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Bistum Dresden Meissen
Bischof Heinrich im Aachener Dom. © Domkapitel Aachen / Andreas Steindl
31. Januar 2022

„Gott ist am Werk. Auch heute noch!“

Bischof Heinrich predigte zum Karlsfest am 30. Januar in Aachen

Aachen. Bischof Heinrich hat am Sonntag, 30. Januar, den Festgottesdienst zum Karlsfest im Aachener Dom zelebriert. In seiner Predigt ging er der Frage nach der Wirkmächtigkeit des Christentums in einer verunsicherten und immer weniger konfessionell gebundenen Gesellschaft nach. Die Antwort darauf verknüpfte er mit seiner eigenen Lebensgeschichte. Nach 30 Jahren im katholisch geprägten Münsterland sei er 2016 als Bischof in einen Teil des Ostens gewählt worden, in dem sich nur noch rund 3,5 der Bevölkerung zur katholischen und 17 Prozent zur evangelischen Kirche bekennen würden.

Bereits Karl der Große habe sich bei seinem Versuch, mit den „damals üblichen Mitteln“ die Sachsen zu christianisieren, die Zähne ausgebissen. Jedoch habe er die Grundlagen für einen tief im Herzen der Menschen verwurzelten Glauben gelegt – und aus diesen Wurzeln könnten auch heute noch, trotz wechselvoller Zeiten, trotz Nationalsozialismus und Kommunismus, trotz des aktuell unendlichen Bergs an Fragen, Problemen und Defiziten innerhalb der Kirche, neue Sprossen und Anfänge hervorgehen.

Das Schöne in seinem Bistum sei, so Timmerevers, dass er Gott bei der Arbeit zuschauen könne. Zum Beispiel dann, wenn 40 bis 50 erwachsene Menschen dem Anruf Gottes folgten und sich zu Ostern taufen ließen. Heute gehe es nicht mehr um das Evangelisieren von oben mit Strukturen von Macht und Gewalt. „Kirche wächst da, wo Menschen sich für den Glauben öffnen, sich zusammenfinden und erkennen, wo sie mitwirken und sich in Liebe für andere einsetzen können. (…) Wir machen die Kirche nicht! Der Herr ist am Werk. Auch heute noch!“

Zu Beginn des Festgottesdienstes, der jedes Jahr zu Ehren Kaiser Karls des Großen anlässlich dessen Todestages am 28. Januar 814 gefeiert wird, hatte Aachens Bischof Dr. Helmut Dieser neben seinem Dresdner Amtsbruder auch Aachens Oberbürgermeisterin Sibylle Keupen begrüßt und eine kurze inhaltliche Einführung gegeben. Ein Ensemble des Aachener Domchors, Vokalsolisten und das Sinfonieorchester Aachen unter der Leitung von Domkapellmeister Berthold Botzet gestalteten den Festgottesdienst musikalisch. An der Orgel spielte Domorganist Prof. Michael Hoppe, der nachmittags auch im Rahmen eines Orgelkonzerts zu hören war. Neben dem Lotharkreuz wurde auch das Armreliquiar aus der Domschatzkammer neben dem Altar aufgebaut.

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