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Bistum Dresden Meissen
Der Heilige Vater, Papst Franziskus, empfängt den sächsischen Ministerpräsidenten Michael Kretschmer und die Vorsitzende des Katholikenrates des Bistums Dresden-Meißen, Martina Breyer (links), zu einer Privataudienz. © Vatican Media
18. Juni 2022

Kirche braucht Begegnung

Martina Breyer und Bischof Heinrich beenden gemeinsame Reise mit Ministerpräsident Kretschmer in den Vatikan

Rom/Dresden. In Rom geht heute (18. Juni 2022) die gemeinsame Reise der Delegation des Freistaats Sachsens und des Bistums Dresden-Meißen zu Ende. Bereits gestern hatte Papst Franziskus in einer Privataudienz neben Ministerpräsident Michael Kretschmer die Katholikenratsvorsitzende Martina Breyer empfangen. „Das Schreiben des Papstes Laudato si wirkt, wenn auch mit zeitlichem Abstand“, berichtet Breyer mit Blick auf ihre Begegnung mit dem Pontifex. „Ich habe ihn deswegen im Gespräch bestärkt, in seinen Bemühungen um einen verantwortlichen Umgang mit der Schöpfung nicht nachzulassen. Denn daraus folgt auch ein veränderter Blick auf die Ärmsten der Armen. Wie wir mit der Natur umgehen, hat Auswirkungen auf die internationale Gerechtigkeit. Dass diese Thematik auch eine zentrale Rolle beim Vier-Augen-Gespräch zwischen dem Heiligen Vater und dem Ministerpräsidenten spielte, freut mich sehr. Mit dem Bistumsumwelttag am 9. Juli bleibt die Aufmerksamkeit für diese zentrale Zukunftsthematik auch in Sachsen erhalten. Ich unterstütze Papst Franziskus, der Achtung vor Gottes Schöpfung eine größere Aufmerksamkeit zu verleihen. Das sind wir unseren Enkeln schuldig.“

Den Abschluss der Reise bildete gestern Abend eine Begegnung mit dem Präsidenten der internationalen Gemeinschaft Sant’Egido, Marco Impagliazzo. Im Mittelpunkt der Gespräche stand der Einsatz der Laienbewegung für weltweiten Frieden sowie deren weltweites caritatives Engagement. Michael Kretschmer und Heinrich Timmerevers luden die Gemeinschaft dazu ein, sich mit einem internationalen Friedenstreffen im Jahr 2025 in Chemnitz im Rahmen der Kulturhauptstadt Europas einzubringen und damit den Wert der Religionen als Brückenbauer des Friedens zu verdeutlichen.

Bereits am Freitagnachmittag trafen Bischof Timmerevers und Katholikenratsvorsitzende Martina Breyer mit Kardinal Mario Grech und Sr. Nathalie Becquart im Generalsekretariat für die Bischofssynoden zusammen, um über das partizipative Miteinander im Bistum Dresden-Meißen zu sprechen. Vorausgegangen waren in der Diözese sieben regionale Foren zu den künftigen Schwerpunkten der Seelsorge und einer synodalen Haltung. 

Bischof Heinrich Timmerevers erklärt: „Unsere Kirche ist auf Begegnungen angewiesen, um die Krise zu überwinden. Wenn wir ernsthaft miteinander nach dem lebendigen Glauben in den kommenden Jahrzehnten fragen, ist die entscheidende Antwort: Begegnung! Davon waren die letzten Tage geprägt. Die Gespräche in Rom und im Vatikan lassen uns mit anderen Perspektiven zurückkommen.

Zu Beginn der Reise habe ich mit den Teilnehmenden meine Überzeugung geteilt, dass die Kirche der Zukunft ökumenisch und international sein wird. Wir wollen kraftvoll und mutig die Welt gestalten. Dazu braucht es alle Getauften. Der Katholikenrat steht dafür. Ich freue mich, dass die gemeinsamen Begegnungen der vergangenen Tage sichtbar gemacht haben, dass eine lebendige Gesellschaft zusammenhält, wenn sie den Wert der Religion berücksichtigt. Gemeinsam mit Michael Kretschmer und Martina Breyer konnte ich erleben, wie engagiert der Glaube an die Liebe Gottes ein konkretes Gesicht durch das Handeln von Menschen erhält. Papst Franziskus steht mit seiner herzlichen und ehrlichen Art dafür. Die Reise hat das bereits vertrauensvolle Miteinander zwischen Freistaat und Bistum gestärkt. Dafür bin ich bei aller notwendig kritischen Distanz dankbar, denn gerade in Konfliktsituationen - wie wir sie zuletzt mit der Coronapandemie erlebten - trägt ein solches Verhältnis in besonderer Weise.“

In der kommenden Woche wird Bischof Heinrich Timmerevers die Gespräche in Rom fortsetzen, ehe er am nächsten Freitag ebenfalls von Papst Franziskus in Privataudienz empfangen wird.

ta