Von Palmzweigen bis zum Osterfeuer
Ein Überblick zu den christlichen Feiertagen
Dresden. Weltweit – so auch in allen 37 katholischen Pfarreien in Sachsen und Ostthüringen – gedenken katholische Christen über die Kar- (von althochdeutsch "kara" = Wehklage) und Ostertage des Todes und der Auferstehung Jesu. Die Karwoche erinnert an den Einzug Jesu in Jerusalem (Palmsonntag), an das Letzte Abendmahl (Gründonnerstag), an die Kreuzigung und den Tod Jesu (Karfreitag) sowie an seine Auferstehung von den Toten (Ostern).
Ostern gilt für Katholiken als bedeutendstes und zugleich ältestes Fest im Kirchenjahr, das zugleich die Fasten- oder Passionszeit beendet. Ein großer Teil der Gläubigen wird dabei auch zu den wichtigen Gottesdiensten über diese Feiertage erwartet. Im Bistum Dresden-Meißen sind aktuell gut 128.000 Katholiken zu Hause.
Palmsonntag: Palmbuschen zum Einzug Jesu in Jerusalem – 13. April
Der Palmsonntag, in diesem Jahr am 13. April, eröffnet die Karwoche. Im Mittelpunkt des Tages steht für Christen die Erinnerung an den Einzug Jesu auf einem Esel in Jerusalem. Die Menschen in der Stadt jubeln ihm als Messias mit Hosianna-Rufen zu. Es sind die gleichen, die wenige Tage später seinen Tod fordern werden.
Die Heilige Messe beginnt am Palmsonntag mit der Segnung der Palmzweig-Buschen, die hierzulande meist aus Buchsbaum- und Weidenkätzchen-Zweigen bestehen. Mit diesen ziehen die Gottesdienstbesucher anschließend in feierlicher Prozession in die Kirche. Während im Gottesdienst das Evangelium vom Leiden und Sterben Jesu gelesen wird, erleben die Gläubigen die Spannung dieses Tages zwischen Jubel und "Kreuzige ihn!" nach. Die gesegneten Palmzweige nehmen die Gottesdienstbesucher mit nach Hause und schmücken damit die Kreuze in ihren Wohnungen.
Eröffnet wird die Heilige Woche am Vorabend des Palmsonntags, am Sonnabend, dem 12. April, mit einer Pontifikalvesper mit Bischof Heinrich Timmerevers um 16 Uhr in der Dresdner Kathedrale, musikalisch gestaltet von den Dresdner Kapellknaben unter Leitung von Domkapellmeister Christian Bonath.
Ein Pontifikalamt mit Palmprozession zum Palmsonntag feiert Bischof Timmerevers am 13. April um 10 Uhr in der Dresdner Kathedrale. Der Gottesdienst beginnt mit der Palmweihe vor dem Gotteshaus und anschließender Prozession in die Kathedrale. Mit dabei in Erinnerung an den biblischen Bericht vom Einzug Jesu in Jerusalem: Ein echter Esel, der während seines liturgischen Einsatzes wie in den Vorjahren aufmerksam von Dompfarrer Norbert Büchner betreut wird.
Die Weihe der Heiligen Öle – 14. April
Zur Karwoche gehört auch die Weihe der Heiligen Öle, die im Lauf des Jahres bei der Spendung verschiedener Sakramente Verwendung finden: bei Taufe, Firmung und Krankensalbung, bei Priester-, Kirchen- und Altarweihen. "Missa chrismatis – Chrisam-Messe", so der offizielle Name des feierlichen Gottesdienstes, in dessen Rahmen die Heiligen Öle durch Bischof Timmerevers geweiht werden. Alle Priester des Bistums Dresden-Meißen sind dazu am Montag, 14. April, um 10 Uhr in die Kathedrale nach Dresden eingeladen.
Musikalisch gestaltet wird der Gottesdienst von der Männerschola der Dresdner Kapellknaben. Im Anschluss an die feierliche Heilige Messe verbringen die Priester im benachbarten Haus der Kathedrale einen gemeinsamen Einkehrtag und nehmen abschließend die geweihten Öle mit in ihre Gemeinden.
Gründonnerstag: Erinnerung an das Letzte Abendmahl – 17. April
Der Gründonnerstag (wohl von althochdeutsch "greinen" = weinen) erinnert an das Letzte Abendmahl, das Jesus vor seiner Gefangennahme mit seinen engsten Vertrauten, den Jüngern, gefeiert hat. Dieses gemeinsame Mahl gilt als Ursprung der Eucharistiefeier und als Grundlage des Priestertums.
Im Gottesdienst zum Gründonnerstag wäscht der Pfarrer zwölf Gemeindemitgliedern die Füße und macht so beispielhaft das Vorbild Jesu erlebbar, der seinen Jüngern beim Letzten Abendmahl ebenfalls die Füße wusch. Es ist ein Symbol dafür, dass Christen einander dienen sollen. Zu Beginn des Gottesdienstes ertönen an diesem Tag letztmalig Orgel, Altarschellen und Kirchenglocken. Erst in der Osternacht, wenn das "Gloria"-Lied angestimmt wird, erklingen sie wieder.
An den Gottesdienst zum Gründonnerstag schließt sich in vielen Gemeinden eine Nachtwache an. Die Gläubigen gedenken dabei jener Nacht, in der Jesus von Judas – einem der Jünger – verraten und von Soldaten verhaftet wurde.
Die feierliche Heilige Messe vom Letzten Abendmahl in der Kathedrale feiert Bischof Heinrich Timmerevers am Gründonnerstag, 17. April, um 20 Uhr. Musikalisch gestaltet wird der Gottesdienst von den Dresdner Kapellknaben unter Leitung von Kirchenmusikdirektor Christian Bonath.
Karfreitag: Jesus wird ans Kreuz geschlagen – 18. April
Eine Trauermette des Domkapitels zum Karfreitag, 18. April, singt die Männerschola der Dresdner Kapellknaben um 8 Uhr in der Kathedrale. Im Mittelpunkt steht dabei Gregorianischer Gesang, wie er bei den Klageliedern des Propheten Jeremias zu hören ist.
Der Karfreitag erinnert an die Kreuzigung und den Tod Jesu. In allen katholischen Pfarreien weltweit wird zur Todesstunde Jesu, nachmittags um 15 Uhr, ein Wortgottesdienst gefeiert. Die Karfreitagsliturgie in der Dresdner Kathedrale zelebriert Bischof Heinrich Timmerevers. Die Dresdner Kapellknaben und Solisten singen die Johannespassion von Heinrich Schütz.
Dieser Gottesdienst ist geprägt von der Lesung der Leidensgeschichte Jesu, der Kreuzverehrung sowie von Fürbitten für Kirche und Welt. In der katholischen Kirche ist der Karfreitag ein strenger Fasttag.
Osternacht und Ostersonntag: Feier der Auferstehung Christi – 19./20. April
Eine Trauermette des Domkapitels zum Karsamstag, 19. April, um 8 Uhr in der Kathedrale Dresden gestalten die Männerstimmen der Dresdner Kapellknaben musikalisch.
Die Feier der Osternacht – sie findet am Abend vor dem Ostersonntag oder am frühen Ostermorgen statt –, beginnt meist außerhalb der Kirche an einem Feuer, dem Osterfeuer. Daran wird die Osterkerze, Sinnbild für den auferstandenen Christus, entzündet und mit den Worten "Lumen Christi" (lateinisch für: Licht Christi) in die dunkle Kirche getragen. Die Gläubigen übernehmen die Flamme der Osterkerze für ihre eigenen Kerzen, so dass der Kirchenraum immer mehr vom Licht, dem Symbol der Auferstehung, erhellt wird.
Die folgende festliche Liturgie feiert die Auferstehung Jesu als Sieg des Lebens über den Tod. Dazu gehört auch die Weihe des Taufwassers. Seit der Frühzeit der Kirche werden in der Osternacht Menschen getauft. So werden auch heute noch Erwachsene, die sich für den christlichen Glauben entschieden haben, vorzugsweise in der Osternacht getauft. Im Bistum Dresden-Meißen haben sich in diesem Jahr 52 Männer und Frauen (2024: 35; 2023: 47) auf diesen Moment vorbereitet. Die anwesenden Christen erinnern sich zugleich an ihre eigene Taufe.
Die Feier der Osternacht in der Dresdner Kathedrale mit Bischof Heinrich Timmerevers findet am Sonnabend, 19. April, um 21 Uhr statt, musikalisch gestaltet von den Dresdner Kapellknaben.
Der festliche Ostergottesdienst wird am Ostersonntag, 20. April, um 10.30 Uhr mit Bischof Timmerevers in der Kathedrale gefeiert. Solisten, die Dresdner Kapellknaben, der Kathedralchor Dresden, Mitglieder der Sächsischen Staatskapelle Dresden sowie Domorganist Sebastian Freitag bringen unter der musikalischen Leitung von Kirchenmusikdirektor Christian Bonath die Missa F-Dur von Johann Michael Breunich zur Aufführung.
Livestream-Übertragungen aus der Kathedrale Dresden
Alle bedeutenden Gottesdienste aus der Dresdner Kathedrale werden übrigens auch im Livestream auf dem Youtube-Kanal des Bistums übertragen. Die Übersicht der Termine und den Link finden Sie hier:
www.bistum-dresden-meissen.de/livestream
MB