Kathedralchor und Staatskapelle lassen Heinichen-Messe von 1724 in neuem Gewand erklingen
Welterstaufführung am Pfingstsonntag in der Kathedrale
Dresden. 300 Jahre schlummerten die Noten nahezu unbemerkt in Archiven, nun erklingen sie in einer modernen Welterstaufführung. Wenn am Pfingstsonntag um 10.30 Uhr in der Dresdner Kathedrale das Ensemble der Sächsischen Staatskapelle und der Kathedralchor einsetzen, ist das fast schon ein historisches Ereignis: Die Missa Nr. 7 in D-Dur von Hofkapellmeister Johann David Heinichen aus dem Jahr 1724 wurde wiederentdeckt. Heinichen, der fünf Jahre später in Dresden verstarb, gilt als einer der ganz großen Musiker seiner Generation. Und doch gibt bis heute nahezu unberührte Stellen in der Erschließung und Aufführung seines umfangreichen Schaffens.
Unter der Leitung von Domkapellmeister Christian Bonath möchten das Solistenensemble mit Marie Hänsel, Anna-Lisa Gebhardt, Alexander Schafft und Nico Lindheimer, der Kathedralchor Dresden sowie die Mitglieder der Sächsischen Staatskapelle das Werk so aufführen, dass es sich an der historischen Authentizität orientiert. Bonath, als Spezialist für Alte Musik international renommiert, hat alle Messen von Heinichen gesichtet: „Es ist immer wieder aufs Neue faszinierend, wie gut die Qualität seiner Werke ist. Daher wollen wir unseren Beitrag leisten, die Teile seines Schaffens, die noch nicht gesichtet sind, ans Licht zu bringen“, so Bonath. Seinen Forschungen sowie der editorischen Arbeit des Musikwissenschaftlers Dr. Klaus Winkler - dieser hat das Notenmaterial erstellt -, ist es zu verdanken, dass man sich in der ehemaligen Dresdner Hofkirche am Pfingstsonntag auf eine spannende Heinichen-Premiere freuen darf.