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Bistum Dresden Meissen
20. Juni 2022

Ende einer Ära: Schönstattschwestern geben Hausleitung in Naundorf ab

Sie wurden am 18. Juni 2022 feierlich verabschiedet

Nach 67 Jahren gibt die Gemeinschaft der Schönstätter Marienschwestern die Hausleitung der Caritas-Familienferienstätte St. Ursula in Naundorf ab. Am 18. Juni 2022 wurde die langjährige Leiterin verabschiedet.

Manches ist notwendig, auch wenn es schmerzlich ist. In den Gottesdienst anlässlich des Abschieds von Schwester M. Antonia und Schwester M. Lioba mischen sich auch Tränen. Vor allem aber herrscht Dank für den Dienst der Schwestern, die über viele Jahre in St. Ursula gewirkt haben. "Sie haben dieses Haus maßgeblich geprägt und ihm seinen besonderen Geist gegeben", betonte Bischof em. Joachim Reinelt in seiner Predigt. Gäste des Hauses, Freunde, Wegbegleiter der Schwestern, ehemalige und jetzige Mitarbeitende waren gekommen, um sich zu verabschieden.

Bischof Reinelt war mit St. Ursula schon als junger Mensch verbunden. St. Ursula sei vor allem ein Haus, das die "Türen für alle offenhält", ganz gleich welcher Herkunft die Menschen sind. Dies sei auch besonders der Gemeinschaft der Schönstätter Marienschwestern zu verdanken. Seit Anfang der 1950er Jahren waren sie hier tätig, 1955 übernahmen sie die Hausleitung. "Die Schwestern gehören einfach zu Naundorf", so Bischof Reinelt. Sie betreuten nicht nur die Gäste, sondern viele Jahre auch die kirchliche Ausbildung junger Mädchen, die hier ihre Aspirantur absolviert haben.

Offenes Haus auch in Krisenzeiten

Schwester M. Antonia Segebarth ist seit 2001 in der Familienferienstätte tätig. Schon ein Jahr später erlebte sie zusammen mit den Mitschwestern und den Mitarbeitenden wohl ihre größte Herausforderung: die Jahrhundertflut in Sachsen, die auch das nahe gelegene Pirna zerstörte. "Über 100 Betroffene, besonders alte Menschen, waren bei uns untergebracht", erinnert sie sich. St. Ursula war immer ein offenes Haus - auch in Krisenzeiten.

Später hat Schwester Antonia die Geschicke der Einrichtung als deren Leiterin mutig in die Hand genommen. Es entstanden neue Ferienhäuser, die 2007 eingeweiht wurden. Immer wieder waren Ideen gefragt, um Gäste und Interessenten zu gewinnen. "Das haben Sie mit viel Engagement angefasst", betonte Caritasdirektor Matthias Mitzscherlich. Dafür erhielt Schwester Antonia das Ehrenzeichen des Deutschen Caritasverbandes in Silber. Bedanken möchte sie sich vor allem bei den Mitarbeitenden, "eine Mannschaft, die immer mitgezogen hat".

Mit dem Weggang der Schönstätter Marienschwestern geht in St. Ursula eine Ära zu Ende - nicht ganz, denn für die Gäste- und Kinderbetreung steht in Zukunft Schwester M. Josefa zur Verfügung. Auch wenn es ein schwerer Abschied für Schwester Antonia ist, versucht sie optimistisch in die Zukunft zu blicken. Vor allem aber schaut sie dankbar auf ihre Tätigkeit in Naundorf zurück: "Gott hat seine Hand über uns gehalten."

Fotos + Text: Andreas Schuppert

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