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Bistum Dresden Meissen
Die Dresdner Kapellknaben mit ihrem Leiter Domkapellmeister Christian Bonath.
12. Dezember 2022

Kapellknaben und Staatskapelle beeindrucken mit vergessener Musik

Werke des großen Barockkomponisten Christoph Graupner wieder zu Gehör gebracht

Dresden. Die Kathedrale war hervorragend besucht, als am Sonnabend, 10. Dezember, erstmalig vergessene Musik des großen Barockkomponisten Christoph Graupner wieder zu Gehör gebracht wurde. Die Neugierde auf den Zeitgenossen Bachs, der über 1.400 Kantaten verfasst hat, führte die Besucher in  Scharen in die ehemalige Hofkirche. Neben der Kantate „Es wird des Herren Tag kommen‟, standen mit Zelenka und Hasse ebenso Musiker der großen Hofkirchentradition auf dem Programm. Domkapitular Büchner verknüpfte bei seiner Begrüßung die musikalische Welterstaufführung mit den täglichen „Erstaufführungen‟ eines Menschen in seinem Tun. 

In sieben Sätzen beschreibt Graupner in seiner Kantate eindrucksvoll die Freude auf das Kommen des Herrn, besonders klangschön gelingt ihm dies in der Bass-Arie „Jesus kommt und macht euch froh‟. Im Sinne der historischen Aufführungspraxis wurden sämtliche Soli aus dem Chor heraus besetzt, Domkapellmeister Bonath leitete die Aufführung von der Truhenorgel aus.

Die Kapellknaben konnten einmal mehr ihre große individuelle Qualität unter Beweis stellen. Neben Jakob Krause (Sopran) und Silas Geiert (Alt) wussten auch der junge Bass Simon Zeppenfeld sowie Tenor Gregor Hirschmann zu überzeugen. Der Konzertchor der Kapellknaben gefiel vor allem bei den sehr anspruchsvollen Kompositionen von Hasse (Dixit Dominus) und Zelenka (Alma redemptoris mater) mit vorbildlicher Intonation.

Als höchst verlässlicher Instrumentalpartner erwiesen sich die Musiker der Staatskapelle, welche gekonnt und virtuos alte Musik vitalisierten. Langer Applaus belohnte Chor und Orchester ebenso wie Domorganist Sebastian Freitag, der die Silbermannorgel mit großen Bachwerken hatte erstrahlen lassen. Die Neugierde auf weitere Erstaufführungen ist geweckt!