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Bistum Dresden Meissen
Michèle Kiesewetter, † 25. April 2007
18. Oktober 2023

Gedenken an Michèle Kiesewetter

Schülerinnen und Schüler des Peter-Breuer-Gymnasiums gedachten NSU-Opfer

Zwickau. Am 17.10.2023 gedachten Schülerinnen und Schüler des Peter-Breuer-Gymnasiums erneut Michèle Kiesewetter, die am 10.10.1984 geboren und am 25. April 2007 in Heilbronn vom NSU ermordet wurde.

Insgesamt zehn Menschen hat der NSU deutschlandweit ermordet, Sprengstoffanschläge und Raubüberfälle verübt. Die 22-jährige, aus Thüringen stammende Polizistin in Heilbronn ist das letzte Opfer.

Das Zwickauer Gymnasium hat es sich mit der Übernahme einer Patenschaft für einen Gedenkbaum zur Aufgabe gemacht, alljährlich um den Geburtstag von Michèle Kiesewetter ihr, aber auch allen anderen Opfern des NSU zu gedenken. Da dieses Jahr ihr Geburtstag mitten in die Herbstferien fiel, holte die Schule das Gedenken am 17.10.2023 nach:

"Die Debatten des heutigen politischen Alltags sind oft rau, demokratiefeindliche Einstellung in unserer Gesellschaft nehmen wie in vielen anderen Ländern zu. Menschen sind verunsichert über die Zukunft. Umso wichtiger ist es, dass wir in unserem Bewusstsein wachhalten, wozu politischer Extremismus führt. Um aus der Vergangenheit zu lernen und ein Wiederholen der schrecklichen Ereignisse zu verhindern, müssen auch wir in Zwickau uns weiter mit der Frage auseinandersetzen, wie es dazu kommen konnte, dass der Nationalsozialistische Untergrund gerade hier Unterschlupf fand.

Das Erinnern an die Opfer kann auf vielfältige Weise geschehen und ist wichtig, um einen wachen Blick für Gegenwart und Zukunft zu bewahren. Auch die künstlerische Auseinandersetzung mit den Morden des NSU und der schleppenden Aufklärung der Taten ist ein wichtiger Zugang.

Oft sind es kleine Projekte und Zeichen der Zivilcourage, die deutlich machen, dass Menschen mit Migrationshintergrund in unsere Gesellschaft gehören.

Angesichts des Drucks auf unsere Gesellschaft ist es umso wichtiger, dass die demokratische Verfasstheit unseres Landes, dass Menschen- und Bürgerrechte gewahrt bleiben."

 

Text: Thomas Wagner