Deutschlandradio-Intendant Stefan Raue sprach beim Festakt im Anschluss an die Gottesdienst-Übertragung. © Michael Baudisch

30. September 2024

Seit 100 Jahren auf Sendung

Ökumenischer Gottesdienst und Festakt in Leipzig feierte Jubiläum der kirchlichen Rundfunkarbeit

Leipzig. 100 Jahre kirchliche Verkündigung im Radio: Das haben Vertreterinnen und Vertreter der christlichen Kirchen in Sachsen gemeinsam mit Medienprofis und leitenden Verantwortlichen des Öffentlich-Rechtlichen und des Privaten Rundfunks am Sonntag, 29. September, in Leipzig gefeiert. Ein lebendig und inspirierend gestalteter ökumenischer Gottesdienst in der Universitätskirche St. Pauli - der auch im Deutschlandfunk und auf MDR Kultur live übertragen wurde - gab einen Eindruck von der Arbeit der kirchlichen Senderbeauftragten.

Seit das Radio in Deutschland auf Sendung ist, waren auch Verkündigungen der Kirchen zu hören. Seither sprechen Christinnen und Christen im Radio von ihrem Glauben: Zuerst in der Weimarer Republik, dann bis zu ihrem Verbot in der NS-Zeit, später in der Bundesrepublik und der DDR und heute wieder im vereinten Deutschland. Auch Gottesdienstübertragungen sind ein regelmäßiges Programmelement der Öffentlich-Rechtlichen Sendeanstalten. Den ökumenischen Festgottesdienst in Leipzig gestalteten Prof. Dr. Alexander Deeg, Dominikanerpater Bernhard Venzke und Anne-Christin Martz. Ein Ensemble der Universitätsmusik Leipzig unter der Leitung von Karl Johann Beyer und Prof. Thomas Lennartz (Orgel) übernahmen die musikalische Gestaltung, bei der auch ein Synthesizer, bedient von Awa Suche, zum Einsatz kam.

Das Evangelium verkünden

In einer Video-Grußbotschaft würdigte der Vorsitzende der Publizistischen Kommission der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, die Präsenz der kirchlichen Verkündigungsarbeit in Radio, Fernsehen und neuen Medien : „Der Heilige Paulus schreibt aus dem Gefängnis einmal: Ich bin zwar gefesselt, aber das Wort Gottes ist nicht gefesselt, das kann man nicht fesseln. Und deswegen hat die Kirche von Anfang an versucht, auf allen möglichen Wegen das Wort Gottes, das Evangelium, zu verkünden, den Menschen nahezubringen, weil es ein überlebensnotwendiges Wort ist, so glauben wir."

Grußworte sprachen im anschließenden Festakt auch Ralf Ludwig, Intendant des Mitteldeutschen Rundfunks, Tobias Bilz, Landesbischof der Ev.-Luth. Landeskirche Sachsens, und Prof. Dr. Roger Gläser von der Universität Leipzig.

Den Festvortrag hielt Stefan Raue, Intendant des Deutschlandradio.

Text/Fotos: Michael Baudisch