Menü
Bistum Dresden Meissen
Pfarrer Miroslav Martiš (Foto: B. Wolf) und Bertram Wolf (Foto: S. Walther) wollen über eine Woche lang die Plätze tauschen. © Montage: A. Gäbler
17. Januar 2025

Tschechisch-deutscher Pfarrertausch

Die Gemeinden in Stříbro (Tschechien) und Gera wechseln für eine Woche den Seelsorger

Gera/ Stříbro (Tschechien). Vom 20. bis 30. Januar 2025 werden die beiden Pfarrer Miroslav Martiš aus dem tschechischen Stříbro und Bertram Wolf aus Gera in Thüringen elf Tage lang ihre Einsatzorte wechseln. Das Ziel: Den kirchlichen Alltag im jeweils anderen Land besser kennenzulernen und grenzüberschreitend neue Impulse für die eigene Arbeit zu sammeln. Beide Seelsorger sprechen leidlich die Sprache des anderen. Pater Miroslav lernte sie durch das Sudetendeutsche Priesterwerk und einen Kurs in Eichstätt kennen. Pfarrer Bertram beherrscht seit einem Studienjahr in Prag Tschechisch.

Was den Blick auf ihre neuen Gemeinden angeht, werden beide Seelsorger in ihren Einsatzgebieten eine vergleichbare pastorale Situation vorfinden. Auch in Westböhmen sind die Gemeinden nicht größer als in der ostthüringer Diaspora. Was sich hingegen unterscheidet, ist die barocke Pracht der Marienkirche in Stříbro und die moderne Sachlichkeit der St. Elisabethkirche in Gera. Auf dem Programm beider Priester stehen in den Tagen ihres Austausch-Programms unter anderem Gottesdienst-Feiern, Begegnungen mit den Gemeinden und in der Ökumene. Etwas weniger als sonst werden die beiden Seelsorger mit administrativen Aufgaben befasst sein.

Die Idee zu dem Wechselspiel hatte im letzten Jahr Bischof Tomáš Holub aus Pilsen bei einem Vortrag in der Ökumenischen Akademie in Gera ins Leben gerufen. Ebenso wie sein deutscher Amtsbruder Bischof Heinrich Timmerevers aus dem Bistum Dresden-Meißen wartet er nun gespannt auf die Erfahrungen dieses Austauschprogramms.



Pfarrertausch – Einblick in die Nachbarschaft

Pater Miroslav Martiš aus Stříbro (Bistum Pilsen) tauscht mit Pfarrer Bertram Wolf die Pfarrei. Im Interview spricht Pfarrer Wolf mit Pater Martiš über die Beweggründe dazu. 

Du kommst für zwei Wochen in die Diaspora in Osttüringens. Welche Gründe bewegen Dich dazu?

Unser Bischof Holub suchte einen Priester, den so ein Austausch interessiert. Da ich mein Deutsch üben und neue Erkenntnisse gewinnen wollte, habe ich mich gemeldet. Ich kenne die Kirche in Bayern, die nur 30 km von uns entfernt ist. Aber ich denke, bei euch ist es ein bisschen mehr wie bei uns.

Kommst du denn in deinem Pfarreialltag in Westböhmen mit deutschen Katholiken in Berührung?

Wir haben mit der Pfarrei Vohenstrauß schon seit der samtenen Revolution 1989 eine enge Partnerschaft. Leider ist es durch Corona und das Älterwerden der Protagonisten weniger geworden. Dann kommt Bischof Voderholzer aus Regensburg mit anderen Vertriebenen jedes Jahr zu uns, weil seine Mutter aus unserer Pfarrei stammt. Auch Professor Josef Pilvousek kommt aus Erfurt regelmäßig zum Ort seiner Eltern. Außerdem haben wir hier eine Marianische Männerkongregation gegründet, die als 13. Bezirk der Regensburger Gruppe gilt. So treffen wir uns regelmäßig zu Gebet und Wallfahrt.

Wie denkt ihr über die deutsche Kirche?

Die Deutschen sind sehr liberal. Wir aus der Slowakei und Mähren sehen, dass man hier nicht mehr zur Beichte geht und Handkommunion macht. Ich selber bin nicht ganz liberal und nicht traditionalistisch. In eurer modernen Kirche fehlen mir Bilder und die Atmosphäre unserer barocken Kirchen, wo alle Sinne angesprochen werden. Aber ich freue mich, die Gottesdienste mit den Menschen hier zu feiern und besser zu verstehen, wie es bei euch ist.

Ganz persönlich gefragt: Was machst du gern?

Ich interessiere mich für Geschichte, lerne gern neue Gegenden kennen. Wie ist dort das Leben? So mag ich Bulgarien und Italien. Ich gehe gern spazieren und treffe als offener Mensch gern andere Menschen. Außerdem habe ich einen schwarzen Kater namens Bertik.

Hast du einen Wunsch mit Blick auf deine Zeit in der Pfarrei St. Elisabeth?

Mein Deutsch ist nicht perfekt: Sprechen Sie also bitte langsam und hochdeutsch. Ich habe keine Angst, fühle mich hier zu Hause. Beim ersten Besuch habe ich keine Distanz gefühlt. Leider gibt es das nicht überall. Wir sind Schwestern und Brüder und wollen das Evanglium leben. Darauf freue ich mich.  

Die Fragen stellte Pfarrer Wolf  




Výměna faráře – nahlédnutí do okolí

Otec Miroslav Martiš ze Stříbra (Plzeňská diecéze) si vyměňuje farnosti s otcem Bertramem Wolfem

Přijedete na dva týdny do diaspory ve východním Turingenu. Jaké důvody vás k tomu motivují?

Náš biskup Holub hledal kněze, který by měl o takovou výměnu zájem. Protože jsem si chtěla procvičit němčinu a získat nové znalosti, ozvala jsem se. Znám cirkev v Bavorsku, který je od nás vzdálený jen 30 km. Ale myslím, že s tebou je to trochu víc jako u nás.

Přicházíte ve svém každodenním farním životě v západních Čechách do kontaktu s německými katolíky?

Od sametové revoluce v roce 1989 máme úzké partnerství s farností Vohenstrauß. Bohužel se toho kvůli Coroně a stárnutí protagonistů snížilo. Potom k nám každý rok přijíždí biskup Voderholzer z Řezna s dalšími vysídlenými lidmi, protože jeho matka pochází z naší farnosti. K rodičům z Erfurtu pravidelně dojíždí i profesor Josef Pilvousek. Založili jsme zde také Mariánskou mužskou kongregaci, která je považována za 13. obvod řezenské skupiny. Pravidelně se scházíme k modlitbě a pouti.

Co si myslíte o německé církvi?

Němci jsou velmi liberální. My ze Slovenska a Moravy vidíme, že lidé už nechodí ke zpovědi a nepřijímají na ruku. Já sám nejsem úplně liberální a ne tradicionalista. Ve vašem moderním kostele mi chybí obrazy a atmosféra našich barokních kostelů, kde jsou stimulovány všechny smysly. Ale rád oslavím bohoslužby se zdejšími lidmi a lépe pochopím, jaké to pro vás je.

Osobně se zeptal: Co rád děláš?

Zajímám se o historii a rád poznávám nové oblasti. Jak se tam žije? Tak se mi líbí Bulharsko a Itálie. Rád chodím na procházky a jako otevřený člověk se rád setkávám s jinými lidmi. Mám také černou kočku jménem Bertík.

Máte nějaké přání pro váš čas ve farnosti svaté Alžběty?

Moje němčina není dokonalá, proto prosím mluvte pomalu a spisovnou němčinou. Nebojím se, cítím se tu jako doma. Při první návštěvě jsem necítil žádnou vzdálenost. Bohužel toto neexistuje všude. Jsme sestry a bratři a chceme žít podle evangelia. Na to se těším.

Otázky položil farar Wolf