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Bistum Dresden Meissen
Innen und außen rot beleuchtet war die Kathedrale in Dresden zum "Abend der Zeugen". © Michael Baudisch
24. November 2023

Christen gedenken in Dresden verfolgter Glaubensgeschwister weltweit

Hilfswerke "Kirche in Not" und "Open doors" gestalten "Abend der Zeugen"

Dresden. In rotes Licht getaucht erstrahlt die Dresdner Kathedrale an diesem Freitagabend, 24. November. "Das Rot erinnert daran, dass Menschen um ihres Glaubens willen verfolgt werden und ihr Leben einbüßen", sagt Bischof Heinrich Timmerevers. Mit der blutroten Farbe mahnen die kirchlichen Hilfswerke "Kirche in Not" und "Open doors" an diesem Abend in ökumenischer Eintracht das Recht auf Religionsfreiheit an. Gleich drei Bischöfe nehmen daran teil, feiern zu Beginn gemeinsam ein Abendlob mit Taufgedächtnis. Der katholische Bischof Heinrich Timmerevers kann dazu neben seinem Dresdner Amtsbruder, dem evangelisch-lutherischen Landesbischof Tobias Bilz, auch den armenisch-orthodoxen Bischof aus dem syrischen Aleppo, Magar Ashkarian, als Gast begrüßen.

Landesbischof Bilz betont in seinem geistlichen Impuls, dass die Taufe alle Christen miteinander verbindet, Er bringt zur Sprache, dass weltweit 360 Millionen Christen weltweit Verfolgung bis ernster Bedrohung ausgesetzt seien. Und er ruft dazu auf, sich auch hier in Deutschland mutiger zum Glauben zu bekennen.

Katastrophale humanitäre Lage in Syrien

Bischof Ashkarian berichtet im Anschluss an das Abendlob im nahegelegenen Haus der Kathedrale über die schwierige Situation der Christen in seinem Heimatland. Seit 2011 hat der Krieg in Syrien das Land verändert. In der Folge ist auch das gute Verhältnis zwischen religiösen Gruppen zerstört, die eigentlich über Generationen hinweg in Frieden miteinander lebten. Die humanitäre Lage haben die schweren Erdbeben im Februar dieses Jahres weiter verschärft: es mangelt an Strom, Wasser, am Lebensnotwendigen. "Die weltweite Solidarität richtet sich auf andere Plätze der Welt", bedauert Bischof Ashkarian die Situation der syrischen Christen, von denen besonders viele Junge das Land enttäuscht verlassen. Und damit bei einem Wiederaufbau fehlen werden.  

Der Abend ist Teil der internationalen Aktion „Red Wednesday“, mit der „Kirche in Not“ jedes Jahr im November ein Zeichen gegen Christenverfolgung und für Religionsfreiheit setzt. „Hunderte Millionen Christen leben rund um den Erdball in einem Umfeld, in dem sie gewaltsam verfolgt, diskriminiert oder an der freien Ausübung ihres Glaubens gehindert werden“, erklärt „Kirche in Not“-Geschäftsführer Florian Ripka den Hintergrund der Aktion. Um die öffentliche Aufmerksamkeit auf das Schicksal verfolgter und benachteiligter Christen zu lenken, werden seit 2015 rund um den „Red Wednesday“, der in diesem Jahr auf den 22. November fiel, Kirchen und prominente Gebäude rot angestrahlt.

Informationen über die aktuelle Lage der Religionsfreiheit weltweit stellt „Kirche in Not“ zur Verfügung unter
www.religionsfreiheit-weltweit.de

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