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Bistum Dresden Meissen
Bischof Heinrich bei seiner Begegnung mit den Jugendlichen der Region Chemnitz in Dresden. © privat
22. August 2022

Offener Brief aus Chemnitz: Bischof trifft Jugendliche zum Gespräch

Austausch über kirchliche Brennpunkt-Themen

Dresden/Chemnitz. Auf Einladung von Heinrich Timmerevers ist eine Gruppe Jugendlicher aus Chemnitz Anfang Juli zum Gespräch mit dem Bischof nach Dresden gekommen. In einem Offenen Brief hatten sich die engagierten Jugendvertreter des Chemnitzer Dekanats-Helferkreises im Frühjahr zu Wort gemeldet. Darin brachten sie gegenüber dem Bischof zentrale Punkte zur Sprache, bei denen Kirche heute ihrer Ansicht nach Veränderungen benötige. Als Themen benannten die sieben jugendlichen Verfasserinnen und Verfasser unter anderem einen Wechsel in der kirchlichen Sexualmoral hin zu Anerkennung und Toleranz gegenüber nicht-heterosexuellen Menschen. Zum anderen forderten sie „die Anerkennung des Frauenpriestertums“.

Nun nahmen sie die Einladung des Bischofs zum Austausch darüber an. In einem eigenen Bericht schildern selbst ihre Eindrücke von der Begegnung:


"Als wir unseren offenen Brief an den Bischof vor einigen Monaten schrieben, hatte dies natürlich auch ein Treffen mit ihm zum Ziel. Umso mehr freuten wir uns, als wir dann alle am 3. Juli nach Dresden zu ihm fuhren. Wir waren aufgeregt und neugierig, was uns in dem Gespräch erwarten würde.

Gemeinsam saßen wir dann im Haus der Kathedrale und unterhielten uns mehrere Stunden über unseren Brief, aber auch über das weltkirchliche Geschehen um unsere im Brief aufgegriffenen Themen. Der Bischof berichtete uns auch von seinem kürzlichen Treffen mit dem Papst und beantwortete geduldig all unsere Fragen rund um alle Themen, die uns beschäftigten. Arbeitsrecht, Frauenpriestertum und der Umgang mit queeren Menschen in unserer Kirche waren da nur ein Bruchteil der angesprochenen Themen.

Die Haltung unseres Bischofs wurde dabei sehr klar: er würde niemals jemanden ausgrenzen, treu dem Motto: 'Wer bin ich, dass ich über andere Menschen richten kann'. So hat er und wird auch niemals jemanden in unserem Bistum kündigen, weil er innerhalb der Kirche in einer gleichgeschlechtlichen Beziehung lebt. Unsere angesprochenen Themen innerhalb des Briefes sieht er als notwendig für die Zukunft der Kirche. Jedoch kann so etwas nur durch den Vatikan verändert werden, wodurch unklar ist, inwieweit unser offener Brief gewinnbringend sei. Jedoch hat uns der Bischof ermutigt, uns weiterhin für unsere Themen einzustehen. Der Synodale Weg stellt dafür eine große Möglichkeit dar, Änderungen zu bewirken.

Den fortschreitenden Abend ließen wir dann beim Italiener um die Ecke ausklingen und führten dort unsere Gespräche fort. Wir sind sehr dankbar für die Offenheit, Zeit und das Engagement unseres Bischofs, welches uns ein weiteres mal dazu ermutigt hat, für Veränderungen in unserer Kirche zu kämpfen. Danke dafür.

Wir haben uns entschieden den offenen Brief weiterzuführen und nun deutschlandweit publik zu machen, um eine Kirche für alle zu schaffen!"

Jugendliche des Chemnitzer Dekanats-Helferkreises