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Bistum Dresden Meissen
20. Mai 2022

Aufruf zum Weltgebetstag für die Kirche in China

am 24. Mai 2022

Fünfzehn Jahre ist es her, dass Papst Benedikt XVI. Christinnen und Christen auf der ganzen Welt bat, jedes Jahr am 24. Mai, dem Gedenktag der „Allerseligsten Jungfrau Maria, Hilfe der Christen“, die im Marienheiligtum von Sheshan in Shanghai verehrt wird, für die Kirche in China zu beten. Seine Hoffnung auf mehr Einheit der in eine „offizielle“ und eine Gemeinschaft „im Untergrund“ gespalteten Kirche richtete sich zugleich auch auf mehr Einheit der chinesischen mit der gesamten katholischen Weltkirche. Auch Papst Franziskus teilt diese Haltung zur Kirche in China.

Unter Papst Franziskus wurde 2018 die historische „vorläufige Vereinbarung“ zwischen China und dem Heiligen Stuhl betreffs der Bischofsweihen unterzeichnet und alle illegalen Bischöfe wieder in die volle Gemeinschaft der Kirche aufgenommen. Aber bisher gibt es kaum signifikante Anzeichen einer Annäherung der beiden Gruppen der Gläubigen. 

Die Möglichkeiten des öffentlichen Glaubenszeugnisses oder gar der expliziten Verkündigung des Evangeliums sind von der Kommunistischen Partei Chinas unter Xi Jinping dafür immer konsequenter eingeschränkt worden. Die Unterdrückung vor allem von Christentum und Islam nimmt weiterhin spürbar zu. Dem Wust von immer restriktiveren Vorschriften für die Verwaltung religiöser Aktivitäten, Amtsträger und religiöser Stätten wurden am 1. März die „Maßnahmen für die Verwaltung religiöser Informationsdienste im Internet“ hinzugefügt. Diese macht fast jegliche religiöse Information und Kommunikation über das Internet und auch in den sozialen Medien so gut wie unmöglich. Zugleich wird das Verbot, Kinder und Jugendliche mit Religion in Kontakt kommen zu lassen, immer konsequenter in allen Teilen Chinas durchgesetzt. Eine Liste der Maßnahmen zur Bedrängung der Religionen und Einschränkungen des kirchlichen Lebens wäre sehr, sehr lang.

Bisweilen hört man schon sorgenvolle Äußerungen chinesischer Christen, denn gegenwärtig verschärfen lokale Behörden zusätzlich Corona-Präventionsmaßnahmen als Mittel zu Einschränkungen religiösen Lebens. Aber man spürt den Kampfgeist der Katholiken, dass sie ihren Glauben nicht aufgeben, das Evangelium trotz aller Schwierigkeiten verkünden und ihre Hoffnung nicht untergehen lassen wollen.

„Sie brauchen unser Gebet, wie wir ihr Gebet brauchen. Lassen Sie uns daher am 24. Mai gemeinsam füreinander beten. Möge die Kirche in China sich bald der Fülle echter Glaubensfreiheit erfreuen dürfen und mögen wir dankbar die uns geschenkte Glaubensfreiheit ausnützen, den Glauben echt zu leben und das Evangelium mit unseren Mitmenschen zu teilen“, ruft das China-Zentrum e.V. auf, das sich für die Förderung von Begegnung und Austausch zwischen den Kulturen und Religionen im Westen und in China einsetzt und zu dessen Mitgliedern katholische Hilfswerke, Orden und Diözesen in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Italien zählen.

Materialien zur Information und liturgischen Gestaltung bietet das China-Zentrum an:

https://www.china-zentrum.de/katholische-kirche/24-mai-weltgebetstag-fuer-die-kirche-in-china

(oder: www.china-zentrum.de -> 24. Mai - Weltgebetstag für die Kirche in China).