechen und wirken kann. Wir müssen sehr still werden, um das wunderbare Schweigen Gottes zu hören.
Und: Maria erschrickt bei den Worten des Engels. Ein Moment der Irritation, der Verwirrung. Ein „Moment“, der sich in unserem Leben über Jahre hinziehen kann. Und auch wer einmal „Ja“ gesagt hat, ist nie gefeit vor einer solchen Erfahrung.
Die Antwort „von oben“ lautet: „Fürchte dich nicht, Maria!“ – Gott kommt in unser Leben, zu dem auch das Verstört-Sein, innere Nöte, wirre Gefühle und Empfindungen gehören, und zeigt uns neu woran wir uns halten können: Da ist immer wieder ein Polarstern, der Orientierung gibt …
Norbert Mothes
Wegbereitung
Es ruft eine Stimme durch die dunklen Zeiten,
durch die Wüsten unserer Tage,
durch die Trauer unserer Seelen,
es ruft eine Stimme in unserer Ohnmacht und
Hilflosigkeit.
Sie ruft:
Bereitet dem Herrn den Weg,
räumt eure Steine, eure Hindernisse,
eure Bedenken aus dem Weg.
Wo alles verbrannte von der sengenden Sonne
des Zweifels,
wo alles verdorrte vom Salz eurer Tränen,
macht eine ebene Bahn unserem Gott.
Alle Täler, in die du fährst,
alle Schluchten, in die du stürzt,
alle Untiefen in dir
sollen überbrückt werden,
du wirst die Tiefen überwinden.
Denn über der zerrütteten Erde,
so steht es geschrieben,
geht Gottes Herrlichkeit auf.
Sie strahlt über den Menschen,
und alles, was lebt,
wird sie sehen;
denn so hat Gottes Mund
zu uns geredet.
Jesaja 40
Hanns Dieter Hüsch in dem Buch Ich stehe unter Gottes Schutz Psalmen für alle Tage
Adventsbitten
Lass uns die kleine und große Welt in deinem Licht sehen.
Mache du unsere Schritte fest durch die Unbeständigkeit unseres Lebens hindurch.
Lass uns darauf setzen, dass du der Anfang, die Mitte und das beseligende Ziel unseres Lebens bist.
Norbert Mothes
Advent-Segen
Ankommender Gott,
im Zugehen auf Weihnachten
bitten wir dich um deinen Segen:
Gott,
du hast die Tür deines Himmels geöffnet,
hast Schloss und Riegel entfernt,
um uns nahe zu kommen.
Tritt ein in den Raum unseres Lebens
und segne uns.
Jesus Christus,
du hast die Tür des Himmels durchschritten,
bist zur Welt gekommen
und zur Tür geworden.
Tritt ein in den Raum unserer Herzen
und segne uns.
Heiliger Geist,
du öffnende Kraft,
du hast ängstlich verschlossene Türe geöffnet,
hast Enge weit gemacht
und Menschen in die Welt gesandt.
Tritt ein in den Raum unserer Familien, unserer Arbeitswelt,
unserer Gemeinschaften, unserer Kirche,
sende uns, Türen zu öffnen,
dich einzulassen und hinauszugehen,
um dir zu begegnen
und dich zu künden,
angst-los
und gott-voll.
Marie-Luise Langwald
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du
du
in deiner gnade
mir immer schon voraus
du
in deiner güte
mir trost in allem leid
du
in deiner liebe
am anfang dieses wort
nimmst mich mit auf wege
die nur die liebe kennt
du
in deinem segen
will ich behütet sein
und mit der liebe sehen
dass lieben leben heißt
Elke von Schmude
Wo Gott wohnt
Wo Gott wohnt,
schweigen die schweren Worte,
verhallen die harten Töne,
ist es vernehmbar still.
Wo er wohnt,
fallen die Mauern,
wuchert das Leben,
ist es sichtlich sanft.
Wo er wohnt,
sucht er mich auf,
finde ich mich wieder
in seinem Licht.
Tina Willms in ihrem Buch Zwischen Abschied und Anfang Ein Begleiter durch die Passions- und Osterzeit

Ich bin für Sie da
Norbert Mothes
Pfarrer i.R.
0351 4260755
norbert.mothes@bddmei.de
Sie sind eingeladen, den Tisch des inneren Menschen mit zu decken. Reichen Sie Ihre Beiträge bitte über meine E-Mailadresse ein.
norbert.mothes@bddmei.de