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Bistum Dresden Meissen
Umgestoßener Sockel eines Wegkreuzes. © Rafael Ledschbor / Katolski Posol
02. Dezember 2022

Nach Schändung von Wegkreuzen: Polizei lobt Geld zur Ergreifung der Täter aus

Politische Gespräche mit konkretem Ergebnis – mit der Sendung „Kripo live“ Täter ausfindig machen

Wittichenau. Die Polizeidirektion Görlitz hat in enger Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft Görlitz entschieden, dass sie 3.000 Euro für Zeugenhinweise bietet, um Täter ausfindig zu machen, die im Oktober vier Wegkreuze in der Wittichenauer Pfarrgemeinde geschändet haben. Das kündigte der Präsident der Polizeidirektion Görlitz Manfred Weißbach Anfang Dezember dem sächsischen Landtagsabgeordneten Aloysius Mikwauschk (CDU) an. Außerdem soll über die Tat an diesem Sonntag, 4. Dezember, um 19.50 Uhr in der MDR-Fernsehsendung „Kripo live“ berichtet werden. Auf diesen Wegen erhofft man sich, dass die Täter ermittelt werden können.

Gespräche im Ministerium

Die neuen Schritte sind ein Ergebnis der Gespräche des Leiters des Katholischen Büros Sachsen, Diakon Dr. Daniel Frank, und Alojs Mikwauschk im sächsischen Innenministerium. Diese führten Diakon Dr. Frank am Dienstag, 8. November, mit dem Staatssekretär Dr. Frank Pfeil, Alojs Mikwauschk am Donnerstag, 10. November, mit Innenminister Armin Schuster.

Der sorbische Abgeordnete sagte gegenüber der sorbischen Kirchenzeitung Katolski Posoł: „Minister Schuster hat sehr sensibel reagiert. Ich spürte, dass er uns nicht nur zugeneigt ist, sondern dass ihm die Angelegenheit sehr wichtig ist. Deshalb beschäftigt sich inzwischen der Staatsschutz, der sich um politisch motivierte Straftaten kümmert, mit dieser Angelegenheit. Auch Minister Schuster ist klar, dass es schwierig ist, Täter zu finden.“ Diakon Dr. Frank berichtet vom Gespräch, an dem sich auch der Leiter der Dresdner Kriminologie Thomas Pech beteiligte: „Er bekräftigte, dass es sich nach einer forensischen Untersuchung der Fälle im Oktober nicht nur um einen Diebstahl handelte, sondern um einen Angriff auf die Religion“, so Diakon Dr. Frank.

Weiter fahnden

Aloysius Mikwauschk drängt darauf, dass mit Hochdruck weiter nach den Tätern gesucht wird. „Da es sich bei der Schändung der sorbischen Wegkreuze um eine Straftat handelt, die sich gegen christlichen Glauben richtet, ist es richtig, dass der Fall mit besonderer Sorgfalt und Intensität behandelt wird. Die Täter dürfen nicht einfach davonkommen, sondern müssen für ihr Handeln verantwortlich gemacht werden“, sagte er.

Öffentliches Erbe der gesamten Region

Nach der Tat hatte Dawid Statnik als Domowina-Vorsitzender darauf hingewiesen, dass Kreuze nicht nur Privateigentum, sondern ein öffentliches Erbe der gesamten Region seien. Er rief deshalb dazu auf, dass „wir alle aufmerksam sein und dazu beitragen müssen, dieses markante geistig-kulturelle Erbe der Lausitz zu schützen und sichtbare Angriffe auf sie schnell der Polizei anzuzeigen. Der Schutz der Kreuze ist nicht nur Aufgabe des Staates, sondern der gesamten Zivilgesellschaft. “

Text/Fotos: Rafael Ledschbor / Katolski Posol


Zum Bericht über die Schändung der Wegkreuze im Raum Wittichenau - hier klicken...