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Bistum Dresden Meissen
Wallfahrtskirche Mariä Heimsuchung in Haindorf.
23. Juni 2025

Haindorfer Wallfahrtskirche Mariä Heimsuchung feiert 300 Jahre Kirchweihe

Ausstellung erinnert an das spirituelle und kulturelle Erbe des Wallfahrtsortes

Hejnice/Haindorf (Tschechien). Die Wallfahrtskirche Mariä Heimsuchung in Haindorf in Nordböhmen feiert im Jahr 2025 das 300. Jubiläum ihrer Kirchweihe. Zu diesem außergewöhnlichen Anlass wurde eine umfangreiche Ausstellung vorbereitet, die die Kirche als spirituelle und künstlerische Inspiration im Wandel der Zeit präsentiert. Sie reflektiert nicht nur ihren barocken Glanz, sondern auch die tiefen Spuren, die sie in der Landschaft, in der bildenden Kunst und im menschlichen Gedächtnis hinterlassen hat. Das Ausstellungsprojekt ist in zwei separate Teile gegliedert, die den Blick auf die Bedeutung dieses Sakralbaus – eines der bedeutendsten im tschechisch-deutsch-polnischen Grenzgebiet – ergänzen und vertiefen.

In der Galerie des Klosters wird erstmals eine umfassende Auswahl von Kunstwerken vom Ende des 18. Jahrhunderts bis zur Gegenwart präsentiert, deren Thema die Kirche in Haindorf ist. Diese bleibt seit drei Jahrhunderten ein markantes Wahrzeichen der Landschaft, aber ihre künstlerische Darstellung verändert sich mit der Gesellschaft und ihren Werten. Die Ausstellung zeigt, wie verschiedene Generationen von Künstlern diesen Ort gesehen haben. Ein wichtiger Teil sind auch dreidimensionale Gegenstände handwerklicher Natur – Pilgerartefakte, Erinnerungsbilder und kleine Andenken, die jahrzehntelang bei Festen und Feierlichkeiten verkauft wurden. „Haindorf war schon immer ein Ort, an dem sich die spirituelle Dimension mit dem Alltag der Menschen verband. Und genau diese Beziehung spiegelt sich auch in den ausgestellten Werken wider – jedes von ihnen ist ein Zeugnis seiner Zeit“, sagt die Kuratorin der Ausstellung, Anna Habánová.

Klosterkirche mit besonderer spiritueller Bedeutung

Der zweite Teil der Ausstellung befindet sich im Kreuzgang des Klosters. Er konzentriert sich mithilfe von Schautafeln auf die Geschichte der Klosterkirche, ihre spirituelle Bedeutung und ihre architektonische Entwicklung von den gotischen Anfängen, über den Barockbau bis hin zur Zerstörung und anschließenden Rekonstruktion im 20. und 21. Jahrhundert. „Es ist uns gelungen, einzigartiges Material zu sammeln und auf neunzehn Tafeln die Geschichte der Kirche in Bildern zusammenzustellen. Die Kirche in Haindorf ist nicht nur ein Ort spiritueller Kraft, sondern auch eine lebendige Chronik der Veränderungen unserer Gesellschaft. Die Ausstellung zeichnet diese Geschichten nach und bietet einen Überblick über die Existenz dieses sakralen Raumes im Laufe der Zeit“, sagt Jan Heinzl, Direktor des Klosters.

„Die Themen der einzelnen Tafeln umfassen die Geschichte des Ortes, die Philosophie der Entstehung der Kirche und ihre Schirmherrschaft, den barocken Ruhm, den Niedergang im 19. Jahrhundert und die Wiederherstellung an der Wende der letzten beiden Jahrhunderte“, fügt er hinzu. Der fachliche Teil der Ausstellung wurde in Zusammenarbeit von Jan Heinzl mit dem Historiker Milan Svoboda und der Kunsthistorikerin Anna Habánová - beide vom Fachbereich Geschichte der Technischen Universität Liberec - vorbereitet. Beide Ausstellungsbereiche hätten ohne die bedeutende Unterstützung von Einzelpersonen, öffentlichen Institutionen, Unternehmen und Stiftungen nicht realisiert werden können. Das Projekt knüpft an das Vermächtnis der Generationen an, die Hejnice aufgebaut, geschützt und an nachfolgende Generationen weitergegeben haben.

Ganzjährige Feierlichkeiten im Jubiläumsjahr

Die Ausstellung ist Teil der ganzjährigen Feierlichkeiten zum bedeutenden Jubiläum der Kirche in Hejnice, die am Dienstag, dem 1. Juli, um 16.30 Uhr, am Vorabend des Festes Mariä Heimsuchung, ihren Höhepunkt finden. Wie vor 300 Jahren wird eine Prozession in das größte Sakralbauwerk der Region Liberec einziehen und eine Pontifikalmesse gefeiert, die vom Bischof von Leitmeritz, Mons. Stanislav Přibyl, geleitet wird. Unter Beteiligung der Nachkommen der Grafen von Clam-Gallas, die jahrhundertelang die Hauptspender der Kirche waren, wird die Liturgie vom Collegium Musicum, dem Chor der Technischen Universität Prag und dem Chor ehemaliger Schüler des sorbischen Gymnasiums in Bautzen begleitet. Nach der Heiligen Messe findet im Garten des Klosters ein geselliges Kirchweihfest mit musikalischer Unterhaltung statt.

Die Clam-Gallas´sche Patronatskirche in Haindorf wurde nach den Plänen von Thomas Haffenecker in den Jahren 1722–1729 an der Stelle einer mittelalterlichen Marienwallfahrtskirche erbaut. Die Kirche ist auch die letzte Ruhestätte von mehr als 30 Mitgliedern der Grafenfamilien von Gallas und von Clam-Gallas. Im Jahr 2018 wurde die Kirche mit ihrem Gelände von der tschechischen Regierung zum nationalen Kulturdenkmal erklärt.

Licht und Hoffnung
300 Jahre Wallfahrtskirche Haindorf
Jubiläumsausstellung in der Galerie und im Kreuzgang des Klosters Haindorf

30. 6. – 28. 9. 2025, täglich 10–18 Uhr

Kloster Hejnice – Bildungs-, Konferenz- und Pilgerhaus, Hejnice 1, Tschechien

www.klasterhejnice.cz

 

 

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