Haus der Kathedrale, Dresden
Die stille Last der Erinnerung - Kriegsenkel zwischen Trauma und Identität
»Die Orte der Erinnerung sind Menschen, nicht Denkmäler«, sagte der Künstler Jochen Gerz und eröffnete eine Diskussion über die Weitergabe von Erinnerungen in Familien. Besonders die »Kriegsenkel«-Generation beschäftigt sich zunehmend mit den Erzählungen ihrer Eltern und Großeltern über den Nationalsozialismus, den Zweiten Weltkrieg und die Shoah. Doch was bleibt, wenn die Zeitzeugen nicht mehr sprechen können? Wie vermischen sich diese Geschichten mit eigenen Erlebnissen und neuen Informationen? Welche Erinnerungskulturen prägen unser Bild von der Vergangenheit, insbesondere in Ost- und Westdeutschland?
Diese Fragen werden in einer Podiumsdiskussion mit Experten beleuchtet. Im Mittelpunkt steht nicht nur die Erinnerung an den Nationalsozialismus und den Zweiten Weltkrieg, sondern auch die Bedeutung der Erinnerung an die verschiedenen deutschen Diktaturen des 20. Jahrhunderts und die damit verbundenen generationellen Unterschiede. Begleiten Sie uns auf eine Reise in die Vergangenheit, die unser Verständnis von Geschichte und Gesellschaft prägt.
Die Podiumsgäste
Prof. Dr. Beate Mitzscherlich ist eine renommierte Wissenschaftlerin, die sich auf die Erforschung von Lebenserzählungen und kollektiven Erinnerungen spezialisiert hat. In ihrer Arbeit untersucht sie, wie Erinnerungen über Generationen hinweg weitergegeben werden und welche Rolle sie in der Identitätsbildung spielen. Zudem beschäftigt sie sich mit der Verfertigung der Vergangenheit und deren Einfluss auf das heutige Verständnis von Geschichte und Gesellschaft.
Matthias Lohre ist ein deutscher Autor und Wissenschaftler, der sich intensiv mit den Themen Erinnerungskultur und intergenerationalem Gedächtnis auseinandersetzt. Sein Buch „Das Erbe der Kriegsenkel. Was das Schweigen der Eltern mit uns macht“ beleuchtet die Auswirkungen der Erfahrungen der Kriegsgeneration auf deren Nachkommen. Lohre engagiert sich dafür, das Bewusstsein für die Bedeutung der Erinnerung in der Gesellschaft zu stärken und den Dialog über die Vergangenheit zu fördern.
In Kooperation mit dem Verein DenkMalFort e.V. - die Erinnerungswerkstatt Dresden.
Die Veranstaltung wird mitfinanziert mit Steuermitteln auf Grundlage des vom Sächsischen Landtags beschlossenen Haushaltes.
Anmeldung
Es handelt sich um eine Veranstaltung der Katholischen Akademie des Bistums Dresden-Meißen. Eine Anmeldung ist auf der Webseite der Akademie möglich.