Menü
Bistum Dresden Meissen
In der Dreikönigskirche in Dresden wurde vor der konstituierenden Sitzung des Sächsischen Landtags zu einem ökumenischen Gottesdienst eingeladen. © Mira Körlin
02. Oktober 2024

Politik muss empathisch sein

Ökumenischer Gottesdienst am 1. Oktober anlässlich der Konstituierung des Sächsischen Landtags in Dresden

Dresden. Zu Frieden und Verantwortung in der Gesellschaft haben die sächsischen Bischöfe anlässlich der konstituierenden Sitzung des neuen Landtages aufgerufen. Die Abgeordneten trafen sich am 1. Oktober zu einem Ökumenischen Gottesdienst in der Dresdner Dreikönigskirche.

In seiner Begrüßung wies Tobias Bilz, Bischof der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens, darauf hin, dass die gegenwärtigen Herausforderungen besondere Aufmerksamkeit erforderten. In einer Zeit, die von Unsicherheiten geprägt sei, bedürfe es Mut, die richtigen Entscheidungen zu treffen und Verantwortung zu übernehmen.

Der katholische Bischof des Bistums Dresden-Meißen, Heinrich Timmerevers, hob in seiner Predigt die Notwendigkeit des friedlichen Miteinanders hervor. "Bei aller Realpolitik dürfen wir den fundamentalen Aufruf zum Frieden nicht vergessen", betonte Timmerevers. "Vergessen wir nie, dass Frieden unser Ziel sein muss. Dessen sollten wir uns immer vergewissern, denn die Spirale von Gewalt und Gegengewalt ist mächtig, während die Mühen zum Frieden zart und zerbrechlich erscheinen." Wichtig sei es auch, sich in gegenseitiger Verschiedenheit zu akzeptieren. Ein funktionierendes System brauche die Perspektive und das Können von verschiedenen Menschen.

Eigene Betroffenheit zeigen

Bischof Timmerevers wünschte den Abgeordneten, "dass Sie Politik mit Empathie machen". "Es ist wichtig, nicht nur das faktische Wissen um das, was Menschen bewegt, zu haben, sondern auch ein gesundes Maß an eigener Betroffenheit zu zeigen", erklärte der Bischof. "Menschen spüren, ob nur über sie und ihre Ängste geredet wird, oder ob ihr Problem auch mein Problem geworden ist, ihre Freude auch meine Freude ist."

Zum Abschluss des Gottesdienstes segneten die Bischöfe die neuen Abgeordneten. Dem Landesparlament im Freistaat gehören 120 Politikerinnen und Politiker an. Die Wahl fand am 1. September statt. Rund 3,18 Millionen Sachsen waren aufgerufen, ein neues Parlament zu wählen. Im Ergebnis sind sieben Parteien in den 8. Sächsischen Landtag eingezogen.

Der Gottesdienst der christlichen Kirchen in Sachsen findet traditionell am Morgen vor der konstituierenden Sitzung und in ökumenischer Verbundenheit statt. Er bietet Gelegenheit zum Innehalten und zum persönlichen Gebet. Auch die Arbeit des neuen Parlaments und seiner Abgeordneten soll mit ihm bewusst unter den Segen Gottes gestellt werden. 


Andreas Schuppert/Caritasverband für das Bistum Dresden-Meißen

Bildergalerie