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Bistum Dresden Meissen
Die Ausstellung "Fragmente der Erinnerung" der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden fand am Sonntag mit einer Sonderführung, einem Vortrag und einem festlich gestalteten Abendlob ihren Abschluss. © Michael Baudisch
09. September 2024

Festliches Abendlob zur Finissage der Ausstellung des Prager Domschatzes

am 8. September mit Bischof Heinrich Timmerevers in Dresden

Dresden. Seit 15. März dieses Jahres war der Schatz des Prager Veitsdoms erstmals in seiner Geschichte außerhalb seines ursprünglichen Bestimmungsorts zu sehen – in der Kunsthalle im Lipsiusbau in Dresden. Mit einer Finissage und einem geistlichen Abendlob wurde die Ausstellung „Fragmente der Erinnerung“ nun am Sonntagabend, 8. September, feierlich beendet. Bischof Heinrich Timmerevers leitete dazu inmitten der kunstvollen Reliquienschätze im Ausstellungsraum der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden die festliche Liturgie mit Psalmengebet und geistlicher Musik. Musikalisch wurde die Feier durch die Dresdner Kapellknaben unter Leitung von Domkapellmeister Christian Bonath sowie durch Prof. Thomas Lennartz am Klavier gestaltet.

Zuvor hatten Kuratoren nochmals durch die Ausstellung geführt, in der 125 mittelalterliche und frühneuzeitliche Stücke des Prager Domschatzes zu bewundern waren - ergänzt und in Dialog gesetzt mit den Werken dreier zeitgenössischer Künstler. Dr. Marius Winzeler, Direktor des Grünen Gewölbes und der Rüstkammer der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, zitierte in seiner Eröffnung die Heilige Mechthild von Magdeburg mit dem Satz "Gott hat an allen Dingen genug: Nur allein die Berührung der Seele wird ihm nie genug.” - So sei das feierliche Abendlob der würdige Rahmen zum Abschluss der Ausstellung. Noch sei unklar, wann die Kunstschätze erneut der Öffentlichkeit präsentiert werden könnten.

Die Bedeutung der Reliquien

In einem Impuls von Pfarrer Dr. Stephan George, Liturgiereferent des Bistums Dresden-Meißen, der von Dr. Samuel-Kim Schwope vorgetragen wurde, wurde der Blick auf die Reliquienverehrung innerhalb der katholischen Kirche gerichtet. Dabei wurde deutlich, dass Heilige zunächst über lange Zeit nur am Ort ihrer Begräbnisstätte verehrt wurden. "Die Sehnsucht nach der Sichtbarkeit und Greifbarkeit des Heiligen" habe allerdings über die Jahrhunderte hinweg bis in unsere Zeit dazu beigetragen, dass es auch zur Reliquienweitergabe kam. So sei der Prager Reliquienschatz "ein Teil des Glaubenslebens". Manches Stück besäße bis heute seinen Platz in der Gestaltung der Liturgie.

Bischof Heinrich Timmerevers verwies auf die Ausstellungshalle im Lipsiusbau als "einen außergewöhnlichen Ort für ein Abendlob". Zugleich berichtete er davon, wie bei der Eröffnung der Ausstellung seitens der Generaldirektorin der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, Prof. Dr. Marion Ackermann, der Gedanke dazu erstmals geäußert wurde. "Ich freue mich, dass die Idee Wirklichkeit wurde", so Bischof Timmerevers. Er nannte die Reliquien ein Zeichen für den "Wunsch der Menschen durch alle Zeiten hindurch, dem Geheimnis Jesu näher zu kommen." 

Die Veranstaltung fand in Kooperation zwischen der Katholischen Akademie des Bistums Dresden-Meißen mit den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden statt.

Text/Fotos: Michael Baudisch

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