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Bistum Dresden Meissen
Litauische und deutsche Jugendliche lernten sich bei einer Jugendbegegnung besser kennen - hier bei einem Besuch im Landgestüt Moritzburg. © Johannes Köst
07. März 2024

Die Jugend, Brücke Europas?

Über die internationale Jugendbegegnung zwischen Litauer/-innen und Sachsen

Chemnitz/Jurbarkas (Litauen). Vom 19. bis 26.02.2024 fand in Sachsen die Jugendbegegnungswoche mit litauischen Jugendlichen statt. Seit 2004 – also nunmehr 20 Jahre – hält die Katholische Dekanatsjugend Chemnitz Kontakt mit Jugendlichen aus dem Dekanat Jurbarkas (ca. 100 km westlich von Kaunas).

Anknüpfend an zwei Begegnungswochen im letzten Jahr waren nun wieder die Litauer/-innen mit ihren Leiterinnen Irma Savickaitė und Jolita Mockaitienė nach Sachsen eingeladen. Ein Hauptziel einer solchen Begegnungswoche ist es, dass Vorurteile zwischen Ländern, Personen, Eigenarten usw. abgebaut werden. Diesmal konnte bei der Begegnung ein Schritt weiter gegangen werden mit Blick auf das konkrete Brücken bauen. So wurde im Vorfeld miteinander abgesprochen, dass diesmal die Umgangssprache Englisch sein wird, was für die Jugendlichen ein viel einfacheres Kommunizieren möglich machte. Der Austausch untereinander, wie ich Europa sehe, wie ich in meinem Land lebe, mein Demokratieverständnis, der Umgang mit Geflüchteten oder auch das Thema Klimaschutz konnten so sehr gut miteinander besprochen werden.

Besuch im Landtag und der Dresdner Kathedrale

Aber wir Sachsen wollten natürlich auch den Litauer/-innen unser Land, unsere Regierung, unsere Kultur zeigen. So gab es Führungen durch Dresden, in der Gemäldegalerie oder im Landtag in englischer Sprache. Herauszuheben ist dabei besonders die Zeit im sächsischen Parlament mit einer eigenen Debatte – natürlich in Englisch – über den Sinn von Windrädern. Manch Teilnehmer/-in wuchs dabei über sich hinaus und versuchte am Rednerpult die andere „Fraktion“ von der eigenen Meinung zu überzeugen. Einen (Antritts-) Besuch bei den „Königen“ in der Hofkirche planten wir auch ein. Hier brachte Sabine Bley, ehemalige Gemeindereferentin und Begleiterin der Fahrt, uns unsere eigene „königliche Würde“ näher und schlug auch einen Bogen auf den würdevollen Umgang miteinander.

Der zweite Teil der Begegnungswoche fand in Chemnitz und Umgebung statt. Familien aus Chemnitz nahmen die Litauer/-innen in ihrer Familie Gastfreundlich auf. So konnten unsere Gäste Familienkultur erfahren. Da Chemnitz 2025 Kulturhauptstadt sein wird, durfte „Kultur“ nicht fehlen. So besuchten wir gemeinsam die sehenswerte Altarverhüllung in der Dorfkirche Langenstriegis. Mit einer kleinen Führung durch Kai Barthel konnten wir uns dem Kunstwerk nähern und eigene Interpretationen suchen und finden. Dabei war es spannend zu hören, was Jugendliche von dieser Verhüllung und dem Kunstwerk denken. Besuche im Schacht „Markus Röhling“ bei Annaberg-B. sowie in der Crottendorfer Räucherkerzen-Manufaktur brachten besonders den litauischen Gästen erzgebirgische Kultur nahe.

Ein Kochwettbewerb lässt Hand in Hand arbeiten

Zum Brücken bauen taugte aber auch besonders ein Kochwettbewerb in zwei Gruppen - jeweils mit deutschen und litauischen Jugendlichen. Hier musste sich nun jede mit jedem Austauschen und Absprechen, weil eben auch litauische und deutsche Gerichte gemeinsam gekocht werden mussten. Das Ergebnis war grandios und schmecke für alle sehr lecker.

Den Abschluss bildete eine gemeinsam vorbereitete Hl. Messe, der dankenswerterweise Pater Albert Krottenthaler vorstand und auch hier Englisch sprach, so dass alle sich einbringen konnten. Damit war aber in diesem Jahr noch nicht Schluss. Es gab noch eine „Verlängerung“: der Besuch im Dr.-Wilhelm-André-Gymnasium. Jedes Mal, wenn wir in Litauen zu Gast sind, werden wir auch in eine Schule eingeladen. Diesmal konnten wir dies auch für unsere Gäste in Chemnitz ermöglichen. So konnten Gäste und Gastgeber am Gemeinschaftskundeunterricht teilnehmen und diskutieren.

Was ist das Fazit so einer Jugendbegegnungswoche? Letztendlich zeigte auch nochmal die Auswertung das, was man die gesamte Woche schon beobachten konnte: Ja, die Jugend kann eine Brücke für Europa sein. Dazu ist es wichtig, genau diesen Austausch zu haben – im besten Fall in einer Sprache – voneinander zu hören, zuzuhören und sich gemeinsam auf den Weg zu machen. Danke allen, die diese Woche ermöglicht haben.

Text/Fotos: Johannes Köst, Jugendreferent Dekanat Chemnitz

Wir danken folgenden Partnern für Beratung, Kooperation und finanzielle Unterstützung des Projektes:

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