Kirche und Caritas stehen an der Seite der Geflüchteten
Flüchtlingsbeauftragte des Bistums Dresden-Meißen und Caritas-Abteilungsleiterin Mechthild Gatter zum Neunten Katholischen Flüchtlingsgipfel
Dresden. Katholische Kirche und ihr katholischer Wohlfahrtsverband Caritas stehen weiterhin an der Seite der Geflüchteten. Das betonte die Flüchtlingsbeauftragte des Bistums Dresden-Meißen und Caritas-Abteilungsleiterin, Mechthild Gatter, in einem Gespräch mit dem Mitteldeutschen Rundfunk (MDR). Mechthild Gatter äußerte sich anlässlich des Katholischen Flüchtlingsgipfels, der am 21. Mai in Mainz stattfand. Besonders kritisierte sie die sich verschärfende Flüchtlingspolitik und verlangte die Einhaltung der gesetzlichen Rahmenbedingungen. Auch einer Partei mit dem "C" im Namen, müsse man sagen können, dass sie sich manchmal im rechtlichen Grenzbereich bewege, betonte die Flüchtlingsbeauftragte. "Die Menschen, die zu uns kommen, suchen Schutz, Sicherheit und ein vorläufiges Zuhause. Es ist unsere Pflicht und unser christlicher Auftrag, ihnen diese Unterstützung zu bieten". Der Flüchtlingsgipfel sei ein wichtiges Instrument, um über die Herausforderungen der Integration von Geflüchteten zu sprechen.
Familien müssen zusammenbleiben können
Mechthild Gatter stellte klar, dass die Familie für die Katholische Kirche einen hohen Wert darstelle."Eine gelungene Integration kann nur stattfinden, wenn die Familien zusammenbleiben können", erklärte die Caritas-Abteilungsleiterin Fachberatung und Sozialpolitik. Zudem forderten Kirche und ihre Caritas ein Umdenken in der Flüchtlingspolitik. "Wir müssen die offenen Herzen und die Gastfreundschaft bewahren, die unser Land prägen", appellierte Mechthild Gatter an die gesellschaftlichen Akteure. Die Schwarz-Rote Koalition hatte unter anderem angekündigt, den Familiennachzug von Geflüchteten auszusetzen.
Am neunten Katholischen Flüchtlingsgipfel nahmen rund 150 Praktiker, Experten und Ehrenamtliche aus ganz Deutschland teil. Vor dem Hintergrund der kontroversen Diskussion um Schutz und Aufnahme von Geflüchteten widmete sich die Tagung dem Thema "Flüchtlingsschutz in Gefahr? - Ethische Orientierungen und praktische Antworten in schwierigen Zeiten". Dabei ging es um aktuelle Herausforderungen und konkrete kirchliche Handlungsansätze. Der Flüchtlingsgipfel wird vom Arbeitsstab des Sonderbeauftragten der Deutschen Bischofskonferenz für Flüchtlingsfragen, Erzbischof Dr. Stefan Heße (Hamburg), vorbereitet und durchgeführt. (as)