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Bistum Dresden Meissen
Blick auf die Basilika Wechselburg, bislang zugleich Klosterkirche der Benediktiner. © Michael Baudisch
01. September 2025

Konventkapitel hat entschieden: Ettaler Benediktiner ziehen sich aus Wechselburg zurück

Bistum bedauert Abschied und würdigt Verdienste der Mönche

Ettal/Wechselburg. Die bayerische Benediktinerabtei Ettal beendet nach über 30 Jahren ihr Engagement im sächsischen Kloster Wechselburg. Abt Barnabas Bögle hat Heinrich Timmerevers, den Bischof des Bistums Dresden-Meißen, informiert, dass es keine Möglichkeit gibt, Wechselburg als benediktinischen Standort von Ettal aus zu erhalten. Das Konventkapitel hat sich dafür entschieden, das Ettaler Engagement in Sachsen bis zum 31. Dezember 2026 zu beenden.

Abt Barnabas Bögle erläutert: „Die Entscheidung ist uns nicht leichtgefallen, denn wir wissen, welche Bedeutung Wechselburg für viele suchende Menschen nicht nur in der Region hat. Unsere Präsenz in den verschiedenen Bereichen der Seelsorge und bei den Gebetszeiten in der Basilika erlebten in den zurückliegenden über 30 Jahren viele Menschen als Hilfe und als Stärkung des Glaubens. Wir haben in unserer Gemeinschaft mehrfach darüber diskutiert und gebetet. Die Entscheidung noch länger hinauszuschieben, wäre jedoch verantwortungslos gewesen.“

Ende September kehrt der bisherige, langjährige Wechselburger Prior Pater Maurus Kraß ins Mutterkloster nach Ettal zurück. Frater Victor Lossau wird vorerst in Wechselburg bleiben und als Ansprechpartner vor Ort zur Verfügung stehen. Neue Patres werden nicht entsandt. Ab Oktober 2025 sieht sich der Ettaler Konvent daher auch nicht mehr in der Lage, die Gottesdienste in der Basilika zu übernehmen.

Bistum blickt auf segensreiches Wirken zurück

„Für das Bistum Dresden-Meißen bedeutet diese Entscheidung einen herben Verlust“, erklärt Bischof Heinrich Timmerevers. „Wir bedauern sehr, dass die Ettaler Benediktiner sich nun zurückziehen. Wechselburg ist ein wichtiges geistliches Zentrum und ein etablierter Wallfahrtsort. Und dennoch schauen wir dankbar auf das segensreiche Wirken und den wichtigen pastoralen Dienst der Benediktiner in unserem Bistum zurück, vor allem in der geistlichen Begleitung vieler Menschen.“

Dem Engagement der Mönche sei es zu verdanken, dass die Klosterkirche 2018 zur Basilika minor erhoben wurde. „Besonders Pater Maurus hat sich bleibende Verdienste um Wechselburg erworben. Zuletzt setzte er mit seinem Einsatz zum Erwerb des Edith-Stein-Altargemäldes von Michael Triegel im Mai dieses Jahres einen weiteren Glanzpunkt in der Basilika“, sagt Bischof Timmerevers.

Derzeit prüft das Bistum, wie zumindest die sonntäglichen Eucharistiefeiern in der Basilika abgesichert werden können. Auch langfristige Lösungen für den Wallfahrtsort werden gesucht. Bischof Timmerevers: „Gleichwohl ist klar: Der Abschied der Benediktinermönche wird das kirchliche Leben in Wechselburg spürbar verändern und Spuren hinterlassen.“ In den kommenden Monaten gilt es nun, die offenen Sachfragen rund um den Standort zu klären.

www.kloster-wechselburg.de

 

 

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