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Bistum Dresden Meissen
Friedhöfe - Orte, an denen Gedenken und Glauben, Kultur und Natur zusammenkommen. © Albrecht Fietz auf Pixabay
30. Januar 2025

Friedhof – Lebendiges Kulturerbe

Ausstellung vom 7. Februar bis 13. März im Zentrum für Baukultur im Kulturpalast Dresden

Dresden. Unter dem Titel "Friedhof – Lebendiges Kulturerbe" steht eine Ausstellung, die von Freitag, 7. Februar, bis 13. März im Zentrum für Baukultur (ZfBK) im Kulturpalast Dresden zu sehen ist. Öffnungszeiten sind Dienstag bis Samstag von 13:00 bis 18:00 Uhr; der Eintritt ist frei. Die Ausstellung präsentiert unter anderem Einblicke in die große Vielfalt der 58 Dresdner Stadtteilfriedhöfe. Die ausgestellten Exponate erzählen dazu ihre ganz eigenen interessanten Geschichten.

Friedhöfe bewahren neben ihrer Aufgabe als wichtige Bestattungsorte die Stadt- und Ortsgeschichte, so auch in Dresden. Sie sind lebendige Garten- und Kulturdenkmale, Orte des Trostes, der Hoffnungen und Begegnungen. Als artenreiche Lebensräume bieten sie grüne Naherholungsorte. Ein Netzwerk Dresdner Stadtteilfriedhöfe und weiterer Akteure präsentiert die Ausstellung, darunter auch die beiden Katholischen Dresdner Friedhöfe.

Kirchliche Friedhofsträger verantworten den größten Teil der Friedhöfe in Mitteldeutschland, im Freistaat Sachsen, in Dresden. Diese Friedhöfe sind meist mehr als einhundert Jahre alt; viele bestehen seit mehreren Jahrhunderten.

Deutsche Friedhofskultur: Immaterielles Kulturerbe

Die Friedhofs- und Bestattungskultur hat sich über Jahrhunderte entwickelt und stellt heute ein bedeutendes Zeugnis von Geschichte und Identität dar. Deshalb wurde die deutsche Friedhofs- und Bestattungskultur im März 2020 auf Empfehlung der deutschen UNESCO- Kommission in das bundesweite Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes aufgenommen.

Kirchliche Friedhöfe bewahren neben Friedhofsgestaltung, Architektur und Grabmalkunst vor allem lebendige Glaubenszeugnisse der Vergangenheit und Gegenwart. Sie zeigen, wie Generationen vor uns ihrer Verstorbenen gedacht haben und sind so Teil der Orts- und regionalen Geschichte, mancherorts auch der Welt- und Religionsgeschichte. Friedhöfe stehen den Lebenden als Gedenkorte, als verkörperte Orte der persönlichen Trauer und der Begegnung mit anderen Trauernden zur Verfügung. Dies alles ist wohnortnah, sprichwörtlich „um die Ecke“ möglich.

Bestattungsplätze: Unabhängig von religiösem und weltanschaulichem Bekenntnis

Die meisten kirchlichen Friedhöfe werden auch heute noch als Bestattungsplatz von Bürgerinnen und Bürgern, ganz unabhängig von deren religiösem oder weltanschaulichem Bekenntnis genutzt. Sie erfüllen so eine wichtige gesellschaftliche Funktion. Friedhöfe sind lebendige und sich dabei verändernde Orte. Ihr klimatischer Beitrag als Sauerstoffproduzenten, CO2- Speicher und Temperaturregulierer ist gerade mit Blick auf gesunde Wohn- und Lebensbedingungen von unschätzbarem gesellschaftlichem Mehrwert – sowohl im urbanen als auch im ländlichen Raum.

Kirchliche Friedhöfe bieten als Dienstleistung eine Vielzahl unterschiedlicher Bestattungsarten an, die Angehörige einerseits von der Grabpflege entlasten und dabei dennoch jederzeit ein individuelles Gedenken ermöglichen. Für Gemeindeglieder der katholischen und evangelischen Pfarrgemeinden sind sie auch lebendige Orte der Auferstehungshoffnung.

Viele kirchliche Friedhöfe unterliegen umfassend dem Denkmalschutz, ob als Einzeldenkmal oder als Flächen- bzw. Gartendenkmal. Kirchliche Friedhöfe sind Parkanlagen, Gartendenkmal, grüne Lunge. Ihre gärtnerische Gestaltung und ihr teilweise umfangreicher und historisch wertvoller Baumbestand laden zum Verweilen ein.

Ergänzende Vortragsreihe

Ergänzt wird die Ausstellung durch eine Vortragsreihe, in der es unter anderem um Themen geht wie "Den Engeln Flüge verleihen: Wie werde ich Grabpate/Grabpatin?" oder "Marmor ist nicht nur Gestein – er ist ein Gedicht in Stein gemeißelt – Die Vielfalt der Grabskulpturen aus Stein" und "Gibt's im Himmel auch Spaghetti?"

Anliegen der Ausstellungs-Initiatoren ist es, darauf hinzuweisen, dass der Wandel in der Bestattungskultur und der demografische Wandel dazu führen, dass kirchliche wie auch kommunale Friedhöfe immer weniger aus dem Gebührenaufkommen der Nutzer - also derjenigen, die eine Grabstelle auf dem Friedhof lösen - finanziert werden kann. Hier bedürfe es zukunftsfähiger Ideen, um den Wert der Friedhöfe denkmalpflegerisch, sozial und ökologisch auf Dauer zu erhalten.

Flyer zur Ausstellung

2025_Ausstellung-flyer.pdf
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