Vortrag von Romani Rose in Dresden: "Unrecht und Widerstand"
Am Mittwoch, den 5. Februar 2025, um 19:30 Uhr im Kathedralforum Dresden
Dresden. Am Mittwoch, den 5. Februar 2025, um 19:30 Uhr, wird Romani Rose, Vorsitzender des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma und Bürgerrechtsaktivist, im Kathedralforum Dresden (Haus der Kathedrale, Schloßstraße 24, 01067 Dresden) einen Vortrag mit dem Titel „Unrecht und Widerstand – Der Holocaust an den Sinti und Roma und der lange Kampf um Anerkennung“ halten. Die Veranstaltung findet in Kooperation mit dem Freundeskreis der Dresdner Synagoge e.V. und der Jüdischen Gemeinde statt.
Bis heute ist kaum bekannt, dass während der NS-Zeit neben Millionen jüdischer Opfer auch 500.000 Sinti und Roma in ganz Europa allein aufgrund ihrer Abstammung ermordet wurden. Die Ausgrenzung und Verfolgung dieser Minderheit entsprach in ihrem Ausmaß dem nationalsozialistischen Terror gegen die jüdische Bevölkerung. Trotz einer über sechshundertjährigen Geschichte in Deutschland und Europa wurden die bedeutenden Beiträge der Sinti und Roma zur Kulturgeschichte - etwa zur Wiener Klassik - oft ignoriert. Nach 1945 wurden sie erneut ausgegrenzt und in beiden deutschen Staaten von bürokratischen Institutionen systematisch diskriminiert. Für die „zweite Verfolgung“ in der Bundesrepublik bat Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier 2022 um Vergebung. Dieses wichtige Bekenntnis ist ein bedeutender Erfolg der Bürgerrechtsbewegung des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma, die sich seit den 1970er-Jahren für die Anerkennung und Aufarbeitung des Völkermords und die kulturelle Teilhabe der Minderheit einsetzt.
Der Referent
Romani Rose setzt sich seit den 1970er-Jahren für die Anerkennung des Holocaust an den Sinti und Roma sowie für die kulturelle Teilhabe der Minderheit ein. Seit 1982 ist er Vorsitzender des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma und gilt als eine der zentralen Stimmen im Kampf um Gerechtigkeit und Erinnerung.