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Bistum Dresden Meissen
08. Juni 2022

„Selten hat wohl eine Kirche so viel Blut gesehen“

Hörspiel-Aufführung am 13. Juni 2022 im Bildungsgut Schmochtitz Sankt Benno

Bautzen. Das Bildungsgut Schmochtitz Sankt Benno lädt alle Interessierten herzlich zum Hörspiel „Selten hat wohl eine Kirche so viel Blut gesehen“ am Montag, 13. Juni 2022, um 19.30 Uhr ein. Es erzählt die Erlebnisse des Königlich Sächsischen Oberstabsarztes Karl Heinrich Needon (1825–1896) im Deutsch-Französischen Krieg 1870/71.

Der Sieg Preußens und seiner Verbündeten im Französischen Krieg von 1870/71 brachte die Gründung des Deutschen Reiches mit sich. Damit verbunden war die Krönung des Preußenkönigs Wilhelm I. zum ersten Deutschen Kaiser am 18. Januar 1871 in Versailles und die Neuordnung der Machtverhältnisse in Europa. Zugunsten Deutschlands wurde Frankreich mit der Abtretung Elsaß-Lothringens und hoher Reparationszahlungen zu gewaltigen Kriegsentschädigungen verpflichtet und der Kontrakt mit dem Blut von 417.000 toten deutschen und französischen Soldaten unterschrieben. Der sogenannte „Friede von Frankfurt“ vom 10. Mai 1871 hat das deutsch-französische Verhältnis schwer belastet und hat für manche Teile der französischen wie der deutschen Bevölkerung die deutsch-französische Erbfeindschaft begründet. Bis zum Ersten Weltkrieg stellte die Rückgewinnung (Revanche) der abgetretenen Gebiete ein Leitmotiv der französischen Politik dar. Aktueller denn je zeigt sich heute, dass kein Frieden taugt, wenn die nachfolgenden Generationen mit dem Genuss des Sieges und der Schmach einer Niederlage leben.

Das mit den Künstlern Herbert Fischer, Robby Langer und Moritz Töpfer vom Literaturtheater Dresden arrangierte Hörspiel ist mit Zitaten der Zeitgenossen wie Napoleon III., Wilhelm I., Otto von Bismarck, Helmuth von Moltke, Albert von Sachsen, Wilhelm Busch, Theodor Fontane, Heinrich Heine, Karl Marx und Friedrich Nietzsche gestaltet. Umrahmt ist das Hörspiel mit Musik von Georges Bizet, Johann Crüger und Robert Schumann. Im Anschluss der Vorführung stehen die Künstler zum Gespräch zur Verfügung.

Der Eintritt ist frei, um Spenden wird gebeten.