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Bistum Dresden Meissen
16. Mai 2022

„Kirche geht nicht ohne Caritas und Caritas nicht ohne Kirche“

Festgottesdienst anlässlich des 100-jährigen Verbandsjubiläums

Leipzig. „Kirche geht nicht ohne Caritas und Caritas nicht ohne Kirche“ - Mit diesen Worten begann Bischof Heinrich Timmerevers seine Predigt im Festgottesdienst in der Propsteikirche am vergangenen Freitag anlässlich des 100-jährigen Verbandsjubiläums der Caritas Leipzig. Etwa 400 Gäste waren gekommen, um gemeinsam das Jubiläum des Verbands zu begehen. Der Caritasverband Leipzig e. V. blickt zurück auf eine sehr bewegte Geschichte: gegründet als Caritas-Ausschuss im Jahr 1921, was im Übrigen auch das (Wieder-) Gründungsjahr des Bistums Dresden-Meißen ist, ist der Verband heute als christlicher sozialer Träger aus dem Hilfesystem der Stadt Leipzig und des Landkreises nicht mehr wegzudenken. 369 Mitarbeitende und 200 Ehrenamtliche sind täglich im Dienst am Menschen an 30 Standorten in Stadt und Land unterwegs.

Nach dem Gottesdienst trafen sich die Gäste im Lichthof der Propstei zum Imbiss und gemeinsamen Austausch. Beim anschließenden Festakt hielt Caritas-Präsidentin Eva Maria Welskop-Deffaa einen Festvortrag zum Jahresthema der Caritas „Zukunft und Zusammenhalt – das machen wir gemeinsam“. Sie betonte, wie beeindruckend sie es fände, dass die Caritas es in dieser Region immer wieder geschafft hätte, Ressourcen zu generieren, um zu handeln und sich um Menschen in Not zu kümmern. „Denn Handeln allein reiche nicht – die Angebote müssen auch refinanzierbar sein“, betonte Welskop-Deffaa.

Auch Matthias Mitzscherlich, Diözesan-Caritasdirektor im Bistum Dresden-Meißen, Bürgermeister Torsten Bonew (in Vertretung für OBM Burkhard Jung) und Ines Lüpfert, Beigeordnete im Landkreis Leipzig (in Vertretung für Landrat Henry Graichen) bedankten sich für das Engagement der Caritas in ihren Grußworten und betonten den hohen Stellenwert der Angebote in der sozialen Infrastruktur Leipzigs und des Landkreises.

Tobias Strieder, Vorstand des Verbandes, blickte in seinem Vortrag nochmal kurz in die Geschichte der Caritas zurück und bedankte sich bei den Gästen: „Schön, dass Sie für und mit Caritas sind. Vieles hat sich seit den Anfängen des Verbandes geändert, aber die Not der Menschen hat es zu jeder Zeit gegeben.“ Und diese Not zu lindern – dies wird auch der Auftrag der Caritas Leipzig in den nächsten 100 Jahren sein.

Der Caritasverband Leipzig e. V. ist einer von acht Ortscaritasverbänden im Bistum-Dresden-Meißen und ist anerkannter Träger zahlreicher Einrichtungen in der Stadt Leipzig und im Landkreis.

Der Caritasverband Leipzig e. V. blickt auf eine wechselvolle Geschichte zurück: Vor 100 Jahren war Superior Jakob Stranz die treibende Kraft für die Gründung des Caritas-Ausschusses in Leipzig. Er versuchte mit großem Weitblick zukunftsfähige Strukturen in der Großstadt Leipzig aufzubauen und hatte stets die Alltagsnöte der Bevölkerung im Blick. Die erste große organisatorische Aufgabe des damals noch als Ausschuss bezeichneten Verbandes bestand darin Sachspenden an die Menschen in Leipzig zu verteilen, die in den Nachkriegsjahren unter Kälte und Hunger litten. Neben der Nothilfe gegen Hunger und Armut trat in den 1920er Jahren die Fürsorge für Kinder, Jugendliche und Familien stärker in den Fokus des Caritasverbandes Leipzig e. V.

Noch heute ist dieser Aufgabenbereich der größte im Verband. Die jeweiligen gesellschaftlichen und politischen Einflüsse haben die Arbeit der Caritas wesentlich geprägt. In über 50 Jahren Diktatur blieben die Entwicklungsmöglichkeiten des kirchlichen Wohlfahrtsverbandes begrenzt und erforderten einen Rückzug auf die innerkirchlichen Strukturen. Seit der Wiedervereinigung und mit der Wiedergründung des Verbandes im Januar 1991 konnte sich die Caritas in Leipzig neu entfalten. Unterdessen ist der Verband in vielfältigen sozialen Arbeitsfeldern tätig und fest im Hilfesystem der Stadt verankert.

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