Auch aus kleinen Anfängen kann etwas Großes werden
100 Jahre katholische Kirche St. Georg Leipzig-Gohlis
Leipzig. Am Sonntag, 26. November 2023, durfte die Kirche St. Georg in Leipzig-Gohlis ihr 100-jähriges Kirchweihjubiläum feiern. Vor 100 Jahren wurde das Gotteshaus von Bischof Dr. Christian Schreiber geweiht. Der Festtag begann mit einem Festgottesdienst, dem Bischof Heinrich Timmerevers vorstand. Das Gotteshaus war mit über 300 Besuchern gefüllt. Auch viele Besucher der spanischsprachigen Gemeinde, die zu St. Georg gehören, waren gekommen.
Der Kirchenchor, Organist Bernhard Vit und weitere Solisten sangen und musizierten unter der Leitung der Kirchenmusikerin Mechthild Winter. Der Chor bot stimmungsvoll und präzise die Haydn-Messe dar, die die Seele der Gottesdienstgemeinde berührte. In seiner Predigt ging Bischof Heinrich auf die Festschrift ein, die zum Jubiläum herausgegeben wurde, wo deutlich wird, dass aus kleinsten Anfängen eine Gemeinde entstand: Im Jahre 1842 gab es in Gohlis offiziell vier Katholiken und in Eutritzsch drei. An einen Kirchenbau war nicht zu denken.
Hoffnung aus der Geschichte ziehen
Aber wenige Jahrzehnte später gab es bereits über 2000 Katholiken. Der Grund lag in die zunehmende Industrialisierung im Leipziger Norden und die Errichtung von Kasernen für die Armee. So kam es zur Gemeindegründung und den Plänen zum Kirchenbau. So kann aus kleinen Anfängen etwas Großes werden, betonte Bischof Heinrich in seiner Predigt. Er ermutige die Gemeinde, aus der Geschichte zu lernen auch in der aktuellen schweren Weltlage und trotz der Vertrauenskrise der Kirche die Suche nach Christus nicht aufzugeben.
Bischof Heinrich zeigte sich besonders erfreut über die junge Gemeinde, die vielen Familien und Kinder. „Ihr seid die Zukunft!“ sagte er am Schluss des Gottesdienstes, als er die Kinder in den Altarraum zum Segen holte. Als Vertreter der evangelischen Versöhnungskirchgemeinde sprach Joachim Schäfer ein Grußwort. Er betonte die gute Nachbarschaft und hoffe auf eine weitere geschwisterliche Zusammenarbeit.
Festlich gestaltetes Gemeindefest
Der Festtag ging anschließend im Pfarrhaus weiter. Neben Essen und Trinken und den vielen Begegnungen, gab es ein buntes Programm: Kinder aus der Gemeinde führten ein kleines Theaterstück auf, in dem auch der Bischof vorkam und der Hl. Georg mit dem Drachen. Viel Applaus gab es für das junge Ensemble unter der Regie von Silvia von Ostrowski. Es gab einen Basar der „Frühstückfrauen“, einer Gruppe der Gemeinde. Peter Lomb erzielte mit der Versteigerung von Liebhaberstücken aus der Gemeinde einen großen Verkaufserfolg. Die Erlöse des Tages kommen der Sanierung der Orgel in St. Georg zugute, die mit der Sanierung der Kirche erfolgen soll.
Der Tag endete mit der Dankandacht, die musikalisch gesungen wurde von Kindern und Jugendlichen des Bistums-Kinderchores. Die musikalische Leitung hatte Martin Simon Müller. Am Ende der Andacht bedankte sich Pater Josef kleine Bornhorst, der Pfarrer der Gemeinde, bei allen. Es war ein gelungenes Fest zur Ehre Gottes, ein Festtag, der noch lange in Erinnerung bleiben wird. Sogar das Wetter spielte mit, zwar kalt, aber trocken, mit Sonne am Himmel.
P. Josef kleine Bornhorst