Thomas Mann und die „ungläubige Gläubigkeit“
Vortrag von Prof. Dr. Dr. Karl-Josef Kuschel am 2. Juni in der Katholischen Akademie Dresden
Dresden. Der Theologe und Literaturwissenschaftler Prof. Dr. Dr. Karl-Josef Kuschel ist am Montag, den 2. Juni 2025, um 19:30 Uhr im Kathedralforum der Katholischen Akademie Dresden zu Gast. Unter dem Titel „Ungläubige Gläubigkeit – Religion in Leben und Werk von Thomas Mann“ beleuchtet Kuschel den existenziellen und religiösen Tiefgang im literarischen Schaffen des großen deutschen Schriftstellers.
Thomas Mann, der die politischen und gesellschaftlichen Erschütterungen des 20. Jahrhunderts wie kaum ein anderer Zeitgenosse reflektierte, thematisierte in seinen Romanen zentrale Fragen von Glaube, Ethos und Menschlichkeit. In Zeiten des Umbruchs und des Exils formulierte er eine literarische Auseinandersetzung mit dem Verfall des bürgerlichen Christentums, entwarf eine ethisch begründete Gegenmacht zur „Verrohung des Sittlichen“ und entwickelte die Vision eines religiös fundierten Humanismus. Kuschel zeigt in seinem Vortrag, wie Thomas Manns Werk theologisch lesbar wird – als Ringen um eine Sprache für das Göttliche in einer säkularisierten Welt.
Der Referent zählt zu den profiliertesten Stimmen im deutschsprachigen Raum an der Schnittstelle von Literatur, Religion und interreligiösem Dialog. Er war von 1995 bis 2013 Professor und Akademischer Direktor für Theologie der Kultur und des interreligiösen Dialogs an der Katholisch-Theologischen Fakultät sowie stellvertretender Direktor des Instituts für Ökumenische und interreligiöse Forschung der Universität Tübingen. Die Veranstaltung findet in Kooperation mit der Katholischen Studierendengemeinde Dresden statt.
Der Eintritt ist frei.
Um Anmeldung über www.lebendig-akademisch.de wird gebeten.