Menü
Bistum Dresden Meissen
Prälat Bernhard Rachwalski © privat
22. September 2023

Nachruf auf Prälat Bernhard Rachwalski (89)

verstorben am 19. September in Bautzen

Vergangen nicht, verwandelt ist, was war.
Die Jahre vergehen, alle Jahre bleiben.

H. Hesse

Gott, der Herr über Leben und Tod,
hat den Priester des Bistums Dresden-Meißen

Prälat Bernhard Rachwalski

am 19. September 2023
im Alter von 89 Jahren in sein himmlisches Reich gerufen.

Bernhard Rachwalski wurde am 23. Dezember 1933 in Breslau geboren, wo er den größeren Teil seiner Kindheit verbrachte. Nach der Vertreibung 1945 fand die Familie eine neue Heimat zunächst in Stadtroda. Hier besuchte er die Schule und legte 1952 das Abitur ab. Nach dem Theologiestudium im Priesterseminar Erfurt und dem Pastoralseminar in Neuzelle wurde er am 20. Dezember 1958 in Bautzen von Bischof Otto Spülbeck zum Priester geweiht.

Nach der Weihe war er als Kaplan zunächst fünf Jahre in Annaberg tätig und von 1963 bis 1967 in Leipzig-Reudnitz. Danach wurde er Domvikar und zum Ordinariatsassessor in Bautzen berufen. Von 1968 bis 1971 übernahm er die Pfarrvikarie St. Clara in Bautzen. Von 1971 bis 1972 wirkte er als Diözesanerwachsenenseelsorger, bevor er 1972 die Pfarrei Leipzig-Reudnitz übernahm, die er pastoral aus dem Geist des II. Vatikanischen Konzils nachhaltig prägte. 1980 wurden ihm zusätzlich die Seelsorge an Strafgefangenen in mehreren Strafvollzugsanstalten übertragen und 1991 die Polizeiseelsorge im Regierungsbezirk Leipzig. 1994 wurde er Direktor der Katholischen Akademie Dresden und 1995 Ordinariatsrat. In diesen Jahren übernahm er zugleich seelsorgliche Dienste in Königsbrück. Von 1995 bis 1997 leitete er das Katholische Büro Sachsen. 1997 übernahm er als Domkapitular die Leitung der Abteilung Personal des Bischöflichen Ordinariates. Von 2001 an und über seinen Ruhestand 2008 hinaus wirkte er bis 2012 als Pfarrer beziehungsweise Pfarradministrator in Leipzig-Wiederitzsch. Zuletzt verbrachte er seinen Ruhestand im Malteser-Stift St. Hedwig in Bautzen, wo er verstarb.

Die Liste der Dienste und Ämter, in denen Bernhard Rachwalski als Kaplan, Pfarrer, Päpstlicher Ehrenprälat und Domkapitular im Bistum war, ist lang. Er hat im Bistum viele Spuren hinterlassen, vor allem in Leipzig. Dabei waren ihm Repräsentanz oder höhere Ämter nicht wichtig. Wenn es ging, lehnte er sie ab. Seine Stärke war der vom christlichen Glauben motivierte lebendige Diskurs in den Fragen der Zeit, in den er mit vielen Menschen eintrat oder sie dazu einlud. Viele Gläubige und Priester schätzten es, dass er sich Zeit für sie nahm und ihnen zuhörte, wenn sie mit ihren Sorgen und Nöten zu ihm kamen. Als Exerzitienbegleiter war er sehr geschätzt und hat auch auf diese Weise viele auf ihrem je eigenen Lebens- und Glaubensweg bestärkt.

Wir danken Bernhard Rachwalski für seinen segensreichen und treuen Dienst. Seine Aufmerksamkeit galt bis zum Ende seines Lebens den ihm anvertrauten Menschen und den Mitbrüdern nicht zuletzt aus Polen und Litauen, die er förderte und zu denen er regelmäßig und bis zuletzt Kontakt hielt. Wir wissen ihn nun geborgen in Jesus Christus, dem guten Hirten, der gekommen ist, damit wir das Leben haben und es in Fülle haben.

R.I.P.

Das Requiem für Bernhard Rachwalski feiern wir am Donnerstag, 28. September 2023, um 9.00 Uhr im Dom zu Bautzen.

Im Anschluss daran erfolgt die Beisetzung auf dem Nikolaifriedhof in Bautzen.


Dresden, 22. September 2023

+ Heinrich Timmerevers, Bischof von Dresden-Meißen