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Bistum Dresden Meissen
2011 wurden in Dresden mit einer großen Prozession die Urnen der im KZ Dachau ums Leben gekommenen Seelsorger des Bistums vom Alten Katholischen Friedhof in die Kathedrale übertragen. Die Porträtbilder (v.l.n.r.) von Bernhard Wensch, Alojs Andritzki und Aloys Scholze trugen (v.l.n.r.) der damalige Bistumsjugendseelsorger Ralph Kochinka, der damalige Pfarrer von Radibor Stephan Delan und der damalige Pfarrer von Leutersdorf Bertram Wolf. © Norbert Büchner
02. August 2021

Gedenken an Pfarrer Aloys Scholze (1893-1942)

In Gera und Leutersdorf aus Anlass seines 100-jährigen Priesterweihe-Jubiläums

Gera. Mit Gedenkgottesdiensten erinnern die Pfarreien St. Elisabeth Gera am Sonnabend, 7. August, um 18 Uhr und Mariä Himmelfahrt Leutersdorf am Sonntag, 15. August, um 10 Uhr an den im KZ Dachau umgekommenen Priester des Bistums Aloys Scholze (1893-1942)Am Sonnabend, 7. August, jährt sich der Jahrestag der Priesterweihe von Pfarrer Aloys Scholze zum 100. Mal. Er ist einer der drei Priester des Bistums (Dresden-)Meißen, die im KZ Dachau ums Leben gekommen sind.

Aloys Scholze wuchs in Dresden auf und studierte in Breslau Theologie. Sein Studium wurde durch den 1. Weltkrieg unterbrochen, den er als Soldat in Frankreich miterlebte. Ins Priesterseminar Paderborn wurde er nach der Rückkehr vom Militär und Beendigung des Studiums 1920 aufgenommen und am 7. August 1921 zum Priester geweiht. Eine Woche später feierte er seinen ersten Gottesdienst in der Kapelle des Josefinenstifts in Dresden. Am 1. September trat er als Kaplan seine erste Stelle in der St. Elisabethgemeinde in Gera an, wo er 5 Jahre wirkte. Die Chronik vermerkt seinen besonderen Einsatz in der Jugendseelsorge und Vereinstätigkeit.

In der Zeit des Nationalsozialismus wirkte Aloys Scholze als Pfarrer in Leutersdorf (Oberlausitz) und machte aus seiner Ablehnung Hitlers keinen Hehl. 1933 verhalf er dem verfolgten Helmut Klotz (SPD) zur Flucht in die nahegelegene Tschechoslowakei. Diese Fluchthilfe führte 1941 zur Verhaftung und schließlich zum Tod am 1. September 1942 im KZ Dachau.

Sein Andenken wird in Dresden, Leutersdorf und Gera bewahrt. In Gera erinnert ein Stolperstein vor der St. Elisabethkirche an sein Schicksal. Ein Wohnheim der Josefsgruppe Rehazentrum Stadtroda in der Hainstraße trägt seit 15 Jahren seinen Namen.

bw