Bischof Timmerevers überreicht "Wallfahrtsfamilie" zum Ende des Heiligen Jahres Pilgerurkunden
Steinigtwolmsdorfer Eltern besuchten mit ihren Kindern Wallfahrtsziele in Sachsen, Österreich und Italien
Dresden. Zum Heiligen Jahr waren alle Menschen eingeladen, sich auf den Weg zu machen und bei Besuchen von Wallfahrtskirchen und der Heiligen Pforten als Andenken Pilgerstempel in einem Wallfahrtsheft zu sammeln. Ab vier Stempeln konnten Interessenten eine Pilgerurkunde des Bischofs erhalten. Rund einhundert dieser Zertifikate wurden so das Jahr über verschickt. Die vermutlich letzten Pilgerurkunden dieses Jahres hat Bischof Heinrich Timmerevers nun persönlich übergeben.
Das Ehepaar Sarah und Maik Wagner waren dazu am 11. Dezember mit drei ihrer vier Kinder aus Steinigtwolmsdorf im Landkreis Bautzen nach Dresden gekommen. Bei Saft, Kaffee und Kuchen berichteten sie dem Bischof von ihren eindrucksvollen Wallfahrterlebnissen. Höhepunkt war eine dreiwöchige Reise im Sommer, die sie aus der Oberlausitz über Österreich bis nach Italien führte.
Eindrucksvolle Erlebnisse
Während der älteste Sohn – damals noch in Ausbildung – zuhause bleibt, erlebt die Familie in Südtirol nahe Bozen zunächst die traditionellen Herz-Jesu-Feuer auf den Bergen, bei denen riesige Feuer in Form von Herzen oder Kreuzen auf den Gipfeln lodern. „Ein tolles Erlebnis – wir dachten damals, das wäre schon der Höhepunkt unserer Reise“, erzählt Familienvater Maik Wagner
Doch die intensiven Eindrücke sollten weitergehen. Mit dem Auto geht es die nächsten 800 Kilometer nach Rom. Sechs Tage verbringt die Wallfahrtsfamilie anschließend in der Ewigen Stadt und ist nach dem Durchschreiten der Heiligen Pforte des Petersdoms so begeistert, dass sie auch den weiteren Hauptkirchen Roms und seinen Heiligen Pforten einen Besuch abstattet.
Vor Ort bewegen sich die Oberlausitzer mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Die jüngste – Maria-Margarete – ist da gerade ein gutes Jahr alt, Josef ist neun, der 19-jährige Gad ist zeitweise auf den Rollstuhl angewiesen. „Wir waren sehr überrascht, wie zuvorkommend die Römer uns behandelt haben“, berichtet die Familie über ihre Erlebnisse, etwa wenn sie mit dem Rollstuhl an langen Warteschlangen bevorzugt passieren durften.
Zahlreiche Stempel im Pilgerheft
Immer wieder hatten sie auch Glück, ob bei der Suche nach Übernachtungsquartieren oder der Autofahrt. Am Brenner blinkt die Motor-Warnleuchte auf. Die Familie legt einen Stopp ein. Schickt am Wegesrand ein Stoßgebet gen Himmel. Und hat Glück: „Die Warnleuchte ist seither bis heute nicht mehr angegangen“, schmunzelt Maik Wagner.
Als „Reise unseres Lebens“ schwärmt Mutter Sarah von der Fahrt – die für die Oberlausitzer Familie der erste Aufenthalt in Italien war. Von Rom aus geht es weiter nach Assisi, nach Ravenna, Loretto, Padua. So sind die Stempel des Pilgerhefts schließlich gut gefüllt und Bischof Timmerevers gratuliert herzlich bei der Übergabe der Wallfahrtsurkunden.
Damit biegt das Heilige Jahr 2025 auf die Zielgerade ein. Seinen feierlichen Abschluss findet es am Mittwoch, 31. Dezember, in der Jahresabschlussandacht um 16 Uhr mit dem Bischof in der Dresdner Kathedrale. Herzliche Einladung!
Text/Fotos: Michael Baudisch