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Bistum Dresden Meissen

Seelsorge für Menschen mit geistiger Behinderung

Hirtenwort zur Österlichen Bußzeit 2024

Der Text ersetzt die Predigt  in den Gottesdiensten am Vorabend des ersten Fastensonntages und am Fastensonntag. Vorher darf der Text nicht öffentlich gemacht werden!

 

Liebe Schwestern und Brüder,

in der Empfangshalle des Vatikans stehen eigentlich viele Stühle in langen Reihen. Jetzt ist die Halle leergeräumt. Nur noch 35 runde Tische stehen darin. An diesen Tischen sitzen Menschen zusammen. Es sind Getaufte und Gefirmte, Ordensleute, Priester und Bischöfe aus der ganzen Welt.

Die Menschen sehen sich an und hören einander zu. Sie schweigen miteinander und sie beten füreinander. Sie sagen einander, was ihnen wichtig ist. Die Menschen sind in Rom zusammengekommen. Sie beraten gemeinsam über die Kirche der Zukunft. Die Kirche soll eine gemeinsame Kirche sein. Auch wenn die Menschen unterschiedlich sind, wollen sie einen gemeinsamen Weg finden.

Wie sieht es gerade in Deutschland aus? Hier streiten wir über viele Dinge. Wir müssen uns fragen, wie wir zusammen bleiben können. Nicht nur in der Kirche, sondern auch in unserer Gesellschaft gibt es wichtige Fragen: Wie können Menschen gut zu uns kommen und hier leben? Wie kann unsere Gesellschaft gerechter für alle werden? Was müssen wir jetzt tun, um unsere Welt, die Schöpfung, zu erhalten?

Wie sieht es in der Welt aus? Hier erschrecken uns die Kriege in der Ukraine und im Nahen Osten.

Wie können wir mit den Problemen in der Welt, unserer Gesellschaft und der Kirche umgehen?

Darüber haben auch schon die ersten christlichen Gemeinden nachgedacht. Wie können wir gut zusammenhalten? Der Apostel Paulus schreibt: Seid bescheiden, friedlich und geduldig. Ertragt euch in Liebe. Lebt und arbeitet gemeinsam in Frieden.

Paulus sagt auch, dass ein Körper viele verschiedene Teile hat. Der Kopf, die Hände und die Füße sind verschieden. Aber alle Teile braucht der Körper. So ist es auch mit den Menschen, wir sind nicht alle gleich. Aber alle Teile braucht die Menschheit.

Wir Christen glauben, dass Gott dreifaltig ist. Er ist Vater, Sohn und Heiliger Geist, ein Gott in 3 Personen. Die 3 Personen sind verschieden und doch verbunden. Walter Kardinal Kasper sagt dazu: Auch unsere Kirche darf nicht eintönig, aus einem Stück und langweilig sein. Sie muss vielfältig, bunt und voller Phantasie sein. Nur dann ist die Kirche ein Zeichen für Freiheit und das Evangelium weltweit gültig.

Liebe Schwestern und Brüder, wie können wir alle verbunden bleiben?

1.     Wir müssen darauf schauen, was uns verbindet

Wir haben heute in der Lesung gehört, wie sich Gott mit uns und allen Lebewesen verbindet. Weil die Menschen böse waren, hat Gott sie mit einer großen Flut bestraft. Nach der Sintflut verbindet er sich wieder mit den Menschen und schickt als Zeichen den Regenbogen.

Bischof Heinrich ist sich sicher, dass uns Menschen mehr verbindet, als uns trennt. Wir sollen darauf schauen, was wir gut machen und woran wir gemeinsam glauben. Verschiedene Meinungen sollen uns nicht auseinanderbringen.

Liebe Kinder! Ihr wart als Sternsinger ein tolles Beispiel. Ihr setzt euch für Kinder in Not ein, egal in welchem Land sie wohnen. Ihr bittet um Gottes Segen für die Menschen in den Häusern. Ihr seid zusammen und tut einfach Gutes. Auch wenn ihr alle verschieden seid, habt ihr gemeinsam etwas für Kinder in Amazonien getan. Das hat euch verbunden und das ist das Wichtigste.

Liebe Erwachsene, sollten wir uns nicht an den Sternsingern ein Beispiel nehmen? Auch wenn wir alle verschieden sind, sollten wir verbunden bleiben. Verbunden in der Kirche und in unserer Gesellschaft.

2.      Wir müssen uns anstrengen, um verbunden zu bleiben

Wir müssen uns anstrengen, um verbunden zu bleiben. Gott schenkt uns das Miteinander. Aber wir müssen bereit sein, unsere eigenen Ideen und unseren Stolz abzugeben.

Paulus sagt uns: Seid bescheiden, friedlich und geduldig. Ertragt euch in Liebe. Das klingt nicht so spannend, aber das wird uns helfen. Wir können besser verbunden bleiben, wenn nicht alle an sich selbst denken. Wenn wir wirklich friedlich und geduldig miteinander sind, können wir uns vertragen. Das ist anstrengend.

Davon haben wir heute in der Lesung gehört. Und wer am Mittwoch das Aschkreuz bekommen hat, hat „Kehr um“ gehört. Das heißt, wir sollen unser Leben nach der Bibel richten. Die österliche Bußzeit hat begonnen und wir wollen das „Kehr um“ ernst nehmen. Vertragen wir uns mit Menschen, mit denen wir gestritten haben. Schauen wir auf unsere Mitmenschen und darauf, was sie brauchen.

Bischof Heinrich ist wichtig, dass verbunden zu sein nicht bedeutet, dass es keine Probleme gibt. Wir sollen Probleme nicht verstecken oder nur so tun, als gäbe es keine. Wir sollen genau hinhören, was andere Menschen bewegt. Wir sollen von anderen Menschen lernen. Und wir sollen etwas abgeben von dem, was wir denken und haben.

Um verbunden zu bleiben, müssen wir ehrlich und gerecht sein. Wir müssen miteinander sprechen und diskutieren, um gemeinsam Lösungen zu finden. Auch das ist anstrengend.

3.     Wir müssen beten, um verbunden zu bleiben

Viele Menschen sehnen sich danach, mit anderen verbunden zu sein. Sie möchten angenommen und geliebt werden. Beten hilft uns dabei.

„Im Kreuz Jesu Christi finden wir Heil.“ werden wir in einigen Wochen singen. Das Kreuz ist das Zeichen für die Liebe Gottes. Jesus ist am Kreuz gestorben, für uns alle.

Wenn wir mit Gott und anderen Menschen verbunden sind, sind wir auch mit der Gemeinschaft aus Vater, Sohn und Geist verbunden. Die Österliche Bußzeit ist dafür eine Einladung. Beten wir also wie Jesus  „Alle sollen eins sein“.

Liebe Schwestern und Brüder, schauen wir nochmal auf die runden Tische in Rom. Hier beginnt etwas Neues. Auch in unserem Land waren runde Tische schon wichtig. Sie haben Menschen verbunden.

Suchen wir solche Orte,

an denen wir verbunden sind,

an denen wir uns anstrengen, verbunden zu sein

an denen wir Gott bitten, uns zu verbinden.

Dazu segne Sie, alle Menschen, die mit Ihnen verbunden sind, unser ganzes Land und alle Menschen, die hier leben, Gott der + Vater und der + Sohn und der + Heilige Geist. Amen.

Dresden, zum 1. Fastensonntag 2024

Heinrich Timmerevers Bischof von Dresden-Meißen

 

Regelmäßige Treffen an verschiedenen Orten

Begegnungskreis Dresden

Nachmittage für Menschen mit geistiger Behinderung und ihre Angehörigen mit katholischem Gottesdienst und anschließender Kaffee- und Gesprächsrunde.

Nächstes Treffen: am 20.April 2024 - herzliche Einladung dazu!

Ort: Kath. Pfarrei St. Paulus, Bernhardstraße 42 in 01189 Dresden
Beginn: jeweils 14:00 Uhr

Kontakt: Frau Weber-Pünder, Tel.: 0351 4600794


Begegnungskreis Leipzig

 

Körper – und Sehbehindertenkreis der Caritas Leipzig

Ort: Propsteikirche, Nonnenmühlgasse 2, 04107 Leipzig

Zeit: Einmal monatlich, mittwochs um 14.00 Uhr

Kontakt: Hanna Gradulewski (h.gradulewski@caritas-leipzig.de oder 0341-9636135)

Wort des Bischofs zum Internationalen Tag der Menschen mi Behinderung

Grußwort des Bischofs zum Internationalen Tag der Menschen mit Behinderung

am 1. Advent von Bischof Heinrich Timmerevers

Liebe Schwestern und Brüder,

der 1. Adventssonntag ist auch der internationale Tag der Menschen mit Behinderung. Die Botschaft des Bibeltextes können wir mit dem Advent verbinden. Wir können sie aber auch mit diesem Tag verbinden.

Der Text verlangt viel von uns: Nächstenliebe und Offenheit sollen keine leeren Worte sein. Wir sollen sie mit Leben füllen.  Jesus ruft uns auf: „Seid wachsam“. Heute würde er wohl sagen, wir sollen achtsam sein.

Wir leben in schweren Zeiten, in denen es viele Probleme auf der Welt gibt. Das ist für uns alle anstrengend. Aber besonders anstrengend ist es für Menschen in schweren Situationen, wie zum Beispiel Menschen mit Behinderung. Sie sind oft einsam und können weniger an unserer Gesellschaft teilnehmen. Achtsam sein heißt hier, genau hinsehen und diese Menschen nicht vergessen!

Teilhabe und Teilgabe möglich machen

Menschen mit Behinderung begegnen vielen Barrieren. Das sind Barrieren in unserer Umwelt wie Treppen oder fehlende Rampen. Das sind aber auch Barrieren in unseren Köpfen. Menschen mit Behinderung sollen an allen Angeboten der Gesellschaft und der Kirche teilnehmen und sie mitgestalten. Dafür müssen wir die Barrieren erkennen und abbauen.

Inklusion bedeutet, wir machen das gemeinsam mit Menschen mit Behinderung. Wir beziehen sie ein, nehmen sie an, wertschätzen sie und nehmen sie ernst. Wir schauen auf ihre Talente und nicht auf ihre Behinderung. Der heutige Bibeltext am 1. Adventssonntag macht uns dafür Mut. Der Apostel Paulus spricht mit der Gemeinde in Korinth. Er sagt, wie dankbar er für die vielfältigen Gaben ist, die uns Gott schenkt. Entdecken wir diese Gaben und setzen sie füreinander ein.

Die deutschen Bischöfe haben einen Brief geschrieben. Er heißt „UnBehindert Leben und Glauben teilen“. Damit wollen die Bischöfe dazu beitragen, die UN-Behindertenrechtskonvention umzusetzen. Sie rufen dazu auf, die Diskriminierung von Menschen mit Behinderung in der Kirche zu verhindern und abzubauen. Sie rufen auch dazu auf, sich in der Gesellschaft, in Schulen, an Arbeitsplätzen für Menschen mit Behinderung einzusetzen.

Gottesdienste für Menschen mit Behinderung

Sich für Menschen mit Behinderung einzusetzen, heißt auch Gottesdienste für alle Menschen anzubieten. Bleiben wir achtsam und laden wir Menschen mit Behinderung zu uns ein. Das kann zu Gottesdiensten oder zu Veranstaltungen der Gemeinden sein. Gemeinsam wollen wir Wege finden, Menschen mit Behinderung einzubeziehen. Einige Ideen dazu finden Sie hier. Außerdem unterstützt Sie die Seelsorgerin für Menschen mit Behinderung. Sie heißt Frau Jadwiga Günther.

Lassen Sie uns gemeinsam achtsam sein und so den Bibeltext mit Leben erfüllen. Ich bitte dafür um Gottes Segen und grüße Sie herzlich!

Ihr

+ Heinrich Timmerevers Bischof von Dresden-Meißen

Bildergalerie

Kontakt

Jadwiga Günther
0351 31563-323 (Mittwoch und Freitag vormittag)
jadwiga.guenther@bddmei.de

Mobil: 0176/44461577

Adresse

Käthe-Kollwitz-Ufer 84
01309 Dresden