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Bistum Dresden Meissen
Ehemalige und aktive Beraterinnen und Berater der EFL mit Gästen der Jubiläumsveranstaltung in der Propstei in Leipzig. © Ingo Jung
15. November 2022

Ehe-, Familien- und Lebensberatung im Bistum feierte 50-jähriges Bestehen

am 11. November in Leipzig

Leipzig. Seit einem halben Jahrhundert steht die Ehe-, Familien- und Lebensberatung (EFL) unseres Bistums Menschen in Beziehungs- und Lebenskrisen zur Seite. Mit Gottesdienst und Festakt wurde das Goldene Jubiläum am vergangenen Freitag, 11. November, in der Leipziger Propsteipfarrei gefeiert. Bischof Gerhard Schaffran hatte die erste Beratungsstelle 1972 in Dresden gegründet, seinerzeit nahm das Angebot damit eine Vorreiterrolle in Ostdeutschland ein. Dr. Bernhard Dittrich, ehemaliger Leitter der Pastoral-Abteilung des Bistums, nannte das Angebot bewährt und einen wichtigen Beitrag zur Kommunikations- und Beziehungsarbeit.

"Was Sie tun, ist Kommunikations- und Beziehungsarbeit. Wichtiger als alle Techniken und Methoden ist es dabei, Vertrauen herzustellen und wachsen zu lassen. Beratung ist kein Job, um primär Geld zu verdienen, es ist Sorge um den Menschen", so Dr. Dittrich. "Jetzt scheint es so, als könnten die Beraterdienste am ehesten das Vertrauen wiederherstellen, das der Kirche abhanden gekommen beziehungsweise vielfältig verspielt worden ist. Es ist nicht übertrieben, wenn wir in der EFL und denen, die die Beratung nun seit über 50 Jahren durchführen - trotz aller menschlichen Begrenztheit und Schwäche - ein leuchtendes Hoffnungszeichen sehen dürfen."

Andere Wege gehen, individuelle Lösungen anbieten

Beim Festakt würdigte Leipzigs Propst Gregor Giele die EFL als positives Lehrstück für Kirche und Gesellschaft, indem sie individuelle Lösungen anbiete. "Die Beratungsstellen allgemein und im Besonderen die EFLB, gehen andere Wege, als es in unserer Gesellschaft, im staatlichen Handeln und auch kirchlich – aus den verschiedensten Gründen – üblich ist." Die Beraterinnen und Berater würden fortlaufend "mit der wirklichen Wirklichkeit" konfrontiert. "Und es ist einer der ersten Schritte, diese Wirklichkeit als Gegebenheit anzunehmen und zu ermutigen sie anzunehmen. Ja-sagen können zur Wirklichkeit, so wie sie ist als Ausgangspunkt, ohne sie damit schön zu reden und zu idealisieren, ist der erste Schritt für Veränderungen, aber auch um das Gute daran und die in ihr liegenden Ressourcen zu erkennen", so der Leipziger Propst.

Reges Interesse an der Arbeit der Beratungsstellen

An den drei Hauptstellen in Chemnitz, Dresden und Leipzig sowie an den Außenstellen in Bautzen, Gera, Oschatz, Wechselburg und Zwickau sind derzeit neun hauptamtliche Beraterinnen und Berater, 16 Honorarkräfte sowie drei Teamassistentinnen im Einsatz. Die Beratung wird laut Eva-Maria Ritz, der zuständigen Fachreferentin des Bistums, dabei stark nachgefragt: "Es gibt in allen Beratungsstellen Wartelisten. Menschen warten geduldig auf einen ersten Beratungstermin, nehmen auch lange Wartezeiten von Wochen bis Monaten in Kauf." Die Fachreferentin zeigte sich zugleich erfreut über die Wertschätzung der Arbeit der Beratungsstellen auch von staatlichen Stellen. Dabei seien die Aufgaben des Diensts in den letzten Jahrzehnten vielfältiger geworden und reichten heute von Ehevorbereitung über Paar-, Lebens- und Mehrgenerationsberatung bis hin zur Begleitung von Menschen, die Gewalt und Missbrauch erlebt hätten.

www.efl-bistum-dresden-meissen.de

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