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Bistum Dresden Meissen
Ein erlebnisreicher Tag: Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Pueri-Cantores-Chortags in Neuzelle. © Vivienne Feiler
23. Mai 2025

330 Kinder und Jugendliche aus 17 Chören machten sich auf den Weg zum Chortag nach Neuzelle

am 17. Mai 2025

Neuzelle. Am vergangenen Samstag, dem 17. Mai 2025, machten sich über 330 Kinder und Jugendliche aus über 17 verschiedenen Chören der Pueri Cantores Region Ost auf den Weg in das Kloster Neuzelle. Pueri Cantores wurde vor 70 Jahren in Frankreich gegründet, um nach dem 2. Weltkrieg einen Beitrag zur Verständigung der Völker zu schaffen und mit Kindern und Jugendlichen gemeinsam für den Frieden und zum Gotteslob zu singen. Eine kurze Zeit später gründete sich der Deutsche Chorverband Pueri Cantores und nun gibt es auch seit fast 10 Jahren einen regionalen Verband bestehend aus einem Zusammenschluss von Chören der 5 ostdeutschen (Erz-)Diözesen. In der Region Ost finden in regelmäßigen Abständen Chorfeste statt und konnten bisher in Halle, Erfurt und Dresden gefeiert werden. Der Chortag Neuzelle wurde ursprünglich gemeinsam mit einem Chortag in Heiligenstadt für das Jahr 2020 geplant und musste damals aufgrund der Corona-Epidemie abgesagt werden. Nun konnten beide Chortage mit vollem Erfolg nachgeholt werden. Großzügig unterstützt wurde der Chortag vom Bonifatiuswerk der deutschen Katholiken.

Gesang schon auf der Straße

Am Morgen des 17. Mai war Gesang in den Straßen von Neuzelle zu vernehmen. Ob mit dem Zug, dem Reisebus oder PKW angereist, zogen die Kinder und Jugendlichen nun in das Klostergelände und in die Stiftskirche St. Marien ein. Dort füllten sich alsbald die Reihen und nach einer herzlichen Begrüßung durch den Pater Alberich Maria von den Zisterziensern erscholl das vielstimmige Gotteslob mal zusammen mit den 5 Bläsern und der großen Orgel, mal mit einer kleinen Combo aus E-Piano, Bass und Schlagzeug. Das Chorheft, welches von den Chören schon seit längerer Zeit vorbereitet wurde, bot ein breites Programm der liturgischen Musik.

Ohrwurmverdächtig erklang das „A song of thanksgiving“ für das eigens eine Bläserintrade vom Leipziger Propsteikantor Stephan Rommelspacher komponiert wurde. Mit dem „Pueri Omnes“ war auch die inoffizielle Pueri Cantores-Hymne dabei. Dazu erklungen im Wechsel klassische Psalmodien, welche an diesem Tag von einem erstmals ökumenisch besetzten Favoritchor - bestehend aus dem Kinder- und Jugendchor am Erfurter Dom unter der Leitung von Elisabeth Lehmann-Dronke und der Singschule St. Thomas aus Leipzig unter der Leitung von Maria Leistner - gesungen wurden.

Führungen auf dem Gelände

Nach der Mittagspause in der benachbarten Schulmensa gab es mehrere Möglichkeiten für die Teilnehmenden das weiträumige historische Gelände zu entdecken. Ob bei einer Orgelführung, Turmführung, Führung durch das Museum „Himmlisches Theater“ oder auch beim Singen im Kreuzgang; die Kinder und Jugendlichen ließen sich nicht durch den aufkommenden Sturm und Regen die Laune verderben. Ein wertvoller Austausch fand auch in einer Runde der Chorleitenden mit dem Bischof Wolfgang Ipolt aus Görlitz statt, bevor sich alle Teilnehmenden wieder in der Stiftskirche zur Probe versammelten.

Mit der feierlichen Vesper mit Bischof Ipolt aus Görlitz fand ein wunderbarer Tag des gemeinsamen Singens und Gotteslobes seinen klangvollen Abschluss. Viele Menschen kamen um mitzufeiern und so füllten sich die verbliebenen Plätze der Kirche bis zur Orgelempore. Unter festlichen Bläserklängen zogen dann die Kinder mit den Chorschildern ein. Von der kleinen Schola mit einer Handvoll Kindern bis zum großen Schulchor konnten sich alle einbringen und im großen Klang aufgehen. Dies ist gerade auch für die kleinen Scholen immer wieder eine ungemein motivierende und wichtige Erfahrung. Mit herzlichen Worten ging Bischof Ipolt dann auf die jungen Sängerinnen und Sänger in seiner Predigt ein.

Nach einer knappen Stunde neigte sich unter rhythmischen Klängen und mit viel Bewegung beim „Wir machen uns auf den Weg“ ein erfüllter Tag dem Ende zu und die Chöre zogen bestärkt und von der Erfahrung des großen gemeinsamen Klanges zurück in ihre Gemeinden und Pfarreien, in Vorfreude auf die nächste Begegnung miteinander. Im Juli dieses Jahres steht nun für die Internationale Gemeinschaft der Pueri Cantores ein Treffen in München an, zu dem über 6.000 Kinder und Jugendliche aus aller Welt erwartet werden.

Text: Felix Flath

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