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Staatsminister Schenk (Mitte) bei der Übergabe des Förderbescheids mit Verantwortlichen und Unterstützern des Europassion-Projekts in Crostwitz. © Rafael Ledschbor
12. Januar 2024

Crostwitz lädt Europa zu sich ein

Staatsminister Schenk überreicht Förderbescheid für Europassion-Kongress im kommenden Jahr

Crostwitz. Crostwitz lädt Vertreter von 80 Passionsvereinigungen aus 16 europäischen Ländern zum Europassion-Kongress nächstes Jahr nach Crostwitz ein. Sachsens Staatsminister für Bundes- und Europaangelegenheiten Oliver Schenk übergab am Montag, 8. Januar, in der Pfarrei Crostwitz dem Vorsitzenden des Cyrill-Methodius-Vereins e.V. (TCM) Kyrill Hantschick und Roman Mark, Leiter der Crostwitzer Passionsvereinigung, den Bescheid der Staatsregierung, die Durchführung des Kongresses mit 77.300 Euro zu fördern. Die restlichen Ausgaben der insgesamt geplanten knapp 130.000 Euro bringen die Teilnehmenden mit einem eigenen Beitrag auf, legte Georg Spittank dar. Er hatte Anfang der 1990er Jahre die Tradition der Passionsspiele in Crostwitz wiederbelebt, den TCM mit der Passionsvereinigung in die internationale Vereinigung Europassion geführt und schließlich auch die Idee für die Durchführung des Kongresses 2025 in Crostwitz gehabt. Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer hat schon die Patenschaft dafür übernommen. „Wer einmal im Leben Passionsspiele gesehen hat, vergisst sie nie. Das sage ich als jemand, der lediglich Zuschauer war. Wie ist es dann erst für diejenigen wie Sie, die die Spiele durchführen“, fragte Oliver Schenk,  sowie Chef der Sächsischen Staatskanzlei. „Man sieht, wie diese Tradition, diese christliche Fundierung auch über Ländergrenzen verbindet.“ Mehrmals betonte er, dass es dabei um christliche Werte gehe, „die uns in Europa verbinden“. Ihm sei wichtig, dass diese Botschaft in einer zeitgemäßen Form vermittelt werde und sich so auch junge Menschen für das Christentum begeisterten. 

Crostwitz als Teil der Europassion-Vereinigung

Wendelin Bresan von der Passionsvereinigung wies darauf hin, dass Europa vom Christentum geprägt sei. Er unterstrich, dass sich mit der Darstellung der Passion junge wie alte Menschen zum Zeugnis für Jesus Christus versammelten. So sagte er, dass Vertreter aus Crostwitz jährlich an den Europassion-Kongressen teilnehmen. Im vergangenen Jahr fand ein solches in Tschechien statt, in diesem Jahr soll es in Rumänien sein und nächstes Jahr in Crostwitz. Er rief dazu auf, auch in der heutigen Zeit nach dem Evangelium zu leben und im Alltag ebenfalls seine christliche Überzeugung zu zeigen. Der Vorsitzende des TCM Kyrill Hantschick stellte die Vereinstätigkeit vor. Georg Spittank erläuterte, dass ein Franzose 1982 die Idee hatte, eine Vereinigung der Passionsgemeinschaften zu gründen. Der Verein Europassion wurde dann 1995 in Belgien gegründet, dem zuerst Vereinigungen aus zwölf Ländern angehörten. Die Crostwitzer sind 2017 beigetreten und eine von drei Gruppen aus dem Osten Deutschlands. Die anderen beiden befinden sich im thüringischen Küllstedt und in Zschorlau im Erzgebirge.

Gute Gastgeber sein

Roman Mark erinnerte daran, dass Vertreter aus Crostwitz 2016 erstmals am Europassion-Kongress teilgenommen hätten. „Wir waren von der Euphorie der Gastgeber begeistert. So war es auch an weiteren Orten, wo wir zu Gast sein durften.“ Nachdem die Förderung seitens der Regierung gewährleistet ist, sagte er erleichtert: „Jetzt können wir in Ruhe weiter planen. Wir wissen zwar noch nicht, was alles an Arbeit auf uns wartet, aber ich garantiere, dass wir ein guter Gastgeber sein werden. Unser Land, unsere Heimat, unsere Sprache, unseren Glauben wollen wir gut präsentieren. “ Der Crostwitzer Pfarrer Měrćin Deleńk sagte: „Wer einmal zum Dienst ja gesagt hat, der tut das immer wieder.“ Dabei verwies er auf diejenigen, „die durch ihre Gabe, die ihnen gegeben sind, immer wieder etwas Neues ins Leben rufen. Wir freuen uns, dass es mit den Passionsspielen weitergeht.“

Text/Fotos: Rafael Ledschbor

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