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Bistum Dresden Meissen
Pfarrer Clemens Rehor. © R. Ledschbor
11. Mai 2021

Pfarrer Clemens Rehor (68) verstorben

Requiem und Beerdigung am Sonnabend, 15. Mai 2021

Gott, der Herr über Leben und Tod, hat seinen Diener

Pfarrer Clemens Rehor

geboren am 7. Mai 1953 in Räckelwitz,
zum Priester geweiht am 24. Juni 1978 in Dresden,
am 9. Mai 2021 in sein himmlisches Reich gerufen.

Nach Kaplansjahren in Crostwitz wurde Clemens Rehor 1982 zunächst Pfarradjutor und 1984 Pfarrer in Radibor. Zugleich war er von 1993 bis 2014 Ordinariatsrat und Leiter der Zentralabteilung 5 - Sorbische Angelegenheiten - im Bischöflichen Ordinariat. 1997 übernahm er die Pfarrstelle in Crostwitz und war von 1997 bis 2013 Dekan des Dekanates Bautzen. 2015 erklärte er dem Bischof seine Bereitschaft, in die Propsteipfarrei Chemnitz zu wechseln und zugleich die Pfarradministraturen der Pfarreien St. Franziskus und St. Joseph in Chemnitz zu übernehmen. 2018 übernahm er als Propst die Leitung in der neugegründeten Pfarrei Hl. Mutter Teresa Chemnitz. 2020 wechselte er nach Bautzen, um für die dortige Dompfarrei und das Dekanat Bautzen priesterliche Dienste zu übernehmen.

Als gebürtiger Sorbe war Clemens Rehor seiner Heimat tief verbunden. Vor der friedlichen Revolution war er von 1989 an Vorsitzender des Cyrill-Methodius-Werkes, das 1991 als unabhängiger Verein neu gegründet werden konnte und dem er bis 1996 vorstand. Von 1999 bis 2000 war er ehrenamtlich Stiftungsratsvorsitzender der „Stiftung für das sorbische Volk“. Mehrere Jahre gehörte er nach der politischen Wende dem Bundesvorstand der Domowina an. Als Pfarrer von Crostwitz setzte er sich nachdrücklich für den Erhalt der sorbischen Schule ein.

In Chemnitz nahm Clemens Rehor den Wunsch des Papstes auf, Geflüchteten zu helfen. Das wurde durch viele Ehrenamtliche in den Pfarreien in Chemnitz umgesetzt. Bereits 1993 hatte er in Radibor eine muslimische Familie aus Bosnien aufgenommen.

Die größte Herausforderung war der Prozess der Neugründung der Pfarrei Chemnitz, die nach der Heiligen Mutter Teresa benannt wurde. Als die Stadt 2018 in negative Schlagzeilen geriet, setzte er sich für ein ökumenisches Gesprächsprojekt ein, um die Menschen der Stadt im Gespräch wieder zusammenzubringen. Die Zeit der Corona-Pandemie brachte für ihn neue Herausforderungen. Parallel zu sozialen Aktionen wurde im Jahr 2020 die Kirche St. Johannes Nepomuk Chemnitz neu für tägliche Anbetungsstunden vor dem Allerheiligsten geöffnet, die weiterhin von Gläubigen aus allen Teilen der Stadt angenommen werden.

Nach seiner Dienstzeit in Chemnitz kehrte er 2020 mit dem Plan nach Bautzen zurück, perspektivisch noch viele Jahre in seiner sorbischen Heimat wirken zu können. Das war ihm zeitlich jedoch nur kurz vergönnt. Eine schwere Krankheit, die er in gläubigem Vertrauen und lebendiger Hoffnung auf das österliche Geheimnis der Auferstehung annahm, wurde für ihn zur Herausforderung der verbleibenden Lebenszeit.

Wir danken ihm für sein segensreiches Wirken sowie für sein Glaubenszeugnis und hoffen ihn nun geborgen in der Heimat Gottes, der uns ewiges Leben verheißt.

Das Requiem wird am Samstag, 15. Mai 2021, um 9.00 Uhr in der Pfarrkirche Radibor gefeiert. Wegen der Auflagen zur Corona-Pandemie ist die Zahl der Plätze stark eingeschränkt. Das Requiem kann daher per Lifestream mitgefeiert werden.

Im Anschluss findet die Beerdigung auf dem Friedhof in Radibor statt.

 

Dresden, 11. Mai 2021

+ Heinrich Timmerevers
Bischof von Dresden-Meißen