"Der Herr ruft mich"
Bischof Heinrich Timmerevers weihte Michael H. Kreher und Vinzent Piechaczek zu Priestern
"Gott will Leben, stiftet Beziehung, schenkt Liebe", so deutete Bischof Heinrich das Hochfest der Allerheiligsten Dreifaltigkeit, das die Kirche heute, am 30. Mai, feiert und das zugleich das Patronatsfest der Dresdner Kathedrale ist. Hier weihte der Bischof heute Nachmittag die Diakone Michael H. Kreher und Vinzent Piechaczek zu Priestern.
In seiner Predigt setzte Timmerevers das Tagesevangelium (Mt 28,16-20) in Beziehung zur Priesterweihe. Der letzte Satz des Matthäus-Evangeliums - "Siehe, ich bin mit euch alle Tage bis zum Ende der Welt" (28,20b) - sei keine angehängte Floskel, sondern "reale Wirklichkeit der Christen: der Auferstandene geht mit. ER ist die Kraft, ER lässt uns Kirche sein. Das ist die Botschaft", so Bischof Heinrich. Der Auferstandene baue Kirche, klopfe bei den Menschen an. "Geht zu den Menschen und bringt ihnen Jesus nahe", forderte er die Weihekandidaten auf. Dabei könnten sie sicher sein, dass der Auferstandene schon dort bei den Menschen sei: "ER ist bei den Menschen, in den Menschen. Lasst uns hinausgehen und suchen, wo Christus ist", ist Timmerevers überzeugt.
Vor der Weihe versprachen die Kandidaten dem Bischof, lebenslang als seine Mitarbeiter unter der Führung des Heiligen Geistes die ihnen anvertrauten Gemeinden umsichtig zu leiten, den Dienst am Wort Gottes treu und gewissenhaft zu erfüllen, die Sakramente ehrfürchtig zu feiern, mit dem Bischof für die Gemeinden zu beten, den Armen, Kranken, Heimatlosen und Notleidenden zu helfen sowie das eigene Leben nach dem Beispiel Christi zu gestalten. Indem sie ihre Hände in die Hände des Bischofs legten, versprachen sie dem Bischof und seinen Nachfolgern Ehrfurcht und Gehorsam.
Während die versammelte Gemeinde in der Allerheiligenlitanei sich in die Gemeinschaft aller Heiligen stellte und diese um ihren Beistand bat, lagen die Kandidaten vor dem Altar auf dem Boden - als Zeichen dafür, dass sie sich ganz Gott übereignen wollen.
Zur Weihe legte der Bischof den Kandidaten die Hände auf - als Zeichen dafür, dass Gottes Hand sich auf sie legt und Gott sie mit Seinem Geist erfüllt. Ebenso bezeugt es die Bibel von den Aposteln. Anschließend legten die anwesenden Priester (mit desinfizierten Händen und Mund-Nase-Schutz) den beiden Männern die Hände auf - zum Zeichen der Gemeinschaft im Presbyterium.
Nachdem sie ihre Priestergewänder angelegt hatten, salbte Bischof Heinrich den beiden Neupriestern die Hände mit Chrisam-Öl - als Zeichen dafür, dass sie in besonderer Weise am Priestertum Jesu Christi teilhaben.
Der Bischof überreichte den Neupriestern eine Schale mit dem Brot für die Eucharistie und einen Kelch mit dem Wein - als Hinweis auf die Mitte des priesterlichen Dienstes: in der Eucharistie Christi Gegenwart in der Gemeinde zu feiern.
Am Ende des Weihegottesdienstes spendeten die beiden Neupriester den Primizsegen, ihren ersten Segen als neugeweihte Priester.
Mehr Informationen zu den beiden Neupriestern.
Fotos + Text: Elisabeth Meuser