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Bistum Dresden Meissen
Das Malteser-Krankenhaus St. Johannes in Kamenz.
02. Oktober 2020

Wie können Patienten mit Sterbewunsch begleitet werden?

Rückblick auf die Herbsttagung der Krankenhausseelsorgerinnen und -seelsorger

Kamenz. Am vergangenen Mittwoch, 30. September, trafen sich die Krankenhausseelsorgerinnen und -seelsorger der Bistümer Dresden-Meißen und Görlitz zu ihrer Herbsttagung - diesmal im Malteserkrankenhaus St. Johannes in Kamenz.

Thematisch befassten sich die Teilnehmenden mit dem § 217 StGB, in dem es um die "geschäftsmäßige Förderung der Selbsttötung" geht, und dem dazugehörigen Nichtigkeitsurteil des Bundesverfassungsgerichts vom 26. Februar 2020. Auch die entsprechende Stellungnahme der Deutschen Bischofskonferenz sowie die der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin fanden Beachtung.

Krankenhausseelsorger Vincenc Böhmer: "In der Diskussion haben wir offen und kontrovers die von dem Gesetz direkt betroffenen Personen (Sterbewillige und Sterbehelfer) sowie uns als Seelsorger indirekt Betroffene betrachtet. Wir haben uns dabei ein ganz konkretes Ziel vor Augen gehalten: 'Wir wollen da sein'. Dieses Ziel beantwortet jedoch viele unserer Fragen noch nicht - etwa: (Wie) können wir Menschen mit Sterbewunsch in der Entscheidungsfindungsphase begleiten? Wo liegen die persönlichen und/oder kirchlichen Grenzen/Ansprüche? Wird es kirchliche Vorgaben oder Hilfestellungen geben? Was ist 'not-wendend', wenn die organisierte Sterbehilfe kommt? Was macht das Töten mit den Sterbehelfern, und wie können wir auch für sie seelsorgliche Begleiter sein? Antworten auf diese Fragen werden wir in den kommenden Monaten und Jahren suchen und finden müssen." Dafür sind die Krankenhausseelsorgerinnen und -seelsorger auch im Austausch mit dem Bischof, der katholischen Akademie, der SLÄK und der Bundeskonferenz der Krankenhausseelsorger.

kapelle malteser krhs kamenzimg 1037Nach einer Stärkung am Mittagstisch und einer kleinen Führung (coronabedingt eher um das Krankenhaus herum), feierten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer gemeinsam in der Krankenhauskapelle die Heilige Messe.

"Wir sind sehr froh und dankbar, als Krankenhausseelsorger Menschen in der Not des kranken, leidenden und vergänglichen Lebens und deren Helfer begleiten und beistehen zu können. Diese Begegnungen sind uns ein intensives Lernfeld für uns als Christen und für uns als Kirche", betont Vincenc Böhmer.

Für die Herbstkonferenz 2021 haben die Krankenhausseelsorgerinnen und Seelsorger die Reflexion der aktuellen Erfahrungen rund um den kirchlichen und gesundheitspolitischen Umgang mit der Herausforderung Corona in den Blick genommen.