Bergpredigt mit Salzburger Erzabt, Besichtigungstour im Rennsportmuseum und Kirchweihfest
Rückblick auf ein KulturKirchen-Wochenende in Hohenstein-Ernstthal am 13./14. September
Hohenstein-Ernstthal. Viele Menschen aus Hohenstein-Ernstthal und der Region nutzten am Wochenende vom 13./14. September die Gelegenheit, das „unbekannte" Hohenstein-Ernstthal zu entdecken. Die Europäische Bergpredigt von Benediktiner-Erzabt Jakob Auer aus Salzburg bildete den Auftakt und zog zahlreiche Mitfeiernde bei strahlendem Sonnenschein in die katholische Kirche St. Pius X. am Grenzweg. Propst Benno Schäffel, als Vertreter der Kulturkirche 2025, bezog sich in seiner Begrüßung auf die historischen Verflechtungen zwischen Salzburg und Sachsen. Ganz konkret ging er dabei auf die Person des Johannes von Staupitz ein. Der Mentor Martin Luthers war kurz vor seinem Tod für einige Jahre Abt von St. Peter in Salzburg.
Erzabt Jakob erinnerte zu Beginn der Predigt an die Worte des österreichischen Bundespräsidenten Alexander Van der Bellen. Dieser hatte in der Eröffnungsrede der Salzburger Festspiele 2025 betont: „Verantwortung beginnt dort, wo Macht auf Menschen trifft.“ Dabei habe Van der Bellen zwar Politiker oder Vertreter der Wirtschaft im Sinn gehabt Doch auch für die Kirchen und Religionsgemeinschaften sollte dieser Satz Gewicht haben, unterstrich der Erzabt. Er appellierte besonders an die Christinnen und Christen, ihrer Verantwortung in der Gesellschaft gerecht zu werden und das tägliche Gebet, das tägliche Gespräch mit Gott, zu pflegen. Gleichzeitig sollten wir immer eine gute Verwurzelung, ein stabiles Fundament haben. Nur so könne unser Wirken erfolgreich sein, so der Erzabt.
Auf Entdeckungstour im Ort
Der Projektchor unter der Leitung von Sara Ehrlich sowie Raphael Ehrlich an der Orgel sorgten zusammen für eine würdige musikalische Umrahmung des Gottesdienstes. Besonders freuten sich die Organisatoren auch über die Mitwirkung der evangelischen Pfarrerin Anke Indorf als ein starkes ökumenisches Zeichen! Im Anschluss bot eine kleine Stärkung im Pfarrhaus die Gelegenheit, miteinander ins Gespräch zu kommen. Zwei Gruppen machten sich am Nachmittag dann auf den Weg durch die Stadt und erkundeten diese im Rahmen der „Stadtexkursion“. Tolle Ausblicke, interessante Führungen durch die Museen oder die Kirchen und die eine oder andere „unbekannte Ecke“ begeisterten die Besucherinnen und Besucher.
Das Purple-Path-Kunstwerk etwa im Textil-und Rennsportmuseum zog die Blicke ebenso auf sich wie die das Kunstwerk „Hl. Christophorus“ von Friedrich Press im Altarraum der evangelischen St. Christophori-Kirche.
Kirchweihfest am Sonntag
Mitorganisator Fabian Winderlich: "An dieser Stelle möchten wir der evangelischen Gemeinde für ihre Unterstützung und die Öffnung ihrer Kirchen sowie ihre ökumenische Gastfreundschaft herzlich danken. Ein großes Dankeschön gilt ebenso Marina Palm vom Textil-und Rennsportmuseum, Henry Kreul vom Karl-May-Haus sowie den Mitgliedern des Freundeskreises Geologie und Bergbau e.V. für ihre Zeit und die spannenden Führungen in den jeweiligen Museen."
Am Sonntag gab es dann zum Kirchweihfest erneut Gelegenheit für Begegnungen. Pfarrer Gregor Giele verknüpfte in seiner Predigt im Festgottesdienst gekonnt die beiden Feste Kreuzerhöhung und Kirchweih, welche in diesem Jahr zusammenfielen. In jeder Ecke einer Kirche könne man Kreuze finden, so der Pfarrer. Manchmal sind sie groß, manchmal eher klein und unscheinbar. Hinzukämen auch jene „Kreuze“ des Lebens, die die Menschen zu uns bringen. Diese „Kreuze“ müssten die Menschen zwar beim Verlassen der Kirche wieder mitnehmen. Dabei sollten sie aber ein Gefühl mitnehmen, dass uns Christen eigen ist: Hoffnung. Der Gottesdienst war Teil der Reihe „Sonntagskultur“. Die Kirchenführungen zum „Tag des offenen Denkmals®“ am Nachmittag wurden in diesem Jahr besonders gut angenommen. Viele Gäste lauschten dabei auch der abwechslungsreichen Orgelmusik des evangelischen Kantors Willy Wagner. Fabian Winderlich: "Wir, als katholische Gemeinde, blicken sehr dankbar und erfüllt auf dieses Wochenende zurück."
fw