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Bistum Dresden Meissen
Diskussionsrunde mit (v.l.n.r.) Prof. Julia Knop, Dr. Beate Gilles, Landesbischöfin a.D. Ilse Junkermann. © Daniel Reiche
19. September 2023

„Ich will nicht mehr Frage sein, ich bin Teil der Antwort“

Konferenz "Frauen und das Amt im Katholizismus": Ökumenisches Gespräch mit Landesbischöfin a.D. Junkermann, DBK-Generalsekretärin Gilles und Prof. Knop

Leipzig. Der erste Tag der internationalen Konferenz „Gottes starke Töchter. Frauen und das Amt im Katholizismus“ in Leipzig ist mit einem Ökumenischen Gespräch über Frauen im Amt zwischen Landesbischöfin a.D. Ilse Junkermann, der Generalsekretärin der deutschen Bischofskonferenz Dr. Beate Gilles und Prof. Dr. Julia Knop zu Ende gegangen. Das Gespräch fand in der Propstei St. Trinitatis in Leipzig statt und wurde via Livestream für über 500 Interessierte übertragen. Zuvor kamen mehr als 200 Teilnehmende in der Nikolaikirche Leipzig zum ökumenischen Friedensgebet zusammen. Vor 34 Jahren waren in Leipzig die Menschen auf die Straßen gegangen und auch heute heiße es, voneinander zu lernen; in diesem Fall, wie ökumenisch diskutieren möglich sei. “Es braucht Fantasie, um etwas zu verändern, denn Fantasie ist eine Form der Freiheit“, so Pfarrer Stefan Bickhardt, Direktor der Evangelischen Akademie Sachsen.

Auch in der katholischen Kirche sei es Frauen möglich, eine Leitungsposition zu übernehmen, so Gilles über ihre Position als Generalsekretärin. Gleichzeitig gelte es zu hinterfragen, wo das sakramentale Amt gebraucht werde, wo eine Leitungsposition zu übernehmen sei und wo beides gut getrennt werden könne. Dabei stehe aber außer Frage, welcher Reichtum vorhanden wäre, wenn auch Frauen ihre geistliche Kompetenz neben der Leitungskompetenz ausüben dürften. Dr. Beate Gilles fordert: „Ich will nicht mehr Frage sein, ich bin Teil der Antwort. Ich bin da.“

Geschlechtergerechtigkeit im Blick

Landesbischöfin a.D. Ilse Junkermann: „Meine These ist, dass die Frauenordination in der evangelischen Kirche bislang vor allem den Männern genutzt hat.“ Gleichzeitig sei sie in ihrem Wunsch „ich kann Pfarrerin werden“ sowohl von Männern als auch Frauen gefördert und unterstützt worden. Und auch, wenn es heute umso wichtiger sei, dass sich Männer solidarisierten, sollte es nicht so sein müssen. Geschlechtergerechtigkeit werde von Frauen auf der ganzen Welt gefordert, darüber waren sich die Teilnehmenden einig. Diesbezüglich dürfe man nicht müde werden, auch wenn es Überwindung bedeute.

Die Tagung fragte nach Berufen, Diensten und (Weihe-)Ämtern von Frauen in der katholischen Kirche und beschäftigte sich ebenso mit der Weltsynode.  Mit Blick darauf, wie sich der Gedanke der Einheit gestalten lasse, wurde die Hoffnung geäußert, es lasse sich nur weitergehen, wenn nicht alle Gleiches tun müssten und wenn Teilkirchen auch eigene Wege gehen könnten. „Und sie (die Kirche) bewegt sich doch“, so Generalsekretärin Gilles. 

Veranstalter der Tagung sind die Katholische Akademie des Bistums Dresden-Meißen, die Universität Münster, die Eberhard-Karls-Universität Tübingen, die Universität Osnabrück, die Universität Erfurt sowie eine große Anzahl an Partnerinnen und Unterstützerinnen in Leipzig. Die Abendveranstaltung wurde zusätzlich mit der Evangelischen Akademie Sachsens ausgerichtet.

Alle weiteren Informationen zur Veranstaltung finden Sie unter:
https://www.katholische-akademie-dresden.de/gottes-starke-toechter

 

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