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Bistum Dresden Meissen
Besuch in einer 5. Klasse (v.l.): Janes Buschenlange (didaktischer Leiter Marienschule), Christoph Bernhard, Bischof Heinrich Timmerevers, Kultusminister Christian Piwarz, Simone Hegger-Flatken und Ingo Gerdes (Schulleitung Marienschule), Prof. Dr. Franz Bölsker und Lehrer Thorsten Burrichter-Cloer. © Ludger Heuer
14. Juli 2022

Blick über den Tellerrand: Sachsens Kultusminister und Bischof Heinrich zu Besuch bei kirchlichen Oberschulen im Oldenburger Land

Schulen zum Schwerpunkt gemeinschaftliches und selbstorientiertes Lernen besichtigt

Vechta/Cloppenburg. Kurz vor Ferienbeginn bekamen die kirchlichen Oberschulen Ludgerus-Schule Vechta und Marienschule Cloppenburg Besuch aus Sachsen. Kultusminister Christian Piwarz, Bischof Heinrich Timmerevers sowie Christoph Bernhard, Leiter der Hauptabteilung Schulen des Bischöflichen Ordinariats Dresden, besuchten zwei Schulen im Oldenburger Land, die besondere Schulformen praktizieren.

Sie sind gebundene Ganztagschulen mit Mensabetrieb und praktizieren seit über zehn Jahren das „Projekt Schule – Weil Du so wertvoll bist“. Beide legen viel Wert auf gemeinschaftliches und selbstorientierte Lernen und für die höheren Klassen auf umfangreiche Berufsorientierung. Und beide haben regelmäßig deutlich mehr Bewerber für die 5er Klassen als Plätze. „28% unserer Schüler haben in diesem Schuljahr den Realschulabschluss gemacht, 52 den Qualifizierten Hauptschulabschluss,“ erklärte Clemens Feldhaus, Leiter der Ludgerus-Schule, seinen Gästen vor einem Besuch der 6er-Klassen. Kinder mit Förderbedarf würden vielfach gar nicht mehr auffallen, da sie so gut integriert seien. Damit das so ist, hätten in den letzten Jahren mehrere seiner Lehrkräfte berufsbegleitend an der Universität Oldenburg eine sonderpädagogische Ausbildung durchlaufen, sagte er. 

 Blitzblanke Tische in Marienschule

In der Cloppenburger Marienschule erwarteten den Minister blitzblanke Tische. „Unsere 5er Jahrgänge haben sich mächtig ins Zeug gelegt und alles saubergemacht“, meinte Schulleiterin Simone Hegger-Flatken. „Wir haben ihn aber gesagt, sie müssten keine Anzüge anziehen“, lachte sie. Auch hier hat die Berufsorientierung ein starkes Gewicht. Hegger-Flatken erläuterte dem Besuch die Programme. Vor dem Besuch der Mensa erfolgte ein Gang durch die gut ausgestatteten Werkräume. Auch der Mensabetrieb, in dem jeden Tag rund sechshundert Essen ausgegeben werden, beeindruckte die Gäste. 

„Wir haben in Sachsen den Grundsatz: Wir lassen kein Kind zurück,“ sagte Piwarz. Um sich dafür Anregungen zu holen, habe er bewusst keine staatlichen, sondern freie kirchliche Schulen besucht. Von dem, was er gesehen habe, könne er einiges mit nach Hause nehmen. Dazu gehörten die Konzepte des selbstorientierten Lernens, die Möglichkeit für Quereinsteiger in den Lehrerberuf, die Zusatzqualifikation im Bereich Sonderpädagogik, die Berufsorientierung und klassenweiten Einsätze von iPads.

Für seine Gastgeber hatte er einen kleinen Studienrat als sächsisches Räuchermännchen dabei und lud sie herzlich zu einem Gegenbesuch ein. „Ihr Besuch könnte der Auftakt sein für einen stetigen Austausch. Sachsen ist für uns immer eine Reise wert,“ versicherte ihm Prof. Dr. Franz Bölsker, Vorstand der Schulstiftung St. Benedikt.

Er freue sich zu sehen, wie sich das Schulprojekt „Weil Du so wertvoll bist“ in den letzten Jahren weiterentwickelt hätte, resümierte auch Timmerevers. In seinem Bistum gibt es sechs kirchliche Schulen. „Die hier umgesetzte Projektidee ist ein wichtiger Schlüssel für die Erziehung und Bildung junger Menschen, da sie sich wertgeschätzt und angenommen fühlten und mit einer guten Zufriedenheit in die Schule kommen. Das ist die beste Basis für einen guten Schulbetrieb“, sagte der Bischof. 

Ludger Heuer

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