Uwe Johnson: Der 5. Kanal - Lesung und Gespräch
Die Auseinandersetzung mit der DDR und ihrem Staatsapparat zieht sich wie ein roter Faden durch das Werk Uwe Johnsons. Besonders in seinen Rezensionen zum DDR-Fernsehen setzte sich der Schriftsteller kritisch mit der staatlich gelenkten Medienlandschaft auseinander. Johnson, der als einer der bedeutendsten deutschen Autoren des 20. Jahrhunderts gilt, beobachtete und analysierte die propagandistischen Strategien der DDR-Medien mit scharfem Blick und literarischer Präzision. Seine Betrachtungen decken nicht nur Mechanismen der Beeinflussung auf, sondern zeugen auch von seinem unbestechlichen literarischen Urteil.
Doch wie genau sah Johnsons Kritik aus? Welche Wirkung hatte sie? Und wie fügt sie sich in sein literarisches Gesamtwerk ein? Im Mittelpunkt steht dabei die Frage, wie Johnson das DDR-Fernsehen als Teil eines umfassenden Überwachungs- und Manipulationssystems entlarvte – und warum seine Analysen auch heute noch von Bedeutung sind. Seine scharfsinnigen Beobachtungen zeigen, wie sich Literatur und Medienkritik in autoritären Systemen begegnen und welche Rolle der Schriftsteller als kritischer Zeitzeuge einnimmt.
Der Referent
Prof. Dr. Holger Helbig ist Professor für Neuere deutsche Literatur an der Universität Rostock und einer der führenden Experten für Uwe Johnson. Seine Forschungsschwerpunkte liegen in der deutsch-deutschen Literaturgeschichte, insbesondere in der literarischen Auseinandersetzung mit der DDR. Neben zahlreichen Publikationen zu Johnson und anderen Autoren der Nachkriegszeit ist er auch Mitherausgeber der Uwe Johnson-Werkausgabe.
Die Veranstaltung findet in Zusammenarbeit mit dem Literaturhaus Leipzig statt.
Anmeldung
Es handelt sich um eine Veranstaltung der Katholischen Akademie des Bistums Dresden-Meißen. Eine Anmeldung ist auf der Webseite der Akademie möglich.
Der Eintritt ist frei. Um eine vorherige Anmeldung wird gebeten.