Dritter CSD-Gottesdienst in der Propsteikirche Leipzig
am 22. Juni
Leipzig. Am 22. Juni 2025 feierte die Katholische Jugend Leipzig zum dritten Mal ihren Gottesdienst zum Christopher Street Day (CSD). Gemeinsam mit Bistumsjugendseelsorger Michael Kreher, Jugendreferent Stefan Plattner und Jugendlichen aus dem Bistums-Jugendhelferkreis ging es um Mut, Sichtbarkeit, Verletzungen — und um die Sehnsucht nach einer offenen Kirche.
In seiner Ansprache erinnerte Plattner daran: Der CSD sei kein Kostümfest, sondern ein Schrei — geboren aus dem Widerstand queerer Menschen gegen Gewalt und Ausgrenzung. Mit persönlichen Worten sprach er darüber, wie schwer es sei, Anteile von sich verstecken zu müssen — aus Angst, nicht dazuzugehören. Worte, die berührten und nachdenklich machten. Und er formulierte: Nicht queere Menschen brauchten seelsorgliche Begleitung, um mit sich klarzukommen — vielmehr müsse die Kirche begleitet werden, um mit der Vielfalt der Menschen umzugehen.
Zugleich erinnerte er an den Gedanken einer Jugendlichen, die auf die Frage: „Was würde Jesus tun, wenn er heute in Leipzig leben würde?“, dem Jugendreferenten einmal geantwortet hatte: „Jesus würde beim CSD mitlaufen.“ Zunächst ein überraschender, fast schräger Gedanke, so Plattner. Doch je länger er darüber nachgedacht habe, umso klarer sei seine Überzeugung geworden: Genau das würde Jesus tun. Stefan Plattner: "Er war immer bei denen, die an den Rand gedrängt wurden. Und heute? Wahrscheinlich würde er beim CSD nicht nur mitlaufen, sondern tanzen, lachen, zuhören — und den Menschen zuflüstern: Du bist geliebt. Es gibt nichts an dir, was du verstecken musst."
Beim anschließenden Austausch im Innenhof — bei Getränken und Regenbogenpizza — war spürbar: Kirche kann bunt sein. Und sie verändert sich — Schritt für Schritt