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Bistum Dresden Meissen
Gebetsbildchen und Rosenkranz erhielten alle neuen Mitglieder der Rosenkranzbruderschaft in Radibor. © Sebastian Handrick
11. Oktober 2024

Geistliche Kraft schöpfen

In Radibor wurde die Rosenkranz-Bruderschaft wiederbelebt

Radibor. Mit einem feierlichen zweisprachigen Gottesdienst hat die Radiborer Pfarrei Maria Rosenkranzkönig zu ihrem Patronatsfest am Sonntag, 6. Oktober, ihre Rosenkranzbruderschaft wiederbelebt. Generalvikar und Domdekan Andreas Kutschke und der Wittichenauer Pfarrer Johannes Magier feierten den Gottesdienst mit. Wie der Radiborer Gemeindepfarrer Benno Jakubasch zu Beginn der heiligen Messe betonte, stand ihm Pfarrer Magier mit Blick auf die Wiederbelebung der Bruderschaft in Radibor beratend zur Seite.

Die Gemeinschaft der Gläubigen der Radiborer Bruderschaft ist schon älter als 130 Jahre. Mehr als 1.000 Mitglieder sind im Buch der Beter eingetragen. Schon seit längerer Zeit hatte Pfarrer Jakubasch das Ziel, die Bruderschaft neu zu beleben. So traf er sich regelmäßig mit einer Gruppe Gläubiger und bereitete die Wiederbelebung der Bruderschaft vor.

Beten in unruhigen Zeiten

In seiner Festpredigt erläuterte Domdekan Andreas Kutschke den Ursprung der Rosenkranzbruderschaften. Die Menschen sehnten sich im 15. Jahrhundert besonders nach Frieden und beteten den Rosenkranz. So bildeten sich die ersten Bruderschaften. „Gut ist, dass die Gemeinschaft der Beter hier in Radibor wiederbelebt wird“, sagte der Prediger und betonte den Grund, warum die Bruderschaft in Radibor vor mehr als 130 Jahren gegründet wurde. Papst Leo XIII. hatte im August 1897 auf die Bedeutung der Rosenkranzbruderschaften verwiesen. Er forderte dazu auf, in jeder Pfarrgemeinde Gebetsgemeinschaften zu bilden. Der Papst war überzeugt, dass die Bruderschaften der Gemeinschaft guttun und sie stärken sowie die soziale Verantwortung erhöhen. In unruhigen Zeiten - etwa hinsichtlich der weltweiten Konflikte, ob im Nahen Osten, im Libanon oder in der Ukraine - sei es auch heute wichtig, den Rosenkranz zu beten; aus ihm könnten die Beter geistige Kraft schöpfen. 

14 neue Mitglieder für Rosenkranzbruderschaft

Nach der Predigt nahm Pfarrer Jakubasch 14 neue Mitglieder in die Radiborer Rosenkranzbruderschaft auf, darunter auch Gläubige anderer sorbischer Pfarreien. Er überreichte den anwesenden Mitgliedern der Gemeinschaft einen Rosenkranz, gestaltet mit den Gesichtern der heiligen Maria und des seligen Kaplans Alojs Andritzki. Wie Pfarrer Jakubasch sagte, leben noch 23 Mitglieder der Bruderschaft, die schon im Buch der Beter eingetragen waren. Die älteste von ihnen, Herta Hiccyna, ließ die Gemeindemitglieder liebevoll grüßen. Zwei weitere Mitglieder sind in diesem Jahr verstorben.

Den Gottesdienst umrahmten musikalisch Blasmusikanten der Pfarrei, die Jugendschola und der deutsche Chor der Gemeinde. Auch in diesem Jahr pilgerte eine Gruppe Jugendlicher aus der Crostwitzer Kirchgemeinde zum Patronatsfest nach Radibor. Beim Patronatsfest schritten die Gläubigen, den Rosenkranz betend, in einer Prozession durch das Dorf. Druschki trugen eine Statue der heiligen Maria. Die Andacht feierte Domdekan Andreas Kutschke gemeinsam mit Gemeindepfarrer Jakubasch.

Text: Bianka Schäfer
Fotos. Sebastian Handrick

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