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Bistum Dresden Meissen
Die Pilgerinnen und Pilger waren heute eingeladen, in kleinen Gruppen das Wort Gottes zu ehren. © Michael Baudisch
14. Oktober 2025

Die Bettzipfel-Theorie und ein Einkehrtag in San Pastore

Gemeinsamer Besinnungstag der Bistumspilgergruppe und abendliche Lichterprozession

Rom/Palestrina. Unter dem Tagesthema „HÖREN – In der Stille Gottes Wort für mein Leben entdecken“ erlebten die 280 Pilgerinnen und Pilger des Bistums Dresden-Meißen am Dienstag besondere Stunden der Besinnung in Rom. Nach den intensiven Erlebnissen der vergangenen Tage stand nun das Innehalten im Mittelpunkt – ein Tag, der der inneren Sammlung und dem Hören auf Gottes Stimme gewidmet war.

Am Vormittag führte der Weg zunächst nach Palestrina, nordöstlich von Rom. In der dortigen Kathedrale feierte die Pilgergemeinschaft eine Wort-Gottes-Feier, in der das Hören auf die Heilige Schrift im Zentrum stand. In einer Dialogpredigt blickten Schwester Petra Maria Brugger und Kaplan Michael Kreher auf "Worte, die wirken". Schwester Petra Maria Brugger sprach von Worten, die "stärken, heilen, befreien, manchmal auch herausfordern" könnten. Kaplan Kreher nannte es eine ständige "Herausforderung, Gottes Wort zu hören und im Alltag zu integrieren". Zugleich ermutigte Schwester Petra Maria die Pilger, dass "Gottes Wort weitet". In diesem Zusammenhang brachte sie auch die "Bettzipfel-Theorie" ins Gespräch: Wenn eine Person an einem Zipfel der Bettdecke ziehe, komme mit der Zeit die ganze Decke nach. So sei es auch mit dem Wort Gottes: Es genüge, mit einem Wort anzufangen.

Auszeit auf dem Landgut San Pastore

Im Anschluss begaben sich die Teilnehmenden nach San Pastore, einem Landgut des Pontificium Collegium Germanicum et Hungaricum, rund 30 Kilometer östlich von Rom. Abseits des städtischen Trubels bot dieser Ort in der römischen Campagna Raum für Stille, Einkehr und geistliche Vertiefung. Bischof Heinrich Timmerevers ermunterte die Wallfahrtsgruppe, die Bettzipfel-Theorie in die Praxis umzusetzen und konkret geistliche Einkehr zu suchen. Die Pilgerinnen und Pilger konnten auf dem weitläufigen Gelände des Landguts bei sonnigem Herbstwetter an verschiedenen geistlichen Angeboten teilnehmen – von der Eucharistischen Anbetung und dem Sakrament der Versöhnung über Bibelgespräche und Emmaus-Gespräche bis hin zu Formen des persönlichen Gebets und der Lectio Divina. Auch ein Bibliodrama für Jugendliche wurde angeboten.

„San Pastore schenkt uns einen Tag, an dem wir nicht leisten, sondern lauschen“, hieß es in der geistlichen Einführung. „Hören auf Gottes Wort heißt, sich öffnen für das, was uns verwandelt – im Vertrauen darauf, dass Gott uns entgegenkommt.“

Der Einkehrtag endete am Nachmittag mit einem gemeinsamen Singen im Garten, bevor die Pilgerinnen und Pilger nach Rom zurückkehrten. Den geistlichen Abschluss bildete am Abend die Komplet im stillen Campo Santo Teutonico, unmittelbar auf dem Gelände des Vatikans im Schatten des Petersdoms gelegen. In der Kirche Santa Maria della Pietà betete hier die Pilgergemeinschaft und beschloss - begleitet vom wunderschönen Gesang der Dresdner Kapellknaben mit ihrem Chorleiter Christian Bonath - mit einer Lichterprozession diesen besinnlichen Tag. 

Michael Baudisch

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